Loslassen? - Der Umgang mit dem Tod.

in „Persönliches“

Zu diesem Thema gibt es 27 Antworten

„Weil am Rhein“ (Pseudonym)

@Ruud

Verstorbene können ihre Aufgaben nicht mehr lösen, ein Loslassen von Verstorbenen fühle ich als Befreiung der Seelen von ihren Aufgaben.

Damit hast Du so recht! WIR sind es, die an den Verstorbenen hängen nicht sie an uns.

Erst als ich meiner Mutter, Monate nach ihrem Tod, verzieh fühlte ich eine gewisse Erleichterung und hatte später auch einen Traum (Ja ich weiß. Haltet mich bitte nicht für gaga!) der mir die Gewissheit gab, dass sie gut "rüber" gekommen ist.

Auch ein Grund warum das Loslassen so wichtig ist.

@ Fool:
Ich war mal in einer ähnlichen Situation und habe mir damals dieses Buch gekauft: "Es wird alles wieder gut, aber nie mehr wie vorher. Begleitung in der Trauer" von Jochen Jülicher
(https://www.amazon.de/wird-alles-wieder-aber-vorher/dp/3429020816/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1520192405&sr=8-1&keywords=es+wird+alles+wieder+gut+aber+nie+mehr+wie+vorher&dpID=61m0wrmQQZL&preST=_SY264_BO1,204,203,200_QL40_&dpSrc=srch)

Viel ist ja schon geschrieben worden, ich möchte nur noch einen Aspekt mit reinbringen: mache Dir bewusst, dass es nicht "Deine Aufgabe" als Freundin ist, wie eine professionelle Begleitung zu agieren. Dafür gibt es Fachleute, zu denen Du bei Bedarf den Kontakt herstellen kannst. Als Freundin finde ich es wichtig und "ausreichend", für den anderen dazusein, verfügbar zu sein, die verschiedenen Emotionen und Situationen mit auszuhalten. Aber eben auch auf die eigenen Grenzen zu achten. Das Thema Tod und Verlust ist bei den meisten von uns mit so vielen Ängsten und starken Gefühlen verbunden, dass man sich dabei auch überfordern kann.

Ich wünsche Deiner Freundin und Dir alles Gute und viel Kraft!

„Gießen“ (Pseudonym)

Ich habe ihr signalisiert, dass ich immer für sie da bin, dass sie mich Tag und Nacht anrufen kann, egal warum.
Natürlich werde ich mich auch bei ihr melden, möchte sie aber weder bedrängen noch erdrücken.


Ich glaube man macht sich in diesen Momenten viel zu viel Gedanken darum wie man sich benehmen und was man sagen soll, dabei ist es meiner Erfahrung nach schon unendlich wertvoll wenn jemand einfach DA ist und die Trauer mit aushält. Da geht es nicht darum welche Worte man findet, sondern darum dem anderen beizustehen und wenn das nur in gemeinsamen Schweigen und Trauern ist, oder Zuhören.
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit einen nahen Angehörigen verloren und die hilfreichsten waren Leute die eben einfach da waren und es ausgehalten haben, dass ich nicht direkt wieder fröhlich sein kann. Am schlimmsten waren die Leute die einen zwanghaft aufmuntern möchten und denen man zuliebe irgendwann eine gute Miene aufsetzt.
Jeder, wirklich jeder betont dass man sich Tag und Nacht melden kann ... sehr wenige meinen das auch wirklich so. Deshalb wäre ich persönlich mit solchen Aussagen eher sparsam und würde meine Hilfsbereitschaft eher in Taten als in Worten zeigen (z.B. was Gekochtes vorbeibringen, damit derjenige was zu Essen da hat oder praktische und konkrete Hilfe anbieten)