4 Tage Bahn-Streik!!
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
DAS ist ja wohl echt der Hammer.
habe immer viel Verständnis gehabt für Streik(ende)..
aber was zuviel ist, ist zuviel.Soviel ich weiß, streiken die Privaten nicht...
was denkt ihr darüber?
Mich regt es auf.
Ist so.
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Genau, die Privaten streiken nicht, zum Glück! Aber Verständnis habe ich da nicht mehr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich denke das ich meinen Mann nachts abholen werde. Warum sollte die Bahn ihn auch nach Hause fahren so eine Bahncard kostet ja auch nichts und Sprit ja auch nicht.
Leider haben wenige hundert Menschen die Macht zehntausende zu terorrisieren, nur um ihren eigenen Wohlstand zu mehren.
Gegen einen kurzen Warnstreik ist nichts zu sagen - das trifft das Unternehmen schon hart, lässt aber den auf den ÖPV angewiesenen wenigstens noch die Chance die Fahrzeiten oder Routen zu verschieben. Bei einem viertägigen Ausstand ist nichts mehr zu retten und man auf Taxen oder das Flugzeug angewiesen.
Was kommt als nächstes? Streikende Polizisten und Anarchie oder Ärzte die nicht mehr operieren wollen?
Nun denn ab Donnerstagmorgen wirds wieder eng auf den Autobahnen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Natürlich ist es für Betroffene ärgerlich, das sehe ich ein. Viele Betroffene die Pendler sind, die nicht zur oder vor der Arbeit kommen , viele Berufs und Privatreisende aus den unterschiedlichsten dringenden Gründen. Aber ich sehe es nicht so wie Elgin, in seinem ersten Satz. Das hat mich doch sehr betroffen gemacht. Diese Menschen die streiken , möchten etwas erreichen , es ist nicht das Ziel, fremde Menschen zu ärgern aus schier Schandudel. Die streikenden haben ein Ziel , sie gehen dafür auf die Straße , machen auf sich ausmerksam. Und ein Streik ist die letzte Möglichkeit , nachdem Verhandlungen offensichtlich gescheitert sind. Wenn ich Streikender wäre, würde ich mir die Unterstützung aus der Bevölkerung und solidarische Grüße wünschen. Meistens ist es ja auch so. Wer würde sich denn nicht gegen seinen Arbeitgeber auflehnen wenn z.B. die Arbeitsbedingungen schlecht sind, oder die Bezahlung schlecht ist , oder die Rahmenbedingungen übel sind, oder es Knebelverträge gibt oder ganz viel Leiharbeit und Fremdvergabe?
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Aus dem letzte Fred über dieses Thema hab ich mich rausgehalten,
da waren mir schon zu viele Kommentare.

Aber hier geht ja noch.

Die sind vollkommen behämmert und grössenwahnsinnjig.
(Und weil er so behämmert war, wurde er fortan
der Nagel Gottes genannt...)

Die haben damals bei ihrem ersten Streik (vor 7-10 Jahren)
35 % mehr Kohle verlangt, als ob sie bisher alle nur 450 € gehabt hätten

U N D haben sich mit Piloten verglichen.

Die sollen erst mal kucken, wie die grossen das seit Drölfhundert Jahren machen.

Aber es gibt wohl inzwischen auch Gegenwehr innerhalb der GDL
gegen diesen völlig geisteskranken Chef der GDL.
(Dieser Wolfgang Stumpf für Arme "Jööö die döö öööben mit die Schlipse ümmen Hals...)

