4 Tage Bahn-Streik!!
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Politik und Weltgeschehen

nachdem ich heute zeit hatte, weil schön langsam über die autobahn getuckert, ist mir so aufgelichtet, vielleicht geht der gdl langsam die kohle aus, immerhin kostet streik nicht nur dem bestreikten geld, sondern der gewerkschaft auch. gdl ist jetzt nicht eine sooo grosse, und die letzten streiks haben auch ordentlich die kasse schrumpfen lassen, und dieser hier, kostet nochmal so viel. hmm, geht denen die kohle aus, und desshalb versuchen sie mit allen mitteln auch die verhandlungen des personals mit zu übernehmen? schlau gedacht, denn die gdl macht nix umsonst, und lässt sich sowas von der anderen gewerkschaft sicherlich fürstlich bezahlen. damit wäre die streikkasse wieder fit.
ist mir nur so im kopf umhergezogen, warum die da so einen zirkus von machen, unbedingt die anderen mit zu vertreten. nächstenliebe sicherlich nicht.
ein angenehmes hatte es heute, ich hab zwei nette pendler mit nach augsburg genommen, und wieder eingsammelt. har das fahren nicht so einsam :-D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.11.2014
Ich habe dafür inzwischen auch kein Verständnis mehr. Nicht bei 4 Tagen.
"Hauptstreitpunkt in dem Konflikt ist die Forderung der GDL, nicht nur für Lokführer, sondern auch für das übrige Zugpersonal Tarifverträge aushandeln zu dürfen. Der von der Bahn vorgelegte Vertragsentwurf sieht ein Verhandlungsmandat der GDL auch für die Zugbegleiter vor."

auszug aus der faz.net/aktuell

denke das wiederlegt die illusion, die gdl strebt nur nach dem optimum für ihre mitglieder.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Also ne die meisten machen ja so als wollte fiel Gewerkschaft ein kleines Unternehmen ausbluten.
Es ist hoffentlich allen klar, das die Arbeitnehmer nun wirklich keine Großverdiener sind und das Unternehmenen die letzten Jahre riesige Gewinne gemacht hat.
Nur weil viele Kunden selbst unterbezahlte Jobs haben sind sie dann dagegen und finden es unverschämt.
Das der Vorstand dagegen ist kann ich noch gut verstehen.Aber sonst?Der erstrittende Lohn wird auch der Wirtschaft izugute kommen und nicht auf irgendeine steuerfreie Konten gebunkert oder damit spekuliert.
Denkt doch mal etwas über den Tellerrand
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Ja, habe ich gesehen, habe den Artikel auch nachmittags gelesen. Die Form des Zitats ist wie meistens hier falsch. Find ich ja immer toll, wenn Urheberrecht so nichtig gegenüber anderen "Rechten" ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Ich find den Streik gut. Das treibt die Automatisierung voran.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Zitat:
<Im internationalen Vergleich fallen in Deutschland kaum Arbeitsstunden wegen Tarifkonflikten aus, weit weniger als zum Beispiel in Frankreich, Spanien oder Kanada. >
deshalb geht es den Franzosen und Spaniern auch so viel besser als uns.

Zitat:
Kopf --> Tisch
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
sie hat doch hingeschrieben - ganz unten, dass es von Zeit online ist ---
Auch wenn ich grundsätzlich zur Thematik anderer Meinung bin.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Ja, wer bis zum ende gekommen ist hat das auch wahrgenommen! :p
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Der Beitrag steht heute bei der Zeit online und sollte entsprechend auch als Zitat ausgewiesen werden mit QuellAngabe und Autor (nicht Rubenszauber)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Suuuuuper Beitrag....danke dafür!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
@RubensZauber

eine ausgezeichnete Darstellung des Sachverhaltes. Danke.

