Alt sein ist Mist ...
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Nach "Älter werden rockt" im Rundum Leben und "Ich fühle mich alt, weil" im Smalltalk nun im "Persönliches", weil ich wohl in der Minderheit bin, ein Thread um zu jammern übers alt werden und sein, zum stänkern und moppern über alles, was einem nicht passt am älter werden und alt sein. Und überhaupt. DASS es nicht passt.

Zur ausgleichenden Gerechtigkeit dürfen natürlich auch alle, die alt werden und alt sein toll finden das auch hier verbreiten ohne dass es gelöscht wird. Schließlich habe ich ja auch in den anderen Threads rumgenölt. Deshalb dulde ich da mal ausnahmsweise nervigen Optimismus und Positivismus. 😒
Wie sagte schon eine Userin in einem anderen Forum: Pia, du bist immer so erfrischend ... deprimierend.

Weil ich einfach mehr Schlaf brauche und mir nach 12 Stunden Arbeitstag die Energie flöten geht!
Mit 24 bin ich noch tanzen gegangen nach einem langen Arbeitstag.
Jetzt schaffe ich es gerade nach Hause mit vorschlafen in der Bahn!
Ich lege mich Nachmittags gern eine Stunde aufs Ohr wenn ich frei habe.
Früher habe ich den Tag verplant mit Freunden Party und Stadtbesuche!
Ich zolle meinem Alter Tribut und zahle ich den nicht rächt er sich!
55 sein mit der Energie von einer 25 jährigen wäre ein Traum!

Auch wenn ich glücklich und zufrieden mit mir und meinem Leben bin , gibt es doch im Alter ein paar Baustellen, die nerven:
Arthrose im Knie
Wechseljahre
Hühneraugen
schlechter werdende Zähne

Der Kopf müsste genauso schnell altern wie der Körper....dann bekäme ich die Einschränkungen nicht so mit *grins*

Ok. es gibt ein paar Abstriche die in der Jugend leichter waren und jetzt mit 56 nicht mehr so funktionieren , weil OPs oder Arthrose dazukam, oder einfach das Alter es nicht mehr so zulässt :

Nächte durchlesen bzw. mit dem Partner Nächte durchtanzen oder durch diskutieren usw. und am nächsten Morgen unter die Dusche und den ganzen Tag durcharbeiten.

Auch Stundenlang mit Freundinnen zum durchstöbern der Kaufhäuser gehen.

20 & 30 km am Tag Fahrrad fahren.

Das funktioniert nicht mehr , aber es gibt doch andere schöne Dinge die noch zu machen sind :

Jetzt lese ich halt nur noch 2-3h , reicht auch .

Mit Partner oder Freunden bis Mitternacht quatschen ist auch noch schön , vor allem im Sommer auf der Terasse bei einem guten Glas Wein .

Ha, wozu gibt es Ebay , kann ich genauso stundenlang stöbern .

Anstelle Fahrrad hab ich seit ca. 10 Jahren ein kleines Motorrad , 125 ccm Motorroller ... für mich persönlich ganz toll.

Also Fazit :

Vor allem bin ich Heute viel ausgeglichener und kann über Dinge herzhaft lachen , über die ich mich in meiner Jugend noch schrecklich geärgert hätte .

Nicht nur alles negativ sehen , in jedem Alter gibt es positieve Dinge zu tun und zu erleben und jedes Alter hat seine schönen und weniger schöne Zeiten.

"Pia, du bist immer so erfrischend ... deprimierend."
Das Zitat gefällt mir, sehr schön! 😎

Dann will ich mich mal auf das Negative konzentrieren:

=> ich habe deutlich weniger Energie als früher
=> ich brauche immer mehr Schlaf (an den Wochenenden schlafe ich locker 10 bis 12 Stunden pro Nacht!)
=> ich werde teilweise desinteressiert (früher wollte ich gegen jede Ungerechtigkeit in den Kampf ziehen, mittlerweile nehme ich viel schneller was hin und konzentriere mich viel mehr auf mich und meine Interessen wie Hobbies etc. Ist einerseits angenehm, aber manchmal fühle ich mich, als hätte ich Scheuklappen auf und würde diese ganz bewusst auch anlassen.)
=> mein Hirn arbeitet langsamer. Zum einen vergesse ich schneller mal was als früher, zum anderen brauche ich öfters ein bis zwei Sekunden, bis mir ein Name, ein Begriff usw. einfällt.

Körperlich geht´s mir bis jetzt noch gut, aber da kommt ja bestimmt auch noch was. 😉
Ich wünsche allen Alten und Leidenden ein schönes Wochenende! 🌷

...wel ich jetzt erst die Reife & Vernunft habe, die mir vor nem Viertel Jahrhundert ein noch geileres Leben beschert hätten.

...weil schon ein grosser Teil Lebenszeit rum ist.

