Alt sein ist Mist ...

in „Persönliches“

Zu diesem Thema gibt es 88 Antworten

„Nagold“ (Pseudonym)

@Pia Fühl dich mal gedrückt. :/

„Friesoythe“ (Pseudonym)

@Pia, was du hier dem Forum anvertraust, ist wirklich Mist! Es geht mir sehr nah, weil ich einiges nachfühlen kann (ja, wirklich). Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg!

„Wunstorf“ (Pseudonym)

Krank sein ist Mist.
Pech haben ist Mist.
Unglücklich sein ist Mist.
pleite sein ist Mist .
usw.
Aber alt sein ist nicht automatisch Mist. Hat ja nicht automatisch alles mit dem Alter zu tun.

Und das Leben generell auch nicht, selbst , wenn es einem phasenweise so vor kommt.

Ich kann meine Energie in negative Selbstprophezeiung binden, oder es mit Selbstsuggestion versuchen, und versuchen, immer ein Licht am Ende vom Tunnel zu sehen. Erfahrungsgemäß kommen irgendwann wieder bessere Zeiten. Vllt nicht so, wie erhofft, aber definitiv wieder besser.

Jammern ist völlig ok. Entlastet, löst mal den inneren Druck ....aber alle Energie in Jammern binden ist selbstschädigend. Dann wird das Leben für mich unerträglich,dann würde ich es nicht mehr wollen.
Mal ganz davon abgesehen, daß man seinen Lieben und seiner Umwelt gehörig auf den Sack geht und sich alle verpissen, weil sie es im Kopf nicht auf Dauer aushalten.

Ich trage gerne schwarz, aber ich will nicht nur so denken. Auch, wenn ich in dunklen Zeiten dafür viel Kraft aufwenden muß/mußte. Und auch, wenn dunkle Zeiten immer wieder vorkommen, da es ja keine Garantie für ein dauerhaft glückliches und gesundes Leben gibt.
Ich will auf wieder bessere Zeiten hoffen....

„Erlangen“ (Pseudonym)

Geh mal auf die Kinder Krebsstation und erzählt da wie mistig alt werden ist.

Oder ins Hospiz.
Mal sehen wer sein alt sein danach noch Mist findet.

😈

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)

Im Ernst, Paul??

Wurde das nicht längst hier relativiert und in einen größeren Kontext gebracht, von Pia..??
Wozu soll solch ein Pauschalrundumschlag dienen?
Wenn ich das Einzelschicksal eines Mitteleuropäers jeweils in den Kontext weltweiten Hunger-, Kriegs- und Seuchenleids stelle ist sein/ihr Leid zuverlässig marginal im Vergleich.
DAS hat Pia bereits selbst festgestellt.

Alternativ könntest Du ja im Hospiz von den Segnungen des positiven Denkens erzählen.
Das wird sicher mit Begeisterung aufgenommen^^

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)

Ich würde den Titel des Threads gern erweitern um:
Zwangs-Positivismus ist Mist!
Der Mythos von der befreienden Wirkung der positiven Selbstsuggestion ist ein von der Gesellschaft (aber vorallem Wirtschaft) geforderter Anpassungszwang.
Scheixxe bleibt Scheixxe . Egal wie „positiv“ ich sie betrachte.
Wenn ich -um meinem Umfeld nicht „auf den Sack“ zu gehen- zustimme, dass sie wie ein rosa Wölkchen aussieht und Alle dann freudig in die Hände klatschen weil ich ihrer Suggestion beipflichte, dann weiß ich doch immernoch ganz genau, dass es stinkt.
Manchmal kann die Akzeptanz dessen was IST befreiender sein, als jegliche Dekobombe.

„Wunstorf“ (Pseudonym)

@Mattilda
Ich kann @Pauls Reaktion verstehen.
Mein erster Reflex auf Pias Beitrag war auch so. Ich empfand ein Gefühl von "passiver Aggressivität" von einer wohl generell ehr pessimistisch geprägten Haltung zu ihrem Leben.
Darf jeder haben, zweifelsohne. Ist ja das eigene Leben und die Haltung dazu.
Weckt aber inneren Widerstand beim Gegenüber.

