Papsgeschichten
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Persönliches

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.08.2020
Das ist das, was ich dachte, als ich Deinen Text las. Ich könnte mir vorstellen, dass es ggfs vielleicht auch gar nicht andem sein muss?

Gerade bei Demenz und Alzheimer ist eine Differenzierung gerade am Anfang recht schwer auch.
Manchmal liegen auch andere Krankheiten zugrunde.
Möglicherweise hat aber Dein Paps auch in seiner beginnenden Geschichte von "irgendetwas" auch recht klare Momente (ausgetrickst ist schon so eine Reaktion, die ich in so eine Kategorie stecken würde).

Viele andere Dinge, die du so beschreibst über ihn gehen schon in eine eigentümliche Richtung (so nachts Katzen füttern und so 😂,oder wegen einer Fliege 45 Minuten ganz weit weg in Anzugschuhen auf dem WC verschwinden!) 😂

Köstlich!
Ich bin übrigens seit 20 Jahren Krankenschwester, nur, dass Du dich nicht wunderst! 😃
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.08.2020
Danke Ronja47, mich wundert total, dass Paps die Dose mit dem Dosenöffner öffnen konnte. Normalerweise versucht er es immer mit einem kleinen Löffel, aber manchmal denke ich sowieso, dass er mich total veräppelt.

Bei der zweiten MDK-Prüfung, die sehr stressig für ihn war und in der er meines Erachtens nicht verstand, was er eigentlich machen sollte, sagte er, als der Prüfer die Tür hinter sich schloss, ganz triumpierend: "Ausgetrickst!"

Entweder ist Paps ein Riesenschlitzohr, das uns alle an der Nase herumführt oder er hat einfach verblüffende verbale Zufallstreffer --- oder beides???

Die Diagnose "Demenz" stimmt aber wahrscheinlich nicht, da er Fortschritte macht, wenn auch extrem langsam und für Außenstehende nicht zu erkennen.
Da ich kein Profi bin, kann ich das jedoch nicht so richtig beurteilen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.08.2020
Liebe Optimistin,
vielen Dank für Deine rührenden Geschichten von Dir und Paps.
Ich lebe quasi mit, wie du liebevoll und besorgt schreibst...! Und diesmal habe ich auch den Thunfisch mit riechen können. 😃
Ich weiss, dass einem nicht immer nach lachen zumute ist und bewundere die Geduld von pflegenden Angehörigen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.08.2020
Papsgeschichte
Mitten in der Nacht werde ich wach, ich lausche, irgendetwas stimmt nicht. Damn!
Schnell Jogginghose angezogen, dann schaue ich leise in Paps Schlafzimmer, er ist nicht in seinem Bett. Ich gehe schnell durch die Wohnung , suche auf dem Balkon.
Er ist weg.
Jetzt habe ich Angst, nehme schnell Handy, seine Versichertenkarte, seine Notfallmappe, genügend Geld für Taxi und einen Notfall, ziehe mich an und mache mich auf die Suche. Alles ganz leise, um die Nachbarn nicht zu wecken, es ist erst halb drei Uhr morgens.
Keine Ahnung, wohin er gelaufen sein könnte. Gott sei Dank ist es nicht Winter, aber er hat nur seine Hausschuhe an und hoffentlich ist er nicht gestürzt, dann muss ich einen Rettungswagen rufen, weil das ein neuer Schlaganfall sein könnte und ich alleine ihm nicht aufhelfen kann.
Ich laufe ums Haus, in den Garten, dann auf die Straße. Da höre ich ein: " Ja Miezi, ja Miezi, geh mal her da, geh mal her da, komm, komm, komm, Miezi, Miezi, Miezi,"

Paps steht im Schlafanzug und Hausschuhen mit einem kleinen Teller Thunfisch vor der Nachbarskatze und versucht sie herzulocken. Puh, Erleichterung!!!!