Der schafft es echt in Talkrunden dümmeres Zeug zu lallen,
als dieser AFD Vorsitzende
(Um mal die Bekloppten miteinander zu vergleichen)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ganz viel Leiharbeit und Fremdvergabe?
Jo, Linda, dann müsste mittlerweile ganz Deutschland streiken, denn SOWAS ist Usus in allen Geschäftsbereichen.....
Nur, wenn die Verkaufskräfte bei Aldi streiken, gehn die Kunden eben zu Lidl, die GDL weiss ganz genau, dass die auf sie angewiesenen Menschen eben keine Wahl haben.....und dass ist die bodenlose Sauerei an der Geschichte......
Ich würd die ALLE entlassen, und mit aber mal richtiger "Fremdvergabe" ersetzen.....in Syrien gibts doch auch Züge?
Gruss
Molly
Linda Löwenherz...du hast es gut auf den Punkt gebracht...danke!

Ein Bahnsprecher hat bekannt gegeben, sie hätten einen Vorschlag gemacht und die GDL streike unverschämterweise trotzdem weiter (die Wortwahl war ähnlich, ich weiß nicht mehr genau wie)...was das für ein Vorschlag war ist nicht bekannt...so kann man auch Stimmung machen...

In den Medien werden ständig Leute befragt, was sie von dem Streik halten...niemand wurde bisher gefragt, was halten Sie davon, dass die Bahn nicht einlenkt...auch das ist für mich Stimmungsmache...
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Ach so, hier steht immer "Leiharbeit" und es gibt ja tatsächlich
heute ziemliche scheiss Arbeitsverträge, nicht nur bei Leihfirmen.

Hat mal irgendeiner von diesen ehemaligen Reichsbahnbeamten
darüber nachgedacht, dass auch Pendler entlassen werden können
(bei entsprechenden Billigverträgen) weil man dann lieber nen
Autobesitzer nimmt?
Ich schrieb es schon in dem anderen thread: vier Tage sind kein Streik mehr, das ist räuberische Erpressung!

Da muss man sich auch nicht mehr wundern, wenn die Solidarität ausbleibt. Hier wird ganz klar eine Monopolstellung ausgenutzt.
Der güterverkehr ruht schon ab morgen. D.h. mit bandstillständenin produzierenden betrieben ist zu rechnen, etc. - man möge mal das gesamte Ausmaß des Streiks betrachten, inkl. des zu erwartenden wirtschaftlichen schaden.
Klar müssen Arbeitnehmer gerecht entlohnt werden und zumutbare Arbeitszeiten haben, aber ist das tatsächlich so gar nicht der Fall?!?
Haben die, in nahezu regelmäßig wiederkehrenden Intervallen, bisherigen Streiks so rein gar nichts gebracht?!? ...
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Mein Gott Seeangel, guckst Du auch mal Nachrichten, oder bist Du nur in Single Foren unterwegs?
Vor just eineinhalb Stunden kam im Heute Journal ein Interview mit Vorsitzenden der Deutschen Bahn ,in dem er klipp und klar gesagt hat, dass die Forderungen immer umfänglicher -sprich unverschämter - werden, auch in Bereiche reingehen die die GDL noch nie abgedeckt haben, und sie sehr wohl Angebote gemacht haben, diese aber weder berücksichtigt noch auch nur in der leisesten Form angenommen wurden....
Gruss
Molly
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Und das Ganze, wo die Bahn eh schon so viel Verspätung hat.

Hier bei uns ist letztens schon der erste Selbstmörder
auf den Gleisen verhungert...
Naja, räuberische Erpressung ist was anderes...aber es stimmt, vier Tage sind normalerweise kein Streik, so lange dauert für gewöhnlich schon der Warnstreik...

2006 hat der öffentliche Dienst 16 Wochen lang gestreikt...unsere Väter haben 1956/57 fast vier Monate gestreikt...davon zehren wir noch heute...nämlich die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall...

Wie oft haben schon die Busfahrer gestreikt...da hat sich auch niemand aufgeregt...
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Stimmt, die Busfahrer streiken hier jeden morgen so gegen 6,
wenn ich´s eilig habe...
MissMolly...ja, das habe ich auch gehört...nur...hat der Herr denn auch gesagt, wie die Angebote aussahen? Darüber wird nämlich geschwiegen. Also ich kann nicht beurteilen, wie berechtigt dieser Streik ist, die Berichterstattung der Medien ist nämlich ziemlich einseitig...

