Getrennte Familie....Erwartungen runterfahren..... einfach nicht mehr so einttäuscht sein...
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Persönliches

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
...hallo ihr Lieben, mich beschäftigt eine Situation momentan ziemlich intensiv.
Wie kann man Erwartungen runterfahren, dass man nicht immer wieder so enttäuscht ist.
Ich kenne den Spruch, habe keine Erwartungen, dann wirst du nicht enttäuscht....aber das hilft mir nicht weiter.
In meinem persönlichen Fall geht es um die Beziehung meiner Kinder (10 und 13) zu ihrem Vater. Trennung vor 2 Jahren alles gut gelaufen, kein Rosenkrieg, mittlerweile wohnen wir ca. 200km auseinander, was zwar nicht einfach ist, aber jetzt auch keine unüberwindbare Distanz ist. Man(n) könnte auch schreiben, anrufen oder so..... aber das passiert nicht. Vielleicht 2 whatsapp Nachrichten im Monat, wie es geht und was sie machen. Ein Anruf im Jahr. In den Ferien sind sie regelmäßig bei ihm, wenn ich frage ob er sie auch mal ausser den Ferien sehen möchte, kommmt : na klar....aber dann kommt nix mehr. Ich habe das Thema, bei ihm schon mehrmals angesprochen, er zeigt sich da auch einsichtig, aber im Praktischen, kommt absolut Null... und es ist nicht so, dass er Stress hätte... er kriegt seinen Hintern einfach nicht hoch. Mich ärgert das ungemein.... es waren zwei Wunschkinder....und nun werden sie auf Abstellgleis gestellt. So mein Empfinden....
Wir haben zusammen eine Wahtsapp Familiengruppe, wo ich immer reingestellt habe, war wir gemacht oder unternommen haben, damit er auf dem Laufenden bleibt....und von Ihm kommt außer toll schön prima... nicht viel an Konversation...
Mir tut das für die Kinder so leid..... was würdet ihr an meiner Stelle tun? Hat jemand Tipps oder Ratschläge?
Er ist ihr Vater und soll das auch sein....
Muss ich meine Erwartungen runterschrauben???? Aber wie???
Bin auf eure Antworten gespannt.....
Das was ich jetzt sage, willst du bestimmt nicht hören.

-DU hast eine Vorstellung davon, wie intensiv der Kontakt zwischen Vater und Kindern sein soll, der Vater hat offensichtlich eine andere.
-DU bist enttäuscht.
-DU wünscht dir, dass sich der Vater mehr kümmert , was ich übrigens verstehe.
-DU willst ihn dazu bewegen.
-Du willst etwas unternehmen.

Jetzt frage ich DICH, was denn? Er hat für sich eine Wahl getroffen oder trifft sie jedesmal. Die kann man jetzt doof finden, aber man wird sie nicht ändern und muss sie akzeptieren. Oder willst du den Umgang erzwingen?

Mein einziger Tipp, gib deinen Kindern nicht das Gefühl weiter, dass DU hast, nämlich dass er sich nicht genug kümmert. Entweder gewöhnen sie sich daran (oder haben vielleicht gar kein Problem damit, das weiß ich nicht) oder sprechen es an, wenn sie älter werden und lernen mit dem was ihnen angeboten wird, umzugehen.
Ich kann es von der Ferne nicht beurteilen und gebe deswegen nicht so gerne Ratschläge.

Aber 200km Distanz sind eine ganz schöne Entfernung. Da fährst du nicht mal so los. Ich kann das aus persönlicher Erfahrung (in anderem Zusammenhang, meine Mutter ist vor 10 Jahren nach Dessau gezogen, das sind von Dresden rund 200km) ein wenig einschätzen.