- weil man Geld für Antifaltencreme ausgeben muß/sollte/will (?)
- weil bei Frauen irgendwann die biologische Uhr still steht
- weil die Eltern-Generation immer kränker wird und irgendwann nicht mehr da ist
- weil man weiß, dass einem irgendwann nicht mehr "alle Türen offen stehen"
- weil man gesagt bekommt, man wäre "zu alt für etwas"
- weil man sich manchmal, wenn etwas viele Jahre dauert, fragt "ob sich das noch lohnt"

Alt sein ist nicht Mist, eher krank sein oder alleine sein... aber nur Alt zu sein, da kommt es drauf an was man draus macht

Mit 45 hätte ich sowas auch geschrieben,@Muschel91! 🙂
Leider ist älter werden eben oft mit diversen Malaisen verbunden. Ich fange jetzt lieber nicht an zu jammern...
Fakt ist aber, dass die Kräfte nachlassen und man definitiv mehr Zeit bei Ärzten verbringt, die man gern anders genutzt hätte...

Älter werden, ist eben nichts für Feiglinge ;)

... weil die wenigen coolen Leute die man kennt, "zu alt für sowas" oder "aus dem Alter heraus" sind.

@ Paul heute um 14:40: Sign! :-)

Wann ist man alt ,zu alt ...zu alt fürs Leben?
Gibt es da eine Tabelle?
Sicher tun die Knochen weh ,und 5 Stunden Schlaf sind wie gar nicht schlafen.
Sicher zählt man die Falten und nimmt einen stärken Nuance Ton für die Haare um das Grau zu übermalen.
Nur ...Ich möchte nicht noch mal 20 sein!
Da hatte ich Angst vor dem Alter ,jetzt weiß ich wie es ist!
Ich kann das gut annehmen und auch gut damit leben.
Ich habe so viel erlebt so viele Erfahrungen gesammelt bin oft eingeknickt und doch freue ich mich auf die nächsten 30 Jahre die ich vielleicht noch habe!
Ich werde vielleicht optisch zusammen fallen ,vielleicht aber auch in Würde altern nur ich weiss eines.
Ich habe gelebt geliebt ganz viel mitgenommen und das kann mir keiner nehmen..
Ich habe immer noch einen großen Lebenshunger der weiß...da kommt noch was!
Alt sein ist Mist ?
Ja Krankheiten und Schicksalsschläge können uns ausbremsen.Wir hadern verzagen und es ist schwer dem Etwas abzugewinnen.
Und doch bestimmt es unseren Weg und gehört zu uns wie die Falten zum Alter!
Ich habe gelernt zu sagen...Das schaffe ich nicht mehr oder das braucht etwas länger!
Ich zolle dem Leben Respekt und mir schenke ich die Zufriedenheit die ich brauche für die nächsten Jahre wenn ich ich richtig alt bin!

"Nicht nur alles negativ sehen , in jedem Alter gibt es positieve Dinge zu tun und zu erleben und jedes Alter hat seine schönen und weniger schöne Zeiten."

Pfff.
Jedes Alter hat vor allem seine doofen Seiten.


"Dann will ich mich mal auf das Negative konzentrieren"

Danke. Du hast den Thread verstanden! 😘


"- weil man weiß, dass einem irgendwann nicht mehr "alle Türen offen stehen" "

Ja, das finde ich übrigens wirklich einen ganz entscheidenden Punkt. Und dann kommt es darauf an ob man in seinem Leben schon viele Räume betreten hat, ob man zufrieden ist mit dem, was man durch diese Türen betreten hat, ob man sagen kann, dass auch gar nicht mehr alle Türen offenstehen müssen, weil man sowieso schon so viel gesehen und erlebt hat. Oder eben auch nicht.


"Alt sein ist nicht Mist, eher krank sein oder alleine sein... aber nur Alt zu sein, da kommt es drauf an was man draus macht"

Habs ja versprochen nicht zu löschen, aber 😒

Liebe Pia,

ich stimme deinen Ausführungen zu 100% zu.

Wenn man zuviel darüber nachdenkt...
Wenn man alles auf "später mal" aufschiebt und nicht schon vieles Erlebt hat, was man immer mal wollte...
Wenn man nicht in einem Leben lebt, das einem einigermaßen gut bekommt....

Krank, deprimiert sein, alleine sein, heftige Sorgen haben ist in jedem Alter Scheiße.

Sich mit seiner eigenen Endlichkeit auseinander zu setzen und der seiner Lieben ist eine verdammt große Herausforderung .....und leider sagt einem keiner so wirklich, wie das funktioniert.... das ist Mist ;-))

... aber je älter man ist, um so eher kann man sagen:
Gott sei dank ist der Mist bald vorbei.

@dagmar: sign
Jepp....das isses.

Die eigentliche Endlichkeit und die, der Menschen und Tiere! Vergänglichkeit.
Damit hab ich mich früher nicht so befasst.

Setze ich mich mit dem Ende auseinander? Nein!
Das ist eine Station die in mein Leben ein Platz einnimmt aber dabei belasse ich es auch.