Es ist sowieso nicht die Entscheidung der Medien und auch nicht die von irgendwelchen Forenschreibern...die GDL-Mitglieder werden schon wissen, weshalb sie bei ihrer Urabstimmung eben genau so abgestimmt haben...
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Um das gehts doch gar nicht!
Von wem hat die GDL gelebt?
Von den Kunden, die hinter ihre Loks in die Züge gestiegen sind!
Ich hab irgendwann mal den Spruch gehört, den Ast auf dem man sitzt, sollte man nicht absägen...ne Phrase, aber auch da steckt was hinter...
Gruss
Molly
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Die GDL lebt davon,
dass die Lokführer genug verdienen,
durch die Kunden, die hinten einsteigen,
um sich die GDL Beiträge leisten zu können

*schlaukuck*
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Seaangel, bitte sei mir ned böse, aber Dein Niveau ist für mich einfach unerreichbar!
Gruss
Molly
meine Nichte zahlt monatlich 240 € für die Fahrten von Köln nach Düsseldorf udn zurück, zur Arbeit. X-mal hat die Bahn Verspätung, dass sie die Uni nicht mehr schaft, aber bei den Streiks kommt sie nicht hin und oder nicht weg. Da fahre ich jetzt (geht nru weil ich Urlasub habe) morgens zu ihr, dann nach Düsseldorf, abend zurück, sind pro Tag Streik 240 KM. Das zahlt mir keiner. und das bei nem so teuren Ticket
die überlegt echt deswegen den Job zu kündigen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Klar, ein so´n Pauschalspruch mit "Die dooo oben mit die Schlipse ummen Hals"
musste ja noch kommen.

Markus, Du hast den ganzen Fred hier nicht verstanden.

Zu Beginn aller Bahnstreiks stand die gesamte Bevölkerung
hinter den Lokführern.

Und bei jedem Streik hat sich diese Stimmung komplett gedreht.

Es geht nicht um scheiss 5 % mehr Kohle, da hat ja niemand was gegen,es geht darum, dass diese ehemaligen Reichsbahnbeamten
unter der Führung eines grössenwahnsinnigen DDR Staatsbahnfritzen
nicht mehr weiss, was sie tut.

Und das auf Kosten derer, die sie vorher noch unterstützt haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
"MissMolly...ja, das habe ich auch gehört...nur...hat der Herr denn auch gesagt, wie die Angebote aussahen?"

Ja, das aktuelle Angebot der Bahn ist bekannt: 5% Gehaltserhöhung bis zum Jahr 2016, 325 Euro Einmalzahlung und es sollen 200 weitere Lokführer eingestellt werden. (ich denke mal damit die Lokführer bessere Möglichkeiten haben ihre Überstunden abzubauen).

Die GDL ist nach eigener Aussage auch nach diesem Angebot nicht zu Verhandlungen bereit weil die Bahn kein Angebot für Zugbegleiter und Rangierführer gemacht hat. (Diese werden aktuell von der Gewerkschaft EVG vertreten und die Bahn verhandelt mit der EVG für diese Berufssparte.)

Mir persönlich stösst alleine schon der Satz "nicht zu Verhandlungen bereit" auf. Die GDL will "mit dem Kopf durch die Wand" und trägt den Machtkampf zwischen GDL und EVG auf den Rücken der Kunden aus. Um nichts anderes geht es mehr.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Finde es immer noch schlicht ätzend. So langsam wird es echt übertrieben. DA kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Droht Deutschland in den nächsten Tagen ein Verkehrskollaps, gar der völlige Stillstand? Nimmt der durchgeknallte Chef einer Kleingewerkschaft ein ganzes Land als Geisel, ohne Rücksicht auf die Fahrgäste und wirtschaftliche Schäden, nur um einem Ego-Machttrip zu frönen? Vergeht er sich mit seinem Streikaufruf bei der Bahn gar am nationalen Gedenken zum 25. Jahrestag des Mauerfalls?