Bleibt also Kommunikation. Ich persönlich halte nichts von E-Mail oder dem ganzen Smartphone-Rassel. Wenn dann Telefon bzw. Skype.
Kenne etliche Fälle, da scheitert das an "fest ausgemachten Telefonzeiten".
Ich hab auch immer Bauchschmerzen, wenn ich meine Kinder anrufe (wir wohnen 10 Minuten zu Fuß entfernt), weil ich immer damit rechne, daß meine Ex dran ist und sie genervt ist.
Bist du dir sicher, daß er zu faul/bequem ist? Oder hat er nur Angst, daß er im falschen Moment anruft und als Störenfried wahrgenommen wird?

Eine Idee wäre, daß es jede Woche einen oder zwei feste Zeiten gibt, in denen der Vater mit seinen Kindern telefoniert (oder Skype).
Langfristig Termine ausmachen, so haben Mama und Papa genug Vorlaufzeit zur Planung.

Behalte mal bitte einen Gedanken im Hinterkopf: Dein Ex-Mann liebt seine Kinder und genießt die Zeit mit ihnen.

Das ganze Problem ist vermutlich kein emotionales Problem, sondern eher ein Organisationsproblem.
Dazu noch eine Prise "Vergangenheitsbewältigungsschmerz". Falls er nicht so der Egomane ist, dann hat er vielleicht gewisse Selbstzweifel (im schlimmsten Falle sogar mehr, also depressiv), mußt du nicht unbedingt merken.
Dann kommt es evtl. daher, daß er sich von dir bevormundet fühlt; unberechtigter Vorwurf, kann aber sein Gefühl sein. Was jetzt nicht heißen soll, daß du ihn herausforderst und ihm den Umgang mit den Kindern verbieten sollst, damit er endlich so gereizt ist, daß er anfängt zu kämpfen und sich um die Kinder kümmern will. Bitte nicht, so um drei Ecken denken geht meistens schief!
Da deine Kinder recht groß sind (meine Große ist in dem Alter, ich glaube, daß ich da ein brauchbares Urteil fällen kann), wäre eine Möglichkeit, daß die beiden sich um die Organisation der Kommunikation und auch um die Organisation von Treffen etc. kümmern; selbstverständlich bleibt dir ein Mitspracherecht (nenne es meinetwegen Vetorecht). Traust du das deinen Kindern zu? Oder überforderst du sie damit? Ich kenne deine Kinder nicht, deswegen kann ich das nicht ansatzweise beurteilen. Einige Bauchschmerzen wirst du da immer haben, weil es nicht der glücklichste Weg ist, wenn Kinder gewissermaßen die Aufgaben der Eltern übernehmen bzw. übernehmen müssen. Andererseits lernen sie dabei eine Menge und das kann durchaus später sehr hilfreich sein, wenn sie selber die erste Große Liebe und alles was danach so kommt erleben. Aber die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, weil niemand deine Kinder kennt bzw. so gut kennt, daß er sich ein treffsicheres Urteil erlauben darf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich habe eine ähnliche Situation, allerdings war der Kontakt zu meiner Tochter am Anfang nach der Trennung (2009) noch sehr regelmäßig und von ihm ausgehend. Als die neue Partnerin und später deren gemeinsames Kind dazu kamen, das war so 2014, wurde der Kontakt weniger und ich habe immer versucht da auf ihn einzuwirken. Wir hatten ab der Trennung ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis.
Mittlerweile besteht gar kein Kontakt mehr, er hat sich vor 2,5 Jahren das letzte Mal an ihrem Geburtstag gemeldet und seitdem ist Funkstille.
Meine Tochter ist jetzt 15 und selbst noch so einige Versuche unternommen aber auch das hat nichts gebracht... sie hat von Trauer bis Wut, jedes Phase durchlaufen und ich finde es zum kotzen, dass es so ist.

Tolle Tips kann ich leider nicht geben aber vielleicht wenigstens eine Anregung für dem Umgang mit den Kindern.
Bleib trotz deiner Gefühle so neutral wie es geht. Ich habe anfangs zB. den Fehler gemacht, sein beschissenes Verhalten zu entschuldigen. "Der Papa hat bestimmt einfach viel Stress im Moment" usw. weil ich dachte, ich mache seine Ablehnung und sein Desinteresse für sie erträglicher (falsch wäre es mMn im Übrigen auch, zu hetzen, bzw. die Wut oder was auch immer zu schüren).