Interessant finde ich, was ARD, ZDF, N-TV und die Presse daraus machen. Entlarvend auch die Rollen der Parteien.
Droht Deutschland in den nächsten Tagen ein Verkehrskollaps, gar der völlige Stillstand? Nimmt der durchgeknallte Chef einer Kleingewerkschaft ein ganzes Land als Geisel, ohne Rücksicht auf die Fahrgäste und wirtschaftliche Schäden, nur um einem Ego-Machttrip zu frönen? Vergeht er sich mit seinem Streikaufruf bei der Bahn gar am nationalen Gedenken zum 25. Jahrestag des Mauerfalls?

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL will den Personenverkehr ab Donnerstagfrüh bestreiken. Dafür wurde sie vom Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert, die Verhältnismäßigkeit sei nicht mehr gegeben.

Wenn es um den neuerlichen Ausstand der Lokführer geht, der heute Nachmittag beginnt, ist ihren Gegnern im Moment offenbar kein Argument zu blöd. Der Bahnvorstand nennt es eine Schikane, dass die GDL die Tarifverhandlungen abgebrochen hat und zum Arbeitskampf aufruft – und das auch noch ausgerechnet kurz vor dem 9. November. Auch Wirtschaftsverbände und CDU-Politiker warnen vor den ökonomischen Auswirkungen. Sie würden den Streik wohl am liebsten verbieten lassen.


All das ist völlig absurd. Denn die Lokführergewerkschaft und ihr Vorsitzender Claus Weselsky nehmen nicht nur ein selbstverständliches Recht in Anspruch. Ihr Vorgehen ist auch absolut legitim. Es könnte anderen Gewerkschaften sogar als Vorbild dienen.

1. Das Streikrecht ist ein Grundrecht. Es steht Arbeitnehmern und Gewerkschaften zu, ganz egal, für welche Tarifziele sie fechten. Nur politische Streiks sind in Deutschland verboten. Es spielt daher keine Rolle, dass es der GDL bloß am Rande um eine satte Tariferhöhung für die Lokführer geht, in erster Linie jedoch um ihren Anspruch, auch andere Bahnmitarbeiter zu vertreten: Streiks sind immer Machtkämpfe. Normalerweise von Beschäftigten und ihren Vertretern gegen die Arbeitgeber, aber manchmal eben auch zwischen Gewerkschaften. Das hat es in Deutschland auch früher schon gegeben. Diesmal wird es besonders öffentlich ausgetragen zwischen der GDL und der konkurrierenden größeren Bahngewerkschaft EVG – doch das macht den Konflikt keineswegs unzulässig.

2. Deutschland droht durch den bis Montagfrüh dauernden Streik nicht der Untergang. Hierzulande wird im Gegenteil eher zu wenig gestreikt, jedenfalls sicher aus Sicht vieler Arbeitnehmer, die deshalb auch durchaus Verständnis für das Vorgehen der Lokführer haben. Im internationalen Vergleich fallen in Deutschland kaum Arbeitsstunden wegen Tarifkonflikten aus, weit weniger als zum Beispiel in Frankreich, Spanien oder Kanada.

Schwache Gewerkschaften schaden den Beschäftigten

Vielleicht ist das ja ein Grund, weshalb die Reallöhne in der deutschen Wirtschaft jahrelang gesunken sind und sich die Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen verschlechtert haben, und weshalb kleinere, kampfwillige Gewerkschaften Zulauf haben: Arbeitnehmer sind nicht mehr ohne Weiteres bereit, die Übermacht der Unternehmer hinzunehmen, jedenfalls dort, wo sie noch stark organisiert sind und eine konfliktbereite Vertretung haben. Dennoch muss niemand die Befürchtungen haben, dass deshalb jetzt gleich frühere italienische oder britische Verhältnisse einkehren und ständig gestreikt wird. Davon ist Deutschland noch weit entfernt.

3. An Arbeitskämpfen sind immer mehrere Konfliktparteien beteiligt. Deshalb liegt es auch diesmal nicht nur in den Händen der GDL, den Tarif-, Macht- und Organisationskonflikt zu beenden, sondern auch der Bahn und der EVG. Der Bahnvorstand könnte den Lokführern ein Angebot machen, das sie kaum ausschlagen können und das ihrer Gewerkschaft ermöglicht, auch die bei ihr organisierten Bordbegleiter, Speisewagenkellner und Disponenten wirksam zu vertreten. Und die EVG könnte dem konkurrierenden Verband eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe vorschlagen, statt seine Unterwerfung zu verlangen.

