Gesprächsthemen mit den "echten" Freunden
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Persönliches

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2020
Das mit der Wellenlänge kann ich auch so bestätigen.
Ich z.B. finde es irritierend in einer Freundschaft, passiert aber auch im Familienkreis, dass man jemand quasi alles "aus der Nase ziehen" muss.
Manche Menschen erzählen nichts von allein. Das finde ich sehr mühsam... und es ist manchmal erstaunlich WAS da alles passiert von dem ich nichts weiß, nur weil ich nicht nachgefragt habe.
Ich habe nämlich das Empfinden, dass mir jemand gern alles berichten mag was ihn bedrückt oder freut und nicht nur auf Nachfrage.
Ein ständiges Fragen empfinde ich als eher lästig und fast schon übergriffig. Denn was mir jemand nicht freiwillig erzählt will derjenige für sich behalten. Denke ich.
Aber wurde mir auch schon zum Vorwurf gemacht, das ich mich nicht genug erkundige.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.08.2020
@Kat Wummen
dieses "nicht auf einer Wellenlänge liegen" ist eigentlich schon immer ziemlich schnell klar und man sollte seinem Gefühl hier anscheinend einfach trauen und davon ausgehen, das wird wohl keine Freundschaft, sogar wenn man durchaus gemeinsame Punkte hat.
Bestätigt sich immer und immer wieder, aber ich probiers halt manchmal trotzdem noch :) - schön blöd, werde ich mir merken!
Ist letztendlich fast wie bei einer Liebesbeziehung - das Gefühl entscheidet, nicht der Wille, dass man gerne eine Beziehung hätte.

@Artikel der Marke Mann
bei anspruchsvollen Themen kann ich auch wissensmäßig nicht immer mithalten (wer kann schon alles wissen), aber ich kann zuhören und gute Fragen stellen :).

@Rollikind
mit dir würde ich mich wirklich gerne mal länger unterhalten, weil du für mich absolut neue Gedanken hast! Sehr interessant!

Ich bin es gewohnt, dass mir Menschen sehr schnell, sehr persönliche Dinge erzählen. Manchmal höre ich nur zu, manchmal erzähle ich dann zum jeweiligen Thema auch aus meinem Erfahrungsschatz, aber nur so viel, wie es für den anderen passt, denn der andere wollte ja eigentlich erzählen.
Als Aufforderung, dass ich auch mal was von mir erzählen soll, habe ich das noch nie empfunden (wahrscheinlich, weil ich schon von selbst viel erzähle). Aber ein gutes Gespräch bedeutet für mich schon Austausch, der sich aber mühelos ergibt und plötzlich hat man dann ne Freundschaft.
Alles, was mühsam läuft, kann man eigentlich von vornherein vergessen, siehe weiter oben.

Und gerade bei Problemen brauche ich oft, nicht immer, den Input von außen, damit ich klarer sehe, weil ich doch sehr meine eigene Sichtweise für richtig halte.
Da tut es schon manchmal gut, wenn jemand sagt - halt, kann man aber auch so sehen! oder: Hier hast du dich wirklich verrannt. Das kann ich dann aber nur von echten Freunden annehmen, die ich respektiere. Bei anderen denke ich: "Mann, ist der doof!" :), nicht gerade sehr sympathisch ...

In der Art der Kommunikation finde ich mich wohl am ehesten bei dagmar wieder. So ähnlich sehe ich Austausch in einer Freundschaft auch.

Mir fällt gerade noch ein interessantes Thema ein - was bedeutet für euch Respekt in einer Freundschaft? Bei mir ist mal ne Freundschaft auseinandergegangen, weil ich den Respekt verloren habe. War für mich damals eine neue und sehr beunruhigende Erfahrung. Vielleicht ein neues Thema ..
Ein paar unterschiedliche Themen über, die man sich austauschen kann und gute Gespräche führen kann, finde ich schon wichtig bei Freunden. Ich hatte früher einen Bekannten, der wirklich gut erzählen konnte - bloß seine Themen waren zu 90% Frauengeschichten und der Rest Computer und Autos - da ist es bei einer Bekanntschaft geblieben.