Paps sieht mich, ganz erfreut:"Du Blödl! Schau, schau, die Katz!"
Wir stehen eine geschlagene Stunde draußen rum, sehen der Katze beim Thunfischfressen zu, können sie streicheln, sie schnurrt, dreht sich auf den Rücken, lässt sich sogar von Paps am Bauch kraulen, was den glücklich macht und die Katze anscheinend auch.
Irgendwann wird es der Katze glücklicherweise zu langweilig und sie läuft weg. Paps geht zurück zur Haustür, deutet mir ganz selbstverständlich, dass ich aufsperren soll, drückt mir den nach Thunfisch stinkenden Teller in die Hand und geht ins Bett...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2020
@Herz, es freut mich, dass du auch so gute Erfahrungen damit gemacht hast.
Ich war so erstaunt, wie hilfreich es ist, seine Fragen und seine Probleme einem Profi zu erzählen und Denkanstöße und Tipps zu bekommen, an die ich selbst nie gedacht hätte. Eine objektive Sicht auf die eigene Situation hat mir sehr geholfen und sich einfach mal alles von der Seele zu schreiben und zu wissen, der andere hat Erfahrung mit diesen Situationen, war klasse.

Leider kann ich mich inzwischen an keinen der Tipps mehr so richtig erinnern, könnte ich vielleicht nochmal nachlesen.

Pass auf dich auf und lass es dir gutgehn!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2020
@Optimistin
Die Seite "pflegen-und-leben.de kann ich auch zu 100% empfehlen.
Die haben mir schon mehrmals geholfen. Damals gab es nur Online-Beratung, jetzt auch Video.
Gut finde ich, dass es über die Wochen eine Bezugs-Therapeutin gibt. Man kann sich einfach alles von der Seele reden bzw. schreiben. Gut, dass es solche Angebote gibt. 👍
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2020
ah, da habe ich ne Vorschau gesehen und wollte mal reinschaun, eventuell sogar zusammen mit meinem Vater, um ihn vielleicht zum Mitsingen zu motivieren.
Aber wahrscheinlich käme nur wieder ein "Du Blödl.", wobei er mir einen Vogel zeigt.
Danke fürs Erinnern, Raimonda.
@Optimistin....total OT, aber evtl. interessiert es dich:
Dienstags kommt um 22.45 Uhr seit zwei Wochen eine Sendung auf dem ZDF , die sich mit dem Thema Demenz und Singen im Chor beschäftigt.
Von Annette Frier wurde ein Projekt gestartet, was m.E. sehr gelungen und sehr sehenswert ist, auch wenn man nicht mit "Demenz"-Patienten betroffen ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass das für dich sehenswert ist.
Morgen kommt der dritte Teil, aber evtl. sind die beiden vorhergegangen noch in der Mediathek zu sehen.
Da ich deine Papsgeschichten sehr mag vom Inhalt und vom Schreibstil her, dachte ich, es könnte dich interessieren.
Die Sendung heißt: Unvergesslich - Unser Chor für Menschen mit Demenz
So, OT aus........
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.08.2020
Im Rückblick auf das erste Jahr in der Pflegesituation fiel mir noch eine Internetseite ein, die mir am Anfang sehr geholfen hat:

Online Beratung: pflege-und-leben.de

Dort kann man sich anmelden und für 6 Monate eine psychologische Begleitung für die Pflegesituation erhalten; man hat die Wahl zwischen email oder Videoberatung.
Ich habe mich damals für die email-Beratung entschieden.
Insgesamt umfasst das Angebot 8 Antworten auf die eigenen 8 emails, die von einer Diplom Psychologin mit Fachgebiet Pflege verfasst werden und sehr ausführlich und detailliert auf die eigenen Fragen und Probleme eingehen.

Man bekommt ganz konkrete Tipps, wie man mit den Aufgaben und Probleme der Pflegesituation umgehen könnte und manchmal gibt es Übungen, die wirklich hilfreich sind, um sich z.B. vor einem Burn Out zu schützen und besser seine Grenzen zu erkennen und sie auch setzen zu können.
Ich war sehr positiv überrascht davon, wie unterstützend ich das Angebot empfand, hatte ich von einem bloßen email-Austausch so wirklich nicht erwartet.