Und übrigens ist die "Red Nose " Kampagne darauf aufgebaut,Humor zu verbreiten in Krankenhäusern und bei sehr schwer erkrankten Menschen /Kindern. Humor fördert die Selbstheilungskräfte....und gibt Hoffnung und Kraft.

@Pia
Mir ist schon häufiger aufgefallen, daß du gerne die negative Seite einer Sache beleuchtest. Bedenken tragen ist ok.... steht jedem zu.
Ich für mich tue mich nur sehr schwer damit, dies so als Statement generell stehen zu lassen.
Zumal ich selber gerade gesundheitlich keine sehr positiven Zeiten durch mache.
Da entsteht dann bei lesen so ein Gefühl von
".....hat alles sowieso keinen Sinn und wozu kämpfen..... dann kann ich auch gleich mein Leben wegwerfen...."
Bis hin zu..."alle die immer so optimistisch tun, bescheißen sich doch eh nur selber. ..."
Ist ggf garnicht so gemeint, kommt aber sehr destruktiv rüber.....und das brachte mich zumindest erstmal etwas auf die Palme.

Wie gesagt. Wahrnehmung ist immer etwas sehr sugjektives.

„Pirna“ (Pseudonym)

@ Paul
Sehr gut!
Chapeau!

@Pia
Natürlich kann man/frau sich auch in Fatalismus ergießen und in Selbstmitleid baden.
Die Frage ist nur, ob das schön(er) macht?

Hilft es, wenn man sich bejammert und einen öffentlichen Seelenstrip hinlegt?

Nichts gegen beeindruckend depressive Beschreibungen des am eigenen Leib Erlebten.
Oder dem an der Oma oder dem Hund Erfahrenen.

Nur: wohin führt das?
Wohin soll es führen?

Fühlst Du Dich danach besser?
Aufgehobener?
Verstandener?
Geliebter?
Geborgener?

Wohl kaum.
Aber bitte: ich bin neugierig auf Deinen Intention.

Ich will und werde Dir Deinen Jammerbeitrag (zu dem Du ihn ja selbst erklärt hast) nicht kaputtmachen.
Wenn es Dir hilf: Feuer frei!

Mich interessiert halt nur ganz offen: HILFT ES WIRKLICH?

Dass man für jedes Thema und jedes Profil im Internet (und damit in der Weltgemeinschaft) Leute findet, die mit einstimmen, ist klar. Besonders für Jammereien.
Und ADHS-Getriebene zu allem ihren Senf hinzugebende ("meine Oma hat...") springen auch auf.
Soweit klar.

Aber ob das Ganze was bringt und wozu es letztlich gut sein soll, ist mir noch nicht klar.
Hilf mir mal.

„Dillenburg“ (Pseudonym)

Manche Menschen haben einen Sonnenschein un sich herum und andere laufen stets mit einer grauen Wolke umher.
Ob das nun eine eigene Entscheidung ist oder es so mitbekommen hat, kann man nicht wissen.

Ich werde bestimmt keinen zwingen positive Gedanken zu haben und gleichzeitig jagen mich die graue Wolkenträger schnell fort.

Ich kann nicht so denke, es geht gegen meine Natur und ich weiß, dass es umgekehrt genauso ist.

Im puren Altsein kann ich gar nichts Schlechtes sehen. Wie dagmar es vorher schon geschrieben hat, sind es andere Sachen, die einen belasten können.

Und auch das kann sehr subjektiv sein. Ich habe schwerstkranke Menschen begleitet, die so viel Spaß und Lust am Leben hatten und auch Menschen getroffen, die zusätzlich zur Jugend alles hatten, was man sich nur denken konnte, aber keine Lebensfreude.
Alles ist möglich und existiert gleichberechtigt nebeneinander.


Und wer hat nun Recht und kann sagen, wie man nun zu denken hat?
Alle haben für sich und ihr Empfinden recht. Und so wie ein Pessimist keinen Bock hat zu hören, alles ist bzw wird toll, ist es umgekehrt genauso.
Der Optimist tut nicht so, er fühlt tatsächlich so.