Über alles in einer Freundschaft reden zu können und tolle Gespräche zu führen finde ich sehr anspruchsvoll. Ich könnte da nicht überall mithalten und erwarte, daß auch nicht von anderen.
Ja, es ist schon spannend wie unterschiedlich die Menschen ticken.

Ich bin immer etwas irritiert über Leute, die mir auf einmal ihr Herz ausschütten und damit emotionale Nähe aufbauen wollen. Ich kann das so nicht nachvollziehen, denn von meinem Standpunkt aus, sind wir oft gar nicht so gut befreundet. Meine Empfindungen scheinen dabei aber nicht ausschlaggebend zu sein. Früher hatte ich das Problem, dass ich das auch als Aufforderung verstanden habe, etwas über mich zu erzählen und das empfand ich immer als übergriffig. Ich habe aber für mich gelernt, dass ich darauf nicht reagieren muss.
Sehr schön finde ich, was Dagmar geschrieben hat: "Zumal ich mich ehrlich gesagt nicht für "das Bild, was jemand von mir hat und nun zerstört wird", verantwortlich fühle. Ich bin nicht für "verklärte" Bilder meiner Person zuständig. Diese "Verantwortung" übernehme ich nicht."
Ja, das sehe ich auch so! Wenn sich also jemand mir gegenüber öffnen will, tue ich es ihm nicht unbedingt einfach nach, obwohl das vll. von mir erwartet wird.

Schlimm finde ich es, wenn Menschen überhaupt nicht auffällt, das der Gegenüber sich null öffnet, weil alles was sie brauchen eigentlich ein Mülleimer für ihren emotionalen Schrott ist.

@Optimistin
Ich hatte die Worte von Trudi♡ zum "Input" so verstanden, dass es um Input von anderen geht, wenn man "Probleme" hat. Nicht grundsätzlich um Input von außen. Zumindest geht es mir so - ich sauge die Umwelt schon auf, setze das um, lese viel und gerne und das alles gibt mir Input, den ich verarbeite. Wenn es aber etwas gibt, was mich beschäftigt, wie jetzt in deinem Beispiel mit deiner Handlungsweise einer bestimmten Person gegenüber, dann analysiere ich das für mich. Ich finde für mich heraus, was an der Situation mich stört/verängstigt/wütend macht. Ich suche in mir eine Lösung, andere Sichtweisen von außen empfinde ich dabei als ablenkend.
Liebe Optimistin,

Ich greife nur einen kleinen Fetzen aus Deinem Eingangspost auf "weil wir nicht auf einer Wellenlänge liegen". So etwas kenne ich auch. Ich merkte es auch von Anfang an, dachte aber, dass es da andere Dinge zwischen ihr und mir gibt, die wertvoll sind. Ja.... Wurde nix draus. War leider doch abzusehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2020
Vielen Dank für eure Beiträge! Es ist für mich sehr interessant, wie unterschiedlich Menschen ticken, weil ich oft davon ausgehe, so durchschnittlich und "normal" zu sein. Ergo halte ich meine Bedürfnisse nach Austausch in Freundschaften natürlich auch für normal, auch wenn ich theoretisch weiß, wie verschieden Menschen sind.

Mit meinem Ex habe ich auch ziemlich ungefiltert über alles gesprochen, was ein extrem wichtiger Punkt in unserer Beziehung war. Ihm konnte man absolut alles anvertrauen, es war bei ihm in guten Händen. Vermisse ich sehr!

Bei meinen echten Freundinnen spreche ich auch ungefiltert und offen über alles; sie wissen so ziemlich alles von mir, erkennen manche Seiten an mir besser als ich selbst und deshalb kann ich mir von ihnen auch schon mal guten, ehrlichen Rat holen.
Alle anderen bei denen das nicht so ist, bezeichne ich als Bekannte. Bekannte interessieren mich eigentlich fast überhaupt nicht und ich habe immer weniger Lust auf Treffen mit Bekannten.