Außerdem kennen sich die Psychologinnen im Themengebiet Pflege sehr gut aus und geben nützliche Adressen und Telefonnummern weiter.

Es gibt noch eine zweite Internetseite, in der ich mich damals etwas eingelesen habe, die aber weniger geeignet für mich war. Da das aber sehr individuell ist, gebe ich sie hier trotzdem mal weiter:

das Elternpflege-Forum

das ist für Töchter und Söhne, die ihre Eltern pflegen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.08.2020
Paps schläft auf dem Balkon, schnarcht. Ich gieße leise vor ihm die Blumen. Er macht die Augen auf, sieht mich an, grinst: "Du Blödl." Augen wieder zu und schnarcht weiter.
So einfach kann das Leben sein :))))))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2020
Im Heute Journal wurde gesagt, dass ein Monat Altenheim etwas über 2000€ Zuzahlung pro Monat kostet. Bloody hell!!!! Wie viele alte Frauen und Männer können sich das leisten?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
31.07.2020
gerade eben

Paps ganz aufgeregt: "Komm, komm, komm mit!". Er holt mich vom Schreibtisch weg, deutet zum Nachbarsbalkon:"Schnell, schnell!"
Er wollte unbedingt, dass ich etwas mit unserer Nachbarin "ratsche", die gerade auf ihrem Balkon die Blumen goss.
Keine Ahnung warum! Aber er lauschte hinter unserer Balkontür und lachte dann glücklich und zufrieden:"Prima! Ganz, ganz prima!"

So kann man auch mit kleinen Sachen Beamtenkinder Freude machen :)))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2020
kleiner Nachtrag: Als ich bügelte, hat er mich die ganze Zeit rumkommandiert, wie und wo ich zu bügeln habe. Deshalb bin ich dann aufs Gästeklo geflüchtet :)))))

Konflikttraining erste Lektion - wenn es die Situtation ermöglicht aus dem Konflikt gehen, wenn möglich sogar räumlich. Das habe ich brav beherzigt :))))))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.07.2020
Insomnia hat mich heute fest im Griff und ich muss die ganze Zeit an die "seniler, alter Trottel-Situation" denken, als ich vor Paps flüchtend, mich auf der Gästetoillette eingeschlossen habe, um wenigstens 5 Minuten meine Ruhe zu haben. Dort habe ich dann vor mich hingeflucht ...

Es war letzten Sommer, 33 Grad Celsius, ich hatte Kopfschmerzen, da kam Paps mit einer Hose und deutete mir, dass ich sie bügeln solle.

"Was? Bei dieser Hitze??? Oh nee, Papa, es ist wirklich zu heiß, das mach ich morgen." "Nein, nein, schnell, schnell!!!!" viel Gefuchtle mit den Armen und seiner Mimik nach zu schließen, war es für ihn superdringend.
Meiner Erfahrung nach erledigen sich diese Situationen immer am schnellsten, wenn ich seinem Willen nachgebe, ansonsten eskaliert die Situation, weil er sich so reinsteigert.

"Na gut Paps, weil du es bist. Und in 5 Minuten hast du dann deine frisch gebügelte Hose." "Ja, prima, prima, prima!"
Ich bügle brav die Hose, was macht Paps???? Er bringt mir 9 Hemden, 5 Handtücher und 4 Spannbettücher mit Gummizug zum Bügeln!

An diesem heißen Rekordsommernachmittag bügle ich also Spannbetttücher!!! Mit pochenden Kopfschmerzen. Himmel-Arsch und Zwirn!
Zwischendurch dann für 5 Minuten die Toilettenepisode, danach gings wieder lustig weiter mit bügeln.