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

@XXLady 😘

@Paul-chilled-Neumann ich habe (Dauer würde sicher unterschiedlich bewertet werden) in der stationären Altenpflege und (zu jeweils anderen Lebensabschnitten) in der häuslichen Alten-, Kranken- und Behindertenpflege gearbeitet. Was die übereinstimmende Ansicht, das Gefühl von Menschen ist in diesem Beruf, die ICH PERSÖNLICH kenne, ist nämlich, dass sie nicht alt werden wollen. Richtig alt, so dass es einer gewissen Pflegebedürftigkeit bedarf, was es in einem gewissen (natürlich sehr unterschiedlichen) Ausmaß praktisch immer tut.

"Weckt aber inneren Widerstand beim Gegenüber."

Das hatte ich übrigens @dagmar in meinem Beitrag zuvor bereits beschrieben, diesen Widerstand. Meine persönliche Vermutung, wie bereits angedeutet, weil es unbequem, unangenehm ist. Ein tapferer Kranker ist uns einfach angenehmer, das ist einfach so. Es bleibt aber dabei, ich halte diesen Widerstand für unrichtig.

"Mir ist schon häufiger aufgefallen, daß du gerne die negative Seite einer Sache beleuchtest."

Gut, das ist jetzt auch nicht so extrem schwer zu erkennen, ich schreie es ja geradezu heraus. Durchaus NICHT um Mitgefühl oder Trost zu bekommen, an dieser Stelle, @Hanna vielen Dank, das ist wirklich sehr lieb, aber es geht mir tatsächlich nicht um Trost oder Mitgefühl, es geht mir um Verstehen! @Mattilda geht z.B. auf einen Punkt ein

"Zwangs-Positivismus ist Mist!
Der Mythos von der befreienden Wirkung der positiven Selbstsuggestion ist ein von der Gesellschaft (aber vorallem Wirtschaft) geforderter Anpassungszwang."

tatsächlich halte ich diese Einstellungssache nämlich für problematisch (ich habe es auch schon erwähnt), denn: "nicht mal Einstellung mache ich richtig!" ist die Konsequenz wenn jemand WARUM AUCH IMMER, seinen Müll nicht für toll hält oder zumindest so, dass der Mist vielleicht da ist, aber alles andere doch so unglaublich toll und wunderbar, dass das Fazit: "Das Leben ist wunderschön" ist. Selbst WENN es alles nur Einstellungssache sein SOLLTE, dann IST es doch dennoch so. Und ich erwähnte bereits, das ist nicht so zu ändern wie "sprich mal lauter".

Was ich möchte ist kein Trost, es ist VERSTEHEN.

Was ist passiert in den zwei Gegenthreads? Im ersten Thread erzählen ein Haufen User, was rockt am Älterwerden. Niemand widerspricht. Ein User sagt, nee, so toll ist das gar nicht (OBWOHL er sogar noch mehr Geld anführt als positive Änderung) und eine Debatte entsteht und rumnölen gilt nicht, es ist sowieso alles nur Einstellungssache usw.
Was passiert hier?
In fast jedem Beitrag fühlen sich sogar diejenigen, die etwas schlechtes schreiben gleichzeitig genötigt zu beschreiben, dass es auch ganz viele tolle Sachen am Ältersein gibt oder zumindest nicht alles so schlimm.
WARUM gibt es eigentlich diesen Widerstand?
Denn DAS @dagmar
"Bis hin zu..."alle die immer so optimistisch tun, bescheißen sich doch eh nur selber. ..."
ist schlicht und ergreifend falsch. Hast Du von mir schon irgendwo einmal gelesen, dass jemand sein Leben beschissen finden soll? Dass er pessimistisch werden soll? Dass er seine Einstellung zum negativen hin ändern soll? Dass es ihm gefälligst schlecht gehen soll? NIEMALS. Das wirst Du von mir nicht finden. Weil es mich übrigens auch freut, wenn es jemandem gut geht. Und Optimismus und positive Lebenseinstellung und Lebensfreude, das ist ALLES völlig in Ordnung und schön. Solange es NICHT als die einzige Option dargestellt wird. Und solange es nicht vor sich hergetragen wird, im Sinne von: "Seht her, mir geht es schlecht und DENNOCH liebe ich das Leben und finde alles positiv, mach das genauso, du musst nur ein bisschen an Deiner Einstellung arbeiten!" Denn das, was du (wenn ich es richtig verstehe) so etwas andeutest, nämlich, dass ich von anderen Negativismus erwarte, das ist genau umgekehrt. Hier, allerdings lediglich als Spiegel, als Abbild, der Gesellschaft, wird Positivismus erwartet und propagiert. Das Umerziehen oder der Versuch dazu erfolgt NICHT von meiner Seite, ich möchte lediglich Akzeptanz dafür, dass ich Dinge so sehe, wie ich sie sehe, ohne dass sofort das Gefühl des Widerstandes entsteht.