Interessant finde ich es, wenn z.B. Rolliknd schreibt, es geht niemanden etwas an, wie es in ihr aussieht. Das ist ein Gedanke, der mir völlig fremd ist. Ich zeige meist sehr deutlich, allein schon durch meine Mimik, wie es in mir aussieht und bin wahrscheinlich eher extrovertiert. Ich erwarte von meinen Freunden genau das, das sie mir zeigen, wie es in ihnen aussieht, damit ich sie wirklich verstehe und es echten Austausch gibt.
Ich habe schon oft erlebt, dass nach kurzer Zeit und gegenseitiger Sympathie gute Freundschaften entstanden sind, die zwar nicht ewig gehalten haben, weil ich so oft umgezogen bin, aber dennoch wirklich toll waren.

Die gestrige Situation mit meiner "Nicht-Freundin" schätze ich so ein, dass sie sowieso nie über andere Leute spricht, aus Angst zu lästern. Da ich aber oft meine Freunde frage, Du, so und so ist die Situation, er oder sie hat so reagiert, ich so. Wie schätzt du die Situation ein, hab ich mich falsch verhalten?, gäbe es eine andere Verhaltensweise, die angemessener wäre? etc. und meine Freunde genau das Gleiche auch mich fragen, brauche ich das in einer Freundschaft.
Aber ich verstehe ihr Abblocken. Wir haben einfach nicht diese Art von Beziehung und ich bin schon öfter mit anderen Gesprächsthemen bei ihr aufgelaufen.
Sie sagt sehr oft:" Dann ist das so" oder" es ist wie es ist" und das sind für mich einfach nur Phrasen und Gesprächskiller.
Kein gemeinsamer Nenner ...

Sehr interessant finde ich auch Trudis:"Generell brauche ich eher selten Input von außen und bleibe mit meinen Gedanken eher bei mir."
Auch das ist mir fremd, ich mag sehr oft den Input von außen, suche ihn auch aktiv und wenn es nur durch Lesen ist. Mit meinen Gedanken halte ich meistens auch nicht hinter dem Berg (würde sonst wahrscheinlich auch nicht so oft in einem Forum schreiben :) ), obwohl ich weiß, dass sie weder sehr intelligent, originell oder sonst was sind. Machen mich halt aber aus.
Gedanken anderer Menschen finde ich mit so ziemlich das Spannendste, was es gibt. Die Unterschiede faszinieren mich. Auch wenn ich manches so gar nicht nachvollziehen oder verstehen kann. Manchmal ist es gerade deshalb so interessant und anregend.
Ich würde auch sehr gerne mal für einen Tag eine andere Person sein, um zu sehen, wie sich das anfühlt, wie sie denkt und fühlt, welche Erfahrungen sie macht etc.
Merkwürdigerweise interessiert mich Gedankenlesen überhaupt nicht ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2020
Interessantes Thema.
Ich glaube @Optimistin ich bin da eher bei dir.
Ich erzähle meinem Partner sehr vieles. Aber weiß Gott nicht alles. "Frauenkram" bleibt eher unter Freundinnen. Und er erzählt "Männerkram" wohl auch eher mit seinen Freunden.

Auch Beziehungsärger oder Unmut bespreche ich meist mit Freundinnen, wenn ich "innerlich Druck" habe und was los werden will
Umgekehrt auch. Zumal es mir (und meinen Freundinnen) eher darum geht, meine Sichtweise oder Beobachtung oder Bewertung zu hinterfragen.
Wahrnehmung ist ja oft sehr "einseitig", sprich subjektiv.
Nicht jede Freundin ist offen für jedes Thema, aber generell herrscht schon eine große Vertrautheit untereinander.

In meinem Freundeskreis (Männer und Frauen), geht es sehr offen zu. Auch sehr persönliche Nöte und Ängste oder Schwierigkeiten können besprochen werden.
Nicht immer und zu jeder Gelegenheit, aber auf "Anfrage", ob die/der jene mal ein Ohr frei hat, geht das sehr wohl.
Oberflächliche Bekannte werden sicherlich nicht in die engsten Intimität eingeweiht. Sehr gute Freunde aber schon.
Zumal mein Freundeskreis schon viele Höhen und tiefen im Leben erlebt hat und es wohl auch schätzen kann, sich mal jemandem "anvertrauen" zu können.

Ich kenne auch viele sehr private Belange von Kollegen, auch dort wird sich gegenseitig mal das Herz ausgeschüttet.
Nicht mit jedem und auch mal mehr oder weniger.

