Freundschaft ade?
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Persönliches

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2020
Ich habe auch zwei Freundschaften verloren, aber nicht wegen Corona direkt, nur indirekt, da ich an Spätfolgen leide ....ich bin da eher in der Mitte angesiedelt...manche Maßnahmen halte ich für sinnvoll und wichtig, andere nicht bzw falsch...aber egal, auch wenn ich unterschiedliche Meinungen da im Freundeskreis vertreten hatte, deswegen hat man sich nie wirklich gestritten und jedem seine Meinung lassen können....nein, gescheitert sind die Freundschaften letztendlich daran, dass es mir seit langem einfach nicht gut geht, gravierend nicht gut...ich denke, dass war für die anderen zu belastend....kann ich auch irgendwie verstehen. Ich kann zwar auch nichts dafür, aber was soll man machen....eine dieser Freundinnen leugnet die Gefährlichkeit des Virus, mich als lebenden Beispiel für Langzeitfolgen permanten vor Augen zu haben hat sie sehr genervt...und mich hat genervt, dass ich mich dauernd habe rechtfertigen müssen....naja, ich brach den Kontakt ab...meine beste Freundin distanzierte sich nach 35 Jahren enger Freundschaft, weil es ihr zu viel ist, mich so leiden zu sehen...gut, muss ich auch mit leben, ich kann es nicht ändern...sehe da die Schuld bei niemandem...ist eben so. Traurig macht es schon, aber erzwingen kann man nichts und nicht jeder kann sich bei Menschen , die er gern hat , abgrenzen...also ist das , denke ich ok. Ich kann mich da abgrenzen, als der Mann meiner besten Freundin an Krebs erkrankte und letztendlich nach drei Jahren starb war es mir möglich auch mal zu sagen, dass ich heute eine Pause brauche oder mich einfach innerlich davon abgrenzen...aber einfach war es nicht und direkt verbandelt war ich emotional mit ihrem Mann ja auch nicht. Ich kann mir gut vorstellen, wenn man einen Menschen um sich hat, den man nicht helfen kann und der wirklich schwer zu schaffen hat, das einem das dann einfach irgendwann auch zu viel wird....erginge mir wahrscheinlich auch so...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2020
Das ist schon heftig was die Situation mit und aus manchen Leuten macht.
Eine Freundin von mit hat seit Jahren eine Physiotherapeutin mit der sie auch quasi halb befreundet ist, sie waren schon Kaffeetrinken zusammen, sind mit ihren Hunden gemeinsam spazieren gegangen etc. sie ist seit Jahren bei ihr in Behandlung.
Die Freundin ist Hochrisikogruppe und diese Physiotherapeutin inzwischen total durchgedreht. Sie hat auf meine Freundin eingeredet sie solle es forcieren sich anzustecken damit sie immun wird 🤯 (und sie weiß natürlich von ihren schweren Vorerkrankungen) - sie ist auch extra nach Berlin zu den Coronademos gefahren und hat sich ein Attest ausstellen lassen, damit sie bei der Arbeit keine Maske tragen muss.😳🤯
Ich werde so sauer wenn ich da nur dran denke. Nicht nur ist diese gute Bekanntschaft zwischen den Beiden zerbrochen, sondern auch das Vertrauensverhältnis zwischen Therapeutin und Patientin, denn alle ihre anderen Ärzte haben ihr quasi verboten sich von der Physiotherapeutin behandeln zu lassen.
Meiner Ansicht nach gehört die Frau entlassen oder freigestellt - wenn man keine Maske tragen kann/will, kann man dann in dem Beruf halt auch nicht arbeiten, ist doch absurd.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2020
Tut mir Leid, Betty.
17.09.2020
Leider nicht,

Das war meine engste Freundin, wir hatten täglich intensiven Kontakt uns mehrfach in der Woche gesehen Bis letztes Jahr, Ende des Jahres, als wir uns schon wegen ihrer Einstellung gegenüber Flüchtlingen etwas entfernten. Und meine Entscheidung für einen Mann 500 km entfernt konnte sich nicht akzeptieren. Trotzdem war die Freundschaft noch da, angeknackst aber da. Nichts was man nicht hätte nochmal bereden können.

Und dann kam Corona.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2020
War das denn wirklich eine Freundschaft, wenn sie wegen Äusserungen auf Facebook und ohne Rücksprache aufgekündigt wurde?
Klingt für mich eher nach einer losen Bekanntschaft?
17.09.2020
Ich habe in der ganzen Zeit eine Freundin verloren... sie ist anti-Maßnahmen, was ihr gutes Recht ist . Ich habe mich ihr gegenüber dazu nicht geäußert, aber öffentlich (Facebook) schon.
Sie hat mich auf allen Ebenen blockiert, Facebook, WhatsApp etc.
Fand ich krass.

Aber mal ernsthaft, was macht man, wenn das Thema ganze Familien spaltet, wie andere brisante Themen das ja auch gern tun.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.09.2020
Bei Freunden hatte ich das tatsächlich auch noch nicht, aber bei Servicepersonal mit dem ich ins Gespräch gekommen bin. Da war halt die Sicht ganz ganz klar begrenzt auf die eigene kleine Welt. Warum solche Dinge wie Schutzmaßnahmen gesellschaftlich wichtig sind, hat ihn eigentlich nicht groß interessiert und da einige Bevölkerungsgruppen ja deutlich seltener betroffen sind, war da auch keine Angst vor der Krankheit da.
Bei Freunden ist mir das zum Glück noch nicht passiert. Wir ticken scheinbar auch an dieser Stelle alle ähnlich. Ich finde es im Alltag mit Kollegen, Kunden etc. allerdings extrem anstrengend. Wenn ich kann gehe ich den Leuten dann komplett aus dem Weg, ansonsten versuche ich die Gespräche rein professionell zu halten.
17.09.2020
Ist es euch jetzt in der „Corona“-Zeit auch so ergangen, dass Freundschaften die Diskussion über Pandemie und Maßnahmen nicht überlebt haben?

Wie geht ihr damit um, wenn jemand ganz anderer Meinung ist als ihr, das Thema aber nicht ausklammern kann?