4. Der jetzt vielfach verfemte GDL-Vorsitzende Weselsky mag auch egoistische Ziele verfolgen, weil er seine Verhandlungsmacht ausweiten möchte. Aber selbst das ist legitim. Denn die EVG verteidigt ja ebenfalls ihre Verhandlungsmacht. Und Weselsky handelt nicht allein: Den Streik hat der GDL-Vorstand einstimmig beschlossen, die Mitglieder haben ihm mit fast 80 Prozent Mehrheit zugestimmt. Das ist mehr als das erforderliche Quorum, und sie hätten es sicher nicht getan, wenn sie nicht hinter dem Anliegen ihres Gewerkschaftsvorsitzenden stünden


5. Gewerkschaften wollten mit Streiks immer wirtschaftlichen Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben und wenn möglich eine öffentliche Wirkung entfalten. Dass die Bahn durch den Ausstand Verluste erleidet, ist beabsichtigt. Es ist vielfach das einzige Mittel, das Arbeitnehmer und Gewerkschaften einsetzen können, wenn sie am Verhandlungstisch nicht weiterkommen. Je länger Arbeitgeber sich weigern nachzugeben, desto länger und schmerzhafter für sie wird der Tarifkonflikt.

6. Das unter dem Arbeitskampf auch die Fahrgäste leiden, ist aus Sicht der GDL eine unvermeidliche und beabsichtigte Nebenfolge. Denn auch das erhöht den Druck auf die Bahn. Wenn der Tarifkampf jedoch zu lange dauert und die Bahnkunden irgendwann kein Verständnis mehr für den Streik haben, wird die öffentliche Unterstützung für die GDL zusammenbrechen und die Streikbereitschaft der Lokführer rasch nachlassen. Das haben auch schon andere Gewerkschaften erleben müssen. Weselsky wird daher wohl schon im Eigeninteresse hoffentlich klug genug sein, nicht zu überziehen.

7. Die Politik sollte sich wie auch sonst aus dem Tarifkonflikt heraushalten. Dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles gerade jetzt ihren Gesetzentwurf vorgelegt hat, der die kleinen Berufsgewerkschaften entmachten soll, ist aus deren Sicht daher eine Provokation. Und es wird die Kampfbereitschaft der GDL-Mitglieder bestärkt haben.

Auch bei den großen DGB-Gewerkschaften, die von dem Gesetz vordergründig profitieren würden, finden die Pläne der Koalition keineswegs nur Beifall. Denn sie stellen das Streikrecht infrage, auch wenn es zunächst nur um das von Konkurrenzverbänden geht. Aber irgendwann könnte es sie selbst treffen. Denn auch Streikaufrufe etwa von ver.di an Krankenschwestern, Müllmänner oder Mitarbeiter von Kindertagesstätten sind nicht populär, genauso wenig wie Ausstände von Piloten oder Ärzten.

8. Die GDL deshalb zu kritisieren, weil der Streik die Anreise zu den Mauerfall-Gedenkfeiern in Berlin behindere, ist völlig daneben. Schließlich wurde in der DDR nicht nur die Reise- und Meinungsfreiheit unterdrückt, sondern auch das Recht, seine Interessen in freien Gewerkschaften wirksam zu vertreten. GDL-Chef Weselsky sollte daher nicht diffamiert werden, sondern eher ein Bundesverdienstkreuz bekommen. Denn der in Dresden geborene Sachse nimmt für seine Organisation lediglich eine Möglichkeit in Anspruch, die sich die Menschen vor 25 Jahren im Osten mühsam erkämpft haben. Auf Jahrestage muss er deshalb keine Rücksicht nehmen.

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Quelle: Zeit online
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Finde es immer noch schlicht ätzend. So langsam wird es echt übertrieben. DA kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
"MissMolly...ja, das habe ich auch gehört...nur...hat der Herr denn auch gesagt, wie die Angebote aussahen?"