Letztenendes war es falsch, weil ich ihr somit die Grundlage für ihre berechtigten Gefühle wie Enttäuschung, Wut und auch Trauer genommen habe.

Ich muss mich da leider Betty anschließen...
Auch wenn es unerträglich ist seine Kinder so leiden zu sehen, man muss sich leider damit abfinden.
Man kann niemanden dazu zwingen Interesse an seinen Kids zu haben, sie zu vermissen oder das Bedürfnis zu haben ihnen ein guter Vater/Mutter zu sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich weiß, dass es meine Vorstellungen sind. Aber wie finde ich inneren Frieden mit der Situation?
@Emotion

Indem du dir genau das vor Augen hältst. DU kannst nichts machen. Nimm die Emotionen raus
(passt ja bei deinem Namen) und betrachte die reinen Fakten.

Du darfst wütend sein und ihn Scheiße finde, alles erlaubt. Innerer Frieden ist nicht das Ziel, eher Akzeptanz der Realität.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Wir haben ansonsten kein Problem miteinander. Er weiß dass er immer anrugmfen kann. Er könnte jederzeit die Kinder auf ihren Handys anrufen oder per WhatsApp Videotelefonieren.... falls ich ja doch das Problem sein sollte...
Vielleicht reicht ihm der Kontakt ja so? Frag ihn doch mal, aber bitte ohne Vorwurf und auch auf die Gefahr hin, dass sich nichts ändert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich schließe mich callmebetty an. Natürlich kann man nicht in den Kopf des Herren hinein schauen. Und selbst wenn: Niemand außer ihm lebt sein Leben. Ich habe den Eindruck: Je mehr Druck bzw. Erwartungshaltung aufgebaut wird, desto mehr Gegendruck wird erfolgen (passiv). Das kann schon "im Kleinen" anfangen. Vielleicht schon bei der WhatsApp-FamilienGruppe. Möglicherweise liege ich hier falsch. Was ich aber bisher immer als destruktiv beobachtet habe, ist, wenn ein Ex-Partner dem anderen seine Vorstellung in irgend einer Weise meint aufzudiktieren (Noch schlimmer ist es nur wenn beide das in irgend einer Weise machen. Darunter leiden definitiv immer die Kinder). Das geht schon deswegen nicht weil die Ex-Partner nun weitest gehend getrennte Wege gehen. Der beste Weg ist anzuerkennen dass die Situation (momentan) so ist und dem ganzen mit Liebe zu begegnen. Hört sich einfach und nach esoterischem Quatsch an. Aber alles andere halte ich für destruktiv.
Gar nicht, ich fürchte, daß ist die ehrliche Antwort auf die Frage, wie du deinen inneren Frieden findest. Weil es deine Kinder sind und nicht die Beziehung von dir zu ihm. Ja, ich weiß, meine Antwort ist für dich keine große Hilfe. Aber sieh es so, wenn du das Thema Vater-Kinder-Verhältnis vollkommen verdrängst/ignorierst, dann wird es dir nicht besser gehen; da besteht eher noch die Gefahr, daß du im übertragenen Sinne eher selber ein partielles Desinteresse an den Sorgen/Problemen deiner zwei Spätze zeigst. Es wird dir wenigstens solange tierisch auf die Nerven gehen, bis auch das jüngere Kind volljährig ist. Solange hast du Verantwortung und fühlst dich in der Pflicht und genau deswegen wirst du diverse Hebel in Bewegung setzen, damit sich die Beziehung der Rasselbande zum Vater eher verbessert als verschlechtert (ja, ich weiß, das ist eigentlich nicht deine Baustelle, sondern sein Part).
Wenn alle anderen bedeutenden Sachen in deinem jetzigen Leben einigermaßen glücklich geregelt sind, dann hast du genug Kraft um mit dem Problem fertig zu werden. Das ist die positive Nachricht. Wenn du selber eine ganze Menge offene Baustellen hast, dann wird es schwierig. Tut mir aufrichtig leid, aber ich befürchte, daß es keine schönere Variante gibt. Jetzt hoffen wir mal, daß ich einfach zu pessimistisch bin und von anderer Seite hier ein Weg für dich aufgezeigt wird, der dich deinen inneren Frieden finden läßt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich habe keine Kinder. Könnte mir aber vorstellen, dass es mehr als schwierig ist, die Erwartungen runter zu schrauben, weil man weiß wie wichtig der Vater für die Kinder ist. Man sieht deren Traurigkeit und ist so hilflos, wenn der Vater nicht so aktiv ist, wie es für die Kinder vielleicht momentan gut wäre.
Als Mama die Emotionen rausnehmen, wenn man die Emotionen der Kinder sieht, stelle ich mir hart vor.
Geht ja nicht nur um irgendeine Freundin der Kinder.
Ich habe keinen Tipp, außer zu sagen offen zu bleiben für alle Parteien und ehrlich miteinander reden.
Es tut mir für Dich und die Kinder sehr leid. Und wünsche Euch das sich da etwas bewegt.
@KatrinLa