Ich persönlich bin ein sehr offener Mensch. Auch sehr extrovertiert. Es gibt genug, was in mir vorgeht, was ich "öffentlich" äußern mag, ohne das Gefühl zu haben, mich zu "entblößen" oder "angreifbar" zu machen.
Mir ist der "äusere"Schein (nach z.B heiler Welt vor den Nachbarn oder Bekannten) nicht so wichtig.
Das ist mir regelrecht ein Kindheitstrauma, weil bei meinem Vater immer der Satz Vorrang hatte :" Pst, rede da nicht drüber. Was sollen denn die Nachbarn denken. Über so was redet man nicht ..."

Selbst hier bei RF habe ich schon Menschen kennengelernt, mit denen ich mich gleich sehr vertraut unterhalten konnte. Und sehr vertraute Freundschaften sind daraus entstanden.

Ich mag mich nur mit Menschen näher privat umgeben, die in etwa die selbe Wellenlänge und vor allem Offenheit haben.
Von mir aus, kann man auch sagen, daß ich mich nur in meiner "Blase" bewegen will.
Ja. Mag sein. Aber auch da ist mir wurscht, ob das andere anders sehen. Zumindest bei Freundschaften möchte ich dies so.

Zumal ich mich ehrlich gesagt nicht für "das Bild, was jemand von mir hat und nun zerstört wird", verantwortlich fühle.
Ich bin nicht für "verklärte" Bilder meiner Person zuständig. Diese "Verantwortung" übernehme ich nicht.

Ohne Gespräche auf sehr persönlichem Level sind für mich Freundschaften nicht möglich.
Bekanntschaften ja.
Da habe ich diese "Absprüche" nicht. Die können von mir aus oberflächlich bleiben.

Über Politik wird in meinem Freundeskreis nicht ausgiebig diskutiert. Da gibt es die Absprache, dies im Kreis von mehreren(Feiern usw) zu lassen.
Da sind oft die Vorstellungen ziemlich verschieden. Und es besteht kein "Abspruch" sich gegenseitig überzeugen zu müssen.
Wobei ich mich von jemandem mit einer rechten und AfD "Gesinnung" auch aus einer langen Freundschaft verabschieden würde. Auch das ist für alle klar.

Generell gebe ich lieber erstmal einen Vertrauensvorschuss, als mich von vorne herein zu verschließen.
Zumal ich mich bisher auch fast immer auf mein Bauchgefühl verlassen konnte.

Aber so verschieden sind sie nun mal, die Menschen ;-)
@Trudi♡
Da sprichst du mir aus der Seele!

Mein Partner ist der einzige mit dem ich wirklich alles besprechen will - ungefiltert.
Bei allen anderen Personen (enge Freunde, Familie, Bekannte) filtere ich, was ich sage.
Ich bin da wie Trudi♡, bei mir dauert es sehr, sehr lange eine persönliche Ebene aufzubauen. Es geht in meinen Augen einfach keinen was an, wie es in mir aussieht. Bis ich mich öffne, dauert es Jahre.
Ich habe gute Freundinnen, mit denen ich auch viel bespreche - so wie es Optimistin schreibt, oder wie man hier sagt "über Arsch und grüne Bohnen" reden kann, auch tiefsinnig. Das ist sehr schön und mir auch sehr wichtig.

@Optimistin
Je nachdem wie lange wir uns kennen würden, hätte ich wohl ähnlich reagiert wie deine Bekannte. Für so ein Gespräch müssten wir schon Freunde sein und nicht erst werden. Eine freundschaftliche Basis zu finden, indem wir über einen gemeinsamen Bekannten reden, wäre mir auch schwer gefallen. Das ist aber eine ganz persönliche Meinung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2020
Ich glaube die Basis für Gespräche im Rahmen einer Freundschaft braucht Zeit. Ich zumindest brauche Zeit um persönliche Gespräche führen zu können, das ist ein Prozess. Vielleicht wart Ihr da einfach noch nicht an dem Punkt, ist so eine Idee von mir. Dazu kommt das Sie die andere Person auch kannte, vielleicht war Ihr das unangenehm.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2020
Ein interessantes Thema, ich glaube das ist sehr individuell und jeder tickt da anders. Tatsächlich scheinen deine Bekannte und du in der Hinsicht nicht zueinander zu passen.