Aber!!!! Wir räumten dann zusammen die gebügelten und sauber gefalteten Spannbettücher und Handtücher in seinen Wäscheschrank und danach strich Paps total gedankenveroren und glücklich 5 Minuten über die gebügelte Wäsche und sagte immer:" Das ist schön! So schön. So schön!" Er war hin und weg, mir schien er in der Vergangeheit, vielleicht in seiner Kindheit.
Dieser Moment belohnte mich dann wieder für die ganze nervige Bügelei. Ich stand nur da und beobachtete den glücklichen Ausdruck auf seinem Gesicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2020
@Olli 74
deine Geschichten sind übrigens hier auch sehr gerne gesehen, falls du Lust zum Schreiben hast. Ich bin mir sicher, auch bei dir gibts viel zu erzählen ... und wenn es mal nur Frustiges gibt, ist das auch o.k. zu schreiben. Es gibt halt nicht immer nur lustige Anekdoten. Ich ärgere mich schon fast ein bisschen, dass ich diesen Thread so spontan und unbedacht "Papsgeschichten" genannt habe, hier kann jeder mitschreiben, wenn sie oder er will.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2020
mir hilft auch manchmal mich bei Ärger und Stress körperlich auszuagieren und meine Wut dann für Aufgaben zu benützen, die erledigt werden müssen. Ich arbeite dann doppelt so schnell. Betten abziehen, putzen, Altpapier und Glas wegbringen, Treppenhaus putzen etc. Hinterher freu ich mich dann, dass ich das erledigt habe und den Frust mit Paps habe ich dann meistens vergessen und er auch, was eigentlich los war.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2020
@Herz
manchmal hilft auch laut alleine im Badezimmer zu fluchen :)))
"seniler alter Trottel" kann man schon mal denken und dann wieder gut gelaunt seine tausendunddrei Befehle befolgen oder wenigstens so tun, hähä.

Du siehst, ich bin nicht Mutter Theresa :)))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2020
Danke Optimistin, das stimmt wohl. Ich versuche, es nicht immer so nah an mich ranzulassen. Aber manchmal gelingt es halt nicht. Aber wir sind ja stark und tapfer. Damit meine ich alle, die in einer Pflege-Situation sind. Der größte Pflegedienst der Welt 😊.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2020
Danke Olli74. Ja, glücklicherweise gibt es diese schönen und lustigen Momente, die helfen, die schwierigen irgendwie zu überstehen.

@Herz, ich weiß genau wovon du sprichst. Die ersten eineinhalb Jahre waren im Rückblick gesehen, der blanke Horror, das ganze Programm. Vielleicht genieße ich deshalb die einfacheren Zeiten zwischendurch umso mehr. Ich weiß, es kann jede Minute anders sein. Damit muss ich leben und dann eine Lösung finden.
Und ich habe einfach unwahrscheinliches Glück, dass Paps im Wesentlichen so eine positive Grundeinstellung hat und dass wir beide so gerne Scherze machen und albern sind.
Deine Mutter scheint ja leider eine andere psychische Grundstimmung zu besitzen. Das ist wahnsinnig anstrengend und auch sehr verletzend. Du machst so viel für sie und sie pflaumt dich nur an. Vielleicht hilft es dir, daran zu denken, dass das einfach ihre Art ist und nichts mit dir zu tun hat. Die nächsten Bezugspersonen bekommen leider immer alles Negative ab. Ich auch manchmal, alles ungefiltert immer druff. Ich geh ihm dann immer aus dem Weg, schimpfe innerlich leise auf ihn, lache nach außen und weiß, in spätestens 3 Stunden ist er müde und geht ins Bett :))))))) Dann habe ich für eine Stunde meine Ruhe! :)))))))))

Dass Pflege sauanstrengend ist und man dabei jeden Tag auch an seine Grenzen kommt, glaube ich, kann sich jeder vorstellen. Aber es gibt eben auch die andere Seite, die anderen Momente, von denen die Leute merkwürdigerweise sehr selten sprechen.