Aus Erfahrung kann ich dir sagen, es gibt keinen anderen Weg als die Emotion rauszunehmen. Alles andere wird scheitern, vor allem für die Kinder.
Man sieht deren Traurigkeit und ist so hilflos, wenn der Vater nicht so aktiv ist, wie es für die Kinder vielleicht momentan gut wäre.

Sind sie immer soooo traurig?
Mehr als ein Gesprächsangebot zu machen kann man nicht, wenn die Kinder soweit sind und es die wirklich massiv belastet, werden sie sich melden (mit 13 klappt sowas doch wohl schon ganz gut)
Ansonsten klingt es schon mehr nach "Mama will es perfekt für sie haben" (welche Mama würde das nicht wollen,), auch dann wenn perfekt vielleicht gar nicht so dringend benötigt wird?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich habe so einen Fall in der weiteren Verwandtschaft und vermutlich kannst du gar nichts tun. Leider. Nur versuchen loszulassen und zu zeigen, dass sie sich auf ihre Mama immer verlassen können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
...ich denke ich habe einfach Angst, dass die Bindung zu seinen Kindern immer weniger wird und der Kontakt dann irgendwann komplett abbricht. Die WhatsappGruppe war seine Idee und hatte sie ins Leben gerufen. Und ich habe bis jetzt immer noch geglaubt, es wäre von Interesse und Vorteil für ihn, weiterhin am Leben seiner Kinder zumindest zum Teil teilzuhaben.
Und ich habe mich immer noch verantwortlich gefühlt.... denke von diesem Gedanken sollte ich Abstand nehmen... Es ist sein Ding, was er daraus macht....
...es hat jedenfalls schon mal gut getan, sich das von der Seele zu schreiben..... ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich kenne diese Gefühle...aber ich denke, da heißt es loszulassen. Am Ende bist du nur für deine Beziehung zu deinen Kindern verantwortlich und kannst diese maßgeblich und positiv beeinflussen.