Ich habe genau 2 wirkliche, langjährige und gute Freundinnen mit denen ich über fast alles rede.

Es gibt aber auch hier Einschränkungen und ich mag es z.B. überhaupt nicht intime Situationen (muss nicht nur sexueller Natur sein) aus meiner Beziehung zu besprechen und ehrlich gesagt, will ich ihre auch nicht hören.

Das ist etwas, was zwischen meinem Partner und mir stattfindet und ich finde dies nicht loyal ihm gegenüber. Ich mag Menschen nicht die locker flockig darüber plaudern unter Freunden.

Generell benötige ich eher selten Input von außen und bleibe mit meinen Gedanken gerne bei mir. Das macht es sicher nicht immer einfach mit mir eine wirklich persönliche Ebene aufzubauen, da ich wenig Interesse daran habe, viele Freunde zum Austausch zu haben.

Wenn mir jemand etwas über jemand anderen erzählen will, kommt es darauf an wie ich zu der anderen Person stehe und ich hätte eventuell ähnlich reagiert wie deine Freudin, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ein einholen der Meinung doch häufig auch ein kleines verstecktes Lästern ist. Selten geht es wirklich um eine neutrale Reflektion der Situation.

Ansonsten habe ich im Bekanntenkreis verschiedene Menschen für verschiedenen Themen, es gibt Leute mit denen kann ich mich hervorragend über Politik austauschen und andere wiederum für andere Themen, je nach Interessensgebiet.

Der einzige "Allrounder" mit dem ich wirklich alles ungefiltert besprechen kann und will ist mein Partner.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.08.2020
Ich hatte gestern eine ziemlich frustrierende Erfahrung mit einer - wie ich dachte - eventuell möglichen neuen Freundin.

Obwohl ich schon länger das Gefühl hatte, dass wir uns vielleicht nicht so gut unterhalten können, weil wir nicht auf einer Wellenlänge liegen, habe ich gestern nochmal versucht ein etwas persönlicheres Gespräch zu führen, indem ich ihr von einem Missverständnis zwischen einem Freund (den sie auch oberflächlich kennt) und mir erzählt habe und gerne ihre Sichtweise dazu hören wollte.

Sie hat abgeblockt, weil "das jetzt ihr Bild von mir total zerstört" und sie möchte nicht weitersprechen, weil das ihre Wahrnehmung gegenüber meinem Freund trübt.

Sie hatte wohl Angst, dass ich "lästern" wollte; ich aber wollte meine Sicht schildern und ihre Meinung dazu hören - eventuell als Gegenpol oder aber als Bestätigung.
Durch ihr vehementes Abblocken war mir klar, das wird nie eine echte Freundin für mich.
Schade!

Dann habe ich überlegt, wie meine Freunde auf so eine Situation reagiert hätten. Alle hätten mir ihre Sichtweise dargestellt, auch wenn sie meinen Freund gekannt hätten und wir hätten ein gutes Gespräch geführt, in dem ich etwas - auch über mich - gelernt hätte.
Das ist für mich auch Teil einer Freundschaft und das ist mir wichtig.
Wenn ich solche Gespräche nicht führen kann, ist das für mich keine Freundschaft, sondern Zeitverschwendung.

Ebenso Gespräche über Politik, Literatur, Kunst, Philosophie, das persönliche Umfeld, Probleme, Job, die jeweilige Partnerschaft, Gesundheit und Zukunftspläne. Alles aber auf einem sehr persönlichen Level.
Dieser persönliche Level ist für mich das Zeichen von Freundschaft. Alles andere fällt für mich eher in den Bereich Small Talk, ich kann mit vielen Leuten belanglos über alles mögliche sprechen, aber wirklich erfüllend empfinde ich das nicht.

Wie sieht das bei euch aus?

Wieder mal ein sehr persönliches Thema, aber nach meiner Erfahrung gestern ist mir danach. Danke für eure Ansichten und Erfahrungen, falls ihr mitschreibt!

Kleiner Nachtrag: Ich kann wahrscheinlich erst heute Nacht oder morgen wieder hier reinschaun.