Dieses absolute Zufriedenheits- und Glücksgefühl, wenn Paps beim Frühstück ganz konzentriert und leise vor sich hinmampft und Gemütlichkeit und Zufriedenheit ausstrahlt wie ein Kachelofen Wärme. In diesen Momenten ist die Welt für mich in Ordnung und es könnte ewig so bleiben ... so in etwa stelle ich mir das Gefühl im Nirwarna oder das Paradies vor. Alles gut, keine Schmerzen, keine Probleme, nur Glück und Zufriedenheit pur.
Apropos, ich habe nichts im Kaffee :))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2020
@Optimistin
Die Geschichten von Dir und Deinem Paps sind sehr schön zu lesen und es berührt, dass alles so positiv verläuft.
Wünsche Dir, dass es noch lange so harmonisch und "pflegeleicht" weitergeht.
Ich weiss aus eigener Erfahrung - Schwerstpflege meines Demenzkranken Vaters -, das Pflege, vor allem Demenz sehr an die Substanz und Grenzen gehen kann. Vor allem wenn man es zuhause macht. Dazu kommt, dass es versch. Stufen gibt. Von Weglaufen, Aggressionen, falscher Tag - u. Nachtrhythmus usw.
Verstehe mich nicht falsch, möchte nur erwähnen, dass es leider auch anders aussehen kann.
Lass uns daher an Deinen lustigen Geschichten teilhaben, wenn Dir danach ist. Viel Kraft weiterhin ❤️☘️
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.07.2020
Ich kümmere mich um meine 80 Jahre alte, demente Mutter und dieser Thread ist sooooooooo schön und spricht mir aus dem Herzen. Es gibt so viele kleine Momente die immer wieder schön sind und einem helfen die schwierigeren zu meistern. Ich danke Optimistin für die Einblicke und die schönen Anekdoten die sie mit uns teilt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.07.2020
@Jane doe
vielen Dank für deine Worte! Mir tut es auch gut, dass wir uns wirklich gut verstehn, die Verbindung zu den eigenen Eltern ist doch etwas sehr Besonderes und das jetzt jeden Tag so klar zu spüren und auch von meinem Vater zurückzubekommen ist toll.
@Glitzerstein
Mit Bildern zu kommunizieren klappt seit einem halben Jahr manchmal ganz gut; am Anfang hat auch das nicht mehr funktioniert. Leider ist er sehr stur und pfeffert alle Aphasiebilderbücher verächtlich in die Ecke. Paps halt! :)))
Aber ich mogle ihm Phostos, Postkarten und vor allem Prospekte unter, damit er mir zeigen kann, was ich einkaufen und bestellen soll. Funktioniert manchmal, manchmal nicht ...


Eine Papsgeschichte von heute morgen

Eine Fliege landet immer wieder auf seiner Nase und im Gesicht, Paps verscheucht sie ärgerlich; die Fliege jedoch lässt sich nicht beirren. Da ruft er auf einmal ganz laut:"Da geh ich lieber weit fort!", steht auf, holt seine Straßenschuhe, zieht sie an.

"Ui Paps, wohin gehst du jetzt?" --- "Aufs Klo!!!"


Er saß 45 Minuten auf der Toilette :)))) - mit eleganten Anzugsschuhen und im chicen weiß-blau gestreiften Businesshemd.
@Optimistin
Deine Schilderung berührt mich sehr. Gleichermaßen freut es mich, dass es mit euch so gut klappt und wie er damit umgeht.

Ganz spontan kam mir der Gedanke "was doch Liebe alles bewirken kann". Denn ich bin mir sicher, er spürt deine Liebe zu ihm, die ihm wiederum Kraft, Mut und Halt gibt. Allein die Versorgung (in einer Reha z.B.) ist es nicht.

💐💐
Was ein berührendes Thema..................!

Optimistin, hast du mal an Bildkarten oder Photos gedacht, damit dein Paps sich an manchen Tagen vielleicht auf etwas andere Art verständlich machen kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.07.2020
@dagmar
ich weiß, es ist nicht leicht immer die Hoffnung zu bewahren und zwischendurch finde ich es auch normal, mal zu verzweifeln, wütend, traurig und alles andere zu sein.
Diese gute Entwicklung meines Vaters hat lange gedauert, dauert immer noch an, aber die Verbesserung ist phänomenal. Vielleicht kann seine Geschichte auch anderen Mut machen.