Das hab ich auch lernen müssen. Für die Beziehung Vater -Kind ist allein der Vater verantwortlich. Es ist am besten, da eine neutrale, soweit das eben geht, Position einzunehmen. Meine Kinder dürfen ihren Papa jederzeit versuchen anzurufen, wenn das Bedürfnis da ist. Das war am Anfang oft der Fall...jetzt nicht mehr. Nun reicht ihnen der Kontakt, denen ihr ihr Vater ihnen anbietet. Wünsche diesbezüglich richten sie an ihn und er entscheidet. Ich halte mich da raus, komplett. Natürlich bin ich für sie da, sind sie mal traurig. Aber ich rede das Verhalten vom Vater weder gut noch schlecht, egal , wie ich selbst dazu stehe. Denn das sind meine Gefühle , nicht die meiner Kinder. Ich ermutige meine Kinder immer dazu, ihre Bedürfnisse und Wünsche offen an mich oder ihren Vater zu richten...oder eben ihre Gefühle und für sie einfach da zu sein, sind sie eben mal traurig oder wütend oder was auch immer. Bisher fanden wir immer eine Lösung und meine Kinder scheinen zufrieden. Das akzeptiere ich und habe auch vollkommen losgelassen, was die Beziehung von ihnen zu ihrem Vater betrifft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich verhalte mich meinen Kindern gegenüber was ihren Vater betrifft sehr neutral, weder rede ich sein Verhalten schön, noch schüre ich Hasstriaden. Das habe ich auch schon bei der Trennung nicht gemacht, halte ich für absolut für Kontraproduktiv.
...ja es heißt loszulassen.....und zu akzeptieren wie er den Umgang handhabt. Keine leichte Situation für mich, denn ich merke, dass die Seiten schon auseinander drifften, da die Kinder genau merken, dass von ihrem Vater sehr wenig Interesse an ihrem Leben besteht, warum sollten sie dann den Kontakt pflegen?
Ich hatte in meinem Hinterkopf immer noch die Idee, dass trotz der räumlichen Distanz auf Dauer eine gute Vater-Kind Beziehung möglich ist... aber dazu gehören immer zwei Parteien...
@Superrobby1: Als mein Ex und ich auch nur 25km auseinander gewohnt haben, war der Kontakt auch nicht öffters oder inniger....ich bin dann mit den Kindern zu meinem neuen Partner gezogen.
Wenn einen neuen Partner hast fühlt sich der Vater der Kinder wohlmöglich nicht mehr so stark in der Verantwortung als männliche Bezugsperson oder als rausgedrängt. Genug Männer, die in einem Haushalt ohne Kinder leben können auch nur schwer zu Kindern, gerade wenn es Mädchen sind, eine Verbindung aufbauen weil ihr Alltag sehr weit entfernt davon ist.

Aber wenn dich weitgehend neutral verhalten hast brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben - liegt ja nicht an dir.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Hmm...und nun?
Wie sehr traurig die Kinder sind habe ich nicht geschrieben. Nur das sie traurig sind. Und da gehe ich ganz stark von aus. Welchem Kind ist es schon egal, wenn es merkt, dass ein Elternteil nicht von sich aus den Kontakt sucht. Keines der Kinder die ich kannte, hat das einfach so an sich abprallen lassen.
Und nicht jedes Kind ist von sich aus zu Mama oder Papa um über das Problem zu reden.
Selbst wir Erwachsene bekommen es ja nicht immer hin zeitnah zu reden.

CallMeBetty
Wenn es darum geht Emotionen runter zu schrauben, dann stimme ich Dir voll zu. Aber wenn es darum geht Emotionen komplett abstellen, dann finde ich das nicht so gut.
Würde ich meine Emotionen abstellen, wäre ich nicht mehr ich und ich hätte auch Sorgen, dass meine Kinder etwas, in meinen Augen, falsches erfahren/lernen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Hallo Emotion,
das Gefühl kenne ich auch nur zu gut. Und ich stimme CallMeBetty voll und ganz zu. Es sind Deine Gefühle, die dich da packen, weil Du nichts tun kannst.
Außer loslassen.