Denn letztlich ist immer alles nur individuell, egal ob älter werden oder etwas anderes, egal ob positiv oder negativ gesehen (wer will schon genau sagen, woher eine Lebenseinstellung kommt, dafür sind zu viele Punkte zu berücksichtigen). Z.B. habe ich schon im anderen Thread festgestellt, dass "mehr Geld haben" ja nun keinerlei zwangsläufigen Zusammenhang mit dem Alter hat. Und so ist es doch mit all den positiven und negativen Dingen des Älterwerdens ebenso. So unterschiedlich Leben nunmal sind, so unterschiedlich sind doch auch die Konsequenzen. Jugend hat übrigens auch kein Privileg auf Gesundheit, es ist lediglich so, dass im Alter MEHR Menschen dann auch mal mit Krankheiten und Beschwerden zu kämpfem haben und das Verständnis so bei manchen etwas wächst.

„Nagold“ (Pseudonym)

@Kurvendriver Es gibt aber im Internet auch immer unsensible A...., die wenn jemand von einer fortschreitenden Lähmung berichtet(die einem verständlicherweise Angst machen kann) und dem Aufgeben eines beruflichen Traums, nur dumme Kommentare zum Gejammer machen.

Glaube, du solltest mal tief in deinen Eingeweiden wühlen, ob da außer im Rande geäußerter Beleidigungen sich nicht irgendwo vielleicht doch noch etwas Empathie versteckt hält.

Würde dir gut zu Gesicht stehen, auf die ehrlichen Erfahrungsberichte von Menschen per se etwas weniger abfällig zu reagieren. Dein Kommentar bringt nämlich so auch niemandem etwas, außer, dass er verletztend ist.

Das Leben, das Alter... alles kann manchmal scheiße sein. Das darf man auch so empfinden. Das sagt ja nicht, dass man nicht konstruktiv handelt um die Dinge wieder besser zu machen. Aber sich, wenn ein Bein eamputiert wird, zwingend einreden zu müssen, dass man ja froh sein könne, noch das andere zu haben, ist doch Idiotie.

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

"Mich interessiert halt nur ganz offen: HILFT ES WIRKLICH?"

Glaubst Du @Kurvendriver ich erwarte mir hier Hilfe?
Was erwarten denn dann die Ersteller der Threads " ... ist toll!" Erwarten sie meine Hilfe, dass es nicht mehr so toll ist?

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

"Das Leben, das Alter... alles kann manchmal scheiße sein. Das darf man auch so empfinden. Das sagt ja nicht, dass man nicht konstruktiv handelt um die Dinge wieder besser zu machen. Aber sich, wenn ein Bein eamputiert wird, zwingend einreden zu müssen, dass man ja froh sein könne, noch das andere zu haben, ist doch Idiotie."

👍 @Hanna

Edit: siehe ff Idiotie ist kein gutes Wort dafür, ...

„Senden“ (Pseudonym)

Das ist nicht Idiotie sondern eine Lebenseinstellung - ehrlicherweise solltest du doch auch anerkennen, dass andere anders denken, wenn du möchtest, dass die anderen verstehen, dass du eben so denkst wie du denkst. Oder nicht?