Ja, das aktuelle Angebot der Bahn ist bekannt: 5% Gehaltserhöhung bis zum Jahr 2016, 325 Euro Einmalzahlung und es sollen 200 weitere Lokführer eingestellt werden. (ich denke mal damit die Lokführer bessere Möglichkeiten haben ihre Überstunden abzubauen).

Die GDL ist nach eigener Aussage auch nach diesem Angebot nicht zu Verhandlungen bereit weil die Bahn kein Angebot für Zugbegleiter und Rangierführer gemacht hat. (Diese werden aktuell von der Gewerkschaft EVG vertreten und die Bahn verhandelt mit der EVG für diese Berufssparte.)

Mir persönlich stösst alleine schon der Satz "nicht zu Verhandlungen bereit" auf. Die GDL will "mit dem Kopf durch die Wand" und trägt den Machtkampf zwischen GDL und EVG auf den Rücken der Kunden aus. Um nichts anderes geht es mehr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.11.2014
Klar, ein so´n Pauschalspruch mit "Die dooo oben mit die Schlipse ummen Hals"
musste ja noch kommen.

Markus, Du hast den ganzen Fred hier nicht verstanden.

Zu Beginn aller Bahnstreiks stand die gesamte Bevölkerung
hinter den Lokführern.

Und bei jedem Streik hat sich diese Stimmung komplett gedreht.

Es geht nicht um scheiss 5 % mehr Kohle, da hat ja niemand was gegen,es geht darum, dass diese ehemaligen Reichsbahnbeamten
unter der Führung eines grössenwahnsinnigen DDR Staatsbahnfritzen
nicht mehr weiss, was sie tut.

Und das auf Kosten derer, die sie vorher noch unterstützt haben.
Wer einem Pofalla und Konsorten pro Jahr Milllionen für nichts bezahlen kann, der kann auch die ordentlich bezahlen, die das Geld erwirtschaften.
05.11.2014
meine Nichte zahlt monatlich 240 € für die Fahrten von Köln nach Düsseldorf udn zurück, zur Arbeit. X-mal hat die Bahn Verspätung, dass sie die Uni nicht mehr schaft, aber bei den Streiks kommt sie nicht hin und oder nicht weg. Da fahre ich jetzt (geht nru weil ich Urlasub habe) morgens zu ihr, dann nach Düsseldorf, abend zurück, sind pro Tag Streik 240 KM. Das zahlt mir keiner. und das bei nem so teuren Ticket
die überlegt echt deswegen den Job zu kündigen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2014
Seaangel, bitte sei mir ned böse, aber Dein Niveau ist für mich einfach unerreichbar!
Gruss
Molly
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2014
Die GDL lebt davon,
dass die Lokführer genug verdienen,
durch die Kunden, die hinten einsteigen,
um sich die GDL Beiträge leisten zu können

*schlaukuck*
Ach...darum geht es nicht? Worum gehts denn dann?

Seit wann zahlen Kunden den Gewerkschaftsbeitrag? Die GDL lebt von und durch ihre Mitglieder...und sie hat auch keine Loks...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.11.2014
Um das gehts doch gar nicht!
Von wem hat die GDL gelebt?
Von den Kunden, die hinter ihre Loks in die Züge gestiegen sind!
Ich hab irgendwann mal den Spruch gehört, den Ast auf dem man sitzt, sollte man nicht absägen...ne Phrase, aber auch da steckt was hinter...
Gruss
Molly
MissMolly...ja, das habe ich auch gehört...nur...hat der Herr denn auch gesagt, wie die Angebote aussahen? Darüber wird nämlich geschwiegen. Also ich kann nicht beurteilen, wie berechtigt dieser Streik ist, die Berichterstattung der Medien ist nämlich ziemlich einseitig...

Es ist sowieso nicht die Entscheidung der Medien und auch nicht die von irgendwelchen Forenschreibern...die GDL-Mitglieder werden schon wissen, weshalb sie bei ihrer Urabstimmung eben genau so abgestimmt haben...