Konkret klappt das bei mir ganz gut, indem ich mich, immer wenn mich etwas überwältigen droht, ruhig hinsetze, bewusst atme und den Schmerz einfach zu lasse. In ihn hinein spüre, ohne ihn verändern zu wollen. Der geht nämlich von alleine wieder und je mehr man es einfach zulässt, um so besser geht das.
Erst das verzweifelte etwas dagegen tun zu wollen, macht dieses Hamsterrad an Emotionen.
Ich habe gelernt, die Situation anzunehmen wie sie ist (das war aber kein Spaziergang) und ich kann dir nur sagen, ich habe drei inzwischen erwachsene tolle Kinder, die ihren Weg gehen.
Die bis heute manchmal traurig sind, dass ihr Vater sich so verhält, aber sie haben gelernt damit umzugehen.
Hallo Emotion,
ich kann dir da auch nur Mut machen. Wälla Donna hat das sehr gut beschrieben. Raus aus dem Hamsterrad, gehenlassen. Meine Kinder sind jetzt auch erwachsen und die Zeit nach der Scheidung war sehr bitter. Sie haben beide sehr unter der Nichtbeachtung des Vaters gelitten. Meine Erwartungshaltung an den Vater hat zu nichts geführt und am Ende habe ich die Sache laufen lassen (müssen). Emotionen habe ich soweit wie möglich raus genommen (wobei man im stillen Kämmerlein die auch mal rauslassen darf/muss!). Seine Kinder kann man vor der Enttäuschung nicht schützen! Und ja, das tut sehr, sehr weh. Trotzdem sind beide zu verständigen Erwachsenen geworden. Welche Spätfolgen das evtl noch haben kann...wer weiß das.
Wer in der Sache am meisten verliert, ist der Vater, der sich um die Möglichkeit bringt eine enge Beziehung zu den Kindern zu haben, der sie nicht aufwachsen sieht, Leid und Freud nicht mit ihnen teilt. Hab einfach Mitleid mit ihm - ihm entgeht so viel Schönes und Gutes.
Ich habe meinen Frieden damit gemacht und weiß, sollte es mir nicht gut gehen, ich Hilfe brauchen, stehen beide Kinder auf der Matte, sofort, ohne zu fragen. Er kann das nicht behaupten und muss damit leben, dass es aus dem Wald hallt, wie man hineinruft.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Wäller Donna und Rollikind... danke für eure Worte... ich lass es laufen... ich kann es nur nicht verstehen wie man so mit seinen Kindern umgehen kann? Das da kein sichtbares Interesse seinerseits da ist, z.B. wie das Fussballturnier gelaufen ist, wie das Zeugnis ausgefallen ist, was man sich zum Geburtstag wünscht oder einfach mal 3 Minuten mit ihnen zu reden, wie denn die Woche war?
Es ärgert mich auch, wenn die Kinder bei ihm sind, das sie zwar anwesend sind, aber er mit ihnen keinerlei Unternehmungen macht. Ich meine damit nicht, das er mit ihnen große Aktivitäten machen soll oder mit ihnen in Urlaub fährt, sondern einfach das man mal gemeinsam ins Schwimmbad geht, in der Stadt ein Eis isst oder ins Kino geht. Da findet nix statt.... ich kann das einfach nicht nachvollziehen.... darum fällt mir das akzeptieren der Situation so schwer und ich frage mich, ob er seine Kinder überhaupt liebt oder sie nur aus Pflichtgefühl nimmt. Und es ist nicht so, dass es ihm an Zeit oder finanziellen Möglichkeiten fehlen würde. Es sagt, er liebt seine Kinder, aber ich halte es mit dem Sprichwort: Taten zeigen, ob Worte was wert sind.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Wo ist meine Antwort hin?
Die Gründe können vielfältig sein. Vielleicht geht es ihm nicht gut, hat die Trennung nicht verkraftet, etc. Aber das werde Spekulationen bleiben, die zu nichts führen.
War er früher denn so anders? Aktiv und mich sich und den Kindern im Kontakt? Hat er oft die Initiative ergriffen?
Oder ist er immer schon mehr mit gelaufen und du warst die Aktive?
@Emotion

Ich wiederhole mich.

DU ärgerst dich, weil DU etwas erwartest. Das kannst du schon machen, nur wird das an der Situation gar nichts ändern.

Und dich will dir jetzt auch nicht zu nahe treten, aber das hört sich sehr danach an, als ob die gern die Kontrolle hast, was ja grundsätzlich nicht schlimm ist. Nur in dieser Situation hast du sie nicht und wirst sie auch nicht bekommen. Damit musst du dich, glaube ich abfinden.

@KatrinLa

Es geht nicht generell um das Abschalten von Emotionen, sondern um die objektive Betrachtungsweise einer normal emotional aufgeladenen Situation.