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL will den Personenverkehr ab Donnerstagfrüh bestreiken. Dafür wurde sie vom Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert, die Verhältnismäßigkeit sei nicht mehr gegeben.

Wenn es um den neuerlichen Ausstand der Lokführer geht, der heute Nachmittag beginnt, ist ihren Gegnern im Moment offenbar kein Argument zu blöd. Der Bahnvorstand nennt es eine Schikane, dass die GDL die Tarifverhandlungen abgebrochen hat und zum Arbeitskampf aufruft – und das auch noch ausgerechnet kurz vor dem 9. November. Auch Wirtschaftsverbände und CDU-Politiker warnen vor den ökonomischen Auswirkungen. Sie würden den Streik wohl am liebsten verbieten lassen.


All das ist völlig absurd. Denn die Lokführergewerkschaft und ihr Vorsitzender Claus Weselsky nehmen nicht nur ein selbstverständliches Recht in Anspruch. Ihr Vorgehen ist auch absolut legitim. Es könnte anderen Gewerkschaften sogar als Vorbild dienen.

1. Das Streikrecht ist ein Grundrecht. Es steht Arbeitnehmern und Gewerkschaften zu, ganz egal, für welche Tarifziele sie fechten. Nur politische Streiks sind in Deutschland verboten. Es spielt daher keine Rolle, dass es der GDL bloß am Rande um eine satte Tariferhöhung für die Lokführer geht, in erster Linie jedoch um ihren Anspruch, auch andere Bahnmitarbeiter zu vertreten: Streiks sind immer Machtkämpfe. Normalerweise von Beschäftigten und ihren Vertretern gegen die Arbeitgeber, aber manchmal eben auch zwischen Gewerkschaften. Das hat es in Deutschland auch früher schon gegeben. Diesmal wird es besonders öffentlich ausgetragen zwischen der GDL und der konkurrierenden größeren Bahngewerkschaft EVG – doch das macht den Konflikt keineswegs unzulässig.

2. Deutschland droht durch den bis Montagfrüh dauernden Streik nicht der Untergang. Hierzulande wird im Gegenteil eher zu wenig gestreikt, jedenfalls sicher aus Sicht vieler Arbeitnehmer, die deshalb auch durchaus Verständnis für das Vorgehen der Lokführer haben. Im internationalen Vergleich fallen in Deutschland kaum Arbeitsstunden wegen Tarifkonflikten aus, weit weniger als zum Beispiel in Frankreich, Spanien oder Kanada.

Schwache Gewerkschaften schaden den Beschäftigten

Vielleicht ist das ja ein Grund, weshalb die Reallöhne in der deutschen Wirtschaft jahrelang gesunken sind und sich die Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen verschlechtert haben, und weshalb kleinere, kampfwillige Gewerkschaften Zulauf haben: Arbeitnehmer sind nicht mehr ohne Weiteres bereit, die Übermacht der Unternehmer hinzunehmen, jedenfalls dort, wo sie noch stark organisiert sind und eine konfliktbereite Vertretung haben. Dennoch muss niemand die Befürchtungen haben, dass deshalb jetzt gleich frühere italienische oder britische Verhältnisse einkehren und ständig gestreikt wird. Davon ist Deutschland noch weit entfernt.

3. An Arbeitskämpfen sind immer mehrere Konfliktparteien beteiligt. Deshalb liegt es auch diesmal nicht nur in den Händen der GDL, den Tarif-, Macht- und Organisationskonflikt zu beenden, sondern auch der Bahn und der EVG. Der Bahnvorstand könnte den Lokführern ein Angebot machen, das sie kaum ausschlagen können und das ihrer Gewerkschaft ermöglicht, auch die bei ihr organisierten Bordbegleiter, Speisewagenkellner und Disponenten wirksam zu vertreten. Und die EVG könnte dem konkurrierenden Verband eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe vorschlagen, statt seine Unterwerfung zu verlangen.