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

"Und so wie ein Pessimist keinen Bock hat zu hören, alles ist bzw wird toll, ist es umgekehrt genauso.
Der Optimist tut nicht so, er fühlt tatsächlich so."

Das stimmt so übrigens nicht @Daughter of Anarchy ich höre das sogar auch gerne, wenn es jemand über SICH SELBST sagt (und es auch tatsächlich glaubt! und nicht nur sagt, dass man über das andere nicht mehr spricht!), ich will nur nicht hören, dass jemand (ohne nachvollziehbaren Grund und Anlass) ZU MIR, ÜBER MICH (oder zu anderen, die ähnlich wie ich empfinden) sagt: "Das wird schon werden, wirst sehen, alles wird gut, ist nur eine Einstellungssache, liegt nur im Auge des Betrachters, blablubb!"
Aber, im Gegenteil, ich habe das sogar sehr gerne, wenn man sein Leben mag, Zufriedenheit ist schön, ich höre das auch sehr gerne, nur nicht als Aufforderung, als Wegbeschreibung, zumal diese dann nämlich eher in die Irre führt. Wenn Du nämlich einen Weg beschreibst vom Bahnhofsplatz aus, ich aber in Brasilien stehe, komme ich nicht an.

„Schönebeck“ (Pseudonym)

@Pia

Darf ich dich knutschen.

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

Lesefehler! Wurde von @callmebetty aufgeklärt!

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

"@Pia

Darf ich dich knutschen."

Komm her @callmebetty, lass uns wilde Frauenküsse tauschen, die Haare zerwuscheln und uns im Gras wälzen.

„Schönebeck“ (Pseudonym)

@Pia

Altersdemenz???

Quatsch, Idiotie schreib Hanna

„Senden“ (Pseudonym)

nein Pia, ich habe mich auf das bezogen, was Hanna geschrieben hat - du hast sie ja auch zitiert um 11.51 uhr .............

„Osterode am Harz“ (Pseudonym)

Vermeintliche Heilkraft
Positives Denken kann Krebs nicht besiegen

Gern wird der Eindruck erweckt, Krebspatienten könnten ihre Heilungschancen durch Optimismus verbessern. Das ist falsch.



Optimismus-Zwang kann Beziehungen schädigen

Ebenfalls keine Belege gibt es für die These, dass eine positive Lebenseinstellung den Ausbruch oder das Wiederkehren einer Krebserkrankung verhindern kann. Umgekehrt verschlechtern psychische Durchhänger die Prognose auch nicht.
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Das in Ratgeberbüchern häufig propagierte Konzept des "Positiven Denkens" sieht Maatouk daher sehr kritisch. "Es kann die Patienten extrem unter Druck setzen, negative Gefühle nicht mehr zuzulassen, zu verbergen oder nicht mehr darüber zu reden". Das könne einerseits die Betroffenen stark belasten und andererseits schädlich für soziale Beziehungen sein.


(beide Zitate: SPON)
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/positives-denken-kann-krebs-nicht-heilen-a-1189546.html

Diesen Artikel fand ich unglaublich aufschlussreich UND ENTLASTEND!
Denn die -auch hier- immerwieder vorgebrachte These, man verlöre durch den (ehrlichen) Umgang mit seiner Haltung soziale Kontakte, ist so neu,wie dieAussage"Das Wasser ist nass.."
Mit Kontaktabbruch wird nicht nur unverhohlen gedroht, sondern auch schnell zum (vermeintlichen) "Selbstschutz" umgesetzt.
Kann man machen. Ist eine Variante. Aber auch schlicht feige...und illoyal im Falle von Familie und/oder alten Freunden.
Die Pflicht zum Positiv Denken ist geradezu ein "Naturgesetz" und wird bei Widerstand mit Ausschluss "bestraft"

„Nagold“ (Pseudonym)

Das ist nicht Idiotie sondern eine Lebenseinstellung - ehrlicherweise solltest du doch auch anerkennen, dass andere anders denken, wenn du möchtest, dass die anderen verstehen, dass du eben so denkst wie du denkst. Oder nicht?

Es ist meine Meinung, dass unsinnig ist Schmerzen oder Angst, die absolut rational begründet sind, nicht zuzulassen, sondern sich zu versuchen irgendetwas einzureden. Das hat NICHTS damit zu tun, wie man damit umgeht. Natürlich sollte man sich nicht hängen lassen. Aber das Zulassen, das Verarbeiten können, das darüber reden, das hat einfach etwas mit seelischer Gesundheit zu tun. "Oh, eine meiner Töchter ist todkrank, warum soll ich da traurig sein, ich habe ja noch zwei".... Es ist makaber so etwas wie immerwährenden Optimismus zu fordern, wenn jemand leidet und es ist unsinnig die wirkliche Verarbeitung der negativen Gefühle zu untersagen, in dem man sagt, man dürfe nicht darüber sprechen. Menschen leiden mal. Menschen haben mal negative Gefühle. Menschen sind mal (vom Leben) enttäuscht. Das zu erkennen und auch mal "aushalten" zu können, hat viel damit zu tun lebensfähig zu sein. Vergleiche es mit kleinen Kindern, die müssen wirklich lernen negative Erfahrungen zu verarbeiten. Wenn sie IMMER bekommen, was sie wollen, ist es ein Drama, wenn mal die gegenteilige Situation auftritt. Sind sie daran gewöhnt, dass so etwas nicht immer klappt, dann gehen sie damit viel gefasster damit um. Jemand, der mit schwierigen Lebenssitutaionen offen und ehrlich umgeht, ist für die nächste viel besser gewappnet, als jemand, der sich Zwangs-Verdrängungs-Optimismus verordnet.

Ist meine Meinung. Die muß niemand übernehmen. Es ist ein Denkanstoß.

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

"nein Pia, ich habe mich auf das bezogen, was Hanna geschrieben hat - du hast sie ja auch zitiert um 11.51 uhr ............."

Ja @Theodora1 habs jetzt gesehen aufgrund des Hinweises von callmebetty (siehe Edit).
Du hast insofern recht, dass es durchaus eine (übrigens tolle!) Lebenseinstellung sein kann. Es ZU ERWARTEN oder auch es zu bemängeln (dass diese nicht vorhanden ist), DAS könnte man vielleicht eher als Idiotie bezeichnen. Aber ja, ich mag das Wort prinzipiell nicht (und es ist wohl auch nicht der beste Begriff dafür), aber das, was Hanna damit sagen will (mit ihrem gesamten Beitrag), das mag ich, bzw. dem kann ich so zustimmen.

„Wermelskirchen“ (Pseudonym)

Vielen Dank @Mattilda!

Ja, ich glaube Du hast auch etwas wichtiges formuliert, worum es mir geht, um eine ENTLASTUNG, um ein Entlasten vom Zwangsoptimismus. An anderer Stelle habe ich es schon mal erwähnt, gerne nochmals, es ist im Grunde gar nichts anderes, als dauerndes rummäkeln und dann auch rummachen am Gewicht.

„Senden“ (Pseudonym)

Es von anderen zu erwarten, ist nicht angebracht, da geb ich dir recht Pia - aber ich finde eben, dass es auch nicht angebracht ist, das dann als Idiotie zu bezeichnen.
Ich glaube, wir müssen uns öfter bewußt werden, dass jeder Mensch ....also wirklich ALLE.....nur das geben, was sie können - mehr geht nicht............und da ist jeder von uns betroffen. Was mich persönlich stört, ist wenn immer gewertet wird, wenn jemand anders denkt........eben , dass das Idiotie ist, oder Blödsinn oder oder....nur weil ich es eben so nicht seh........das ist mein Ansatz.....
mir fallt es leichter, seitdem mir bewußt ist, dass jeder sein Bestes gibt - und dass eben manchmal das nicht konform geht mit dem, was ich so unter dem Besten versteht.......es nimmt Wertung raus und Angriff und damit auch Streit. Aber das ist wieder nur meine Sicht der Dinge....