4. Der jetzt vielfach verfemte GDL-Vorsitzende Weselsky mag auch egoistische Ziele verfolgen, weil er seine Verhandlungsmacht ausweiten möchte. Aber selbst das ist legitim. Denn die EVG verteidigt ja ebenfalls ihre Verhandlungsmacht. Und Weselsky handelt nicht allein: Den Streik hat der GDL-Vorstand einstimmig beschlossen, die Mitglieder haben ihm mit fast 80 Prozent Mehrheit zugestimmt. Das ist mehr als das erforderliche Quorum, und sie hätten es sicher nicht getan, wenn sie nicht hinter dem Anliegen ihres Gewerkschaftsvorsitzenden stünden


5. Gewerkschaften wollten mit Streiks immer wirtschaftlichen Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben und wenn möglich eine öffentliche Wirkung entfalten. Dass die Bahn durch den Ausstand Verluste erleidet, ist beabsichtigt. Es ist vielfach das einzige Mittel, das Arbeitnehmer und Gewerkschaften einsetzen können, wenn sie am Verhandlungstisch nicht weiterkommen. Je länger Arbeitgeber sich weigern nachzugeben, desto länger und schmerzhafter für sie wird der Tarifkonflikt.

6. Das unter dem Arbeitskampf auch die Fahrgäste leiden, ist aus Sicht der GDL eine unvermeidliche und beabsichtigte Nebenfolge. Denn auch das erhöht den Druck auf die Bahn. Wenn der Tarifkampf jedoch zu lange dauert und die Bahnkunden irgendwann kein Verständnis mehr für den Streik haben, wird die öffentliche Unterstützung für die GDL zusammenbrechen und die Streikbereitschaft der Lokführer rasch nachlassen. Das haben auch schon andere Gewerkschaften erleben müssen. Weselsky wird daher wohl schon im Eigeninteresse hoffentlich klug genug sein, nicht zu überziehen.

7. Die Politik sollte sich wie auch sonst aus dem Tarifkonflikt heraushalten. Dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles gerade jetzt ihren Gesetzentwurf vorgelegt hat, der die kleinen Berufsgewerkschaften entmachten soll, ist aus deren Sicht daher eine Provokation. Und es wird die Kampfbereitschaft der GDL-Mitglieder bestärkt haben.

Auch bei den großen DGB-Gewerkschaften, die von dem Gesetz vordergründig profitieren würden, finden die Pläne der Koalition keineswegs nur Beifall. Denn sie stellen das Streikrecht infrage, auch wenn es zunächst nur um das von Konkurrenzverbänden geht. Aber irgendwann könnte es sie selbst treffen. Denn auch Streikaufrufe etwa von ver.di an Krankenschwestern, Müllmänner oder Mitarbeiter von Kindertagesstätten sind nicht populär, genauso wenig wie Ausstände von Piloten oder Ärzten.

8. Die GDL deshalb zu kritisieren, weil der Streik die Anreise zu den Mauerfall-Gedenkfeiern in Berlin behindere, ist völlig daneben. Schließlich wurde in der DDR nicht nur die Reise- und Meinungsfreiheit unterdrückt, sondern auch das Recht, seine Interessen in freien Gewerkschaften wirksam zu vertreten. GDL-Chef Weselsky sollte daher nicht diffamiert werden, sondern eher ein Bundesverdienstkreuz bekommen. Denn der in Dresden geborene Sachse nimmt für seine Organisation lediglich eine Möglichkeit in Anspruch, die sich die Menschen vor 25 Jahren im Osten mühsam erkämpft haben. Auf Jahrestage muss er deshalb keine Rücksicht nehmen.

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Quelle: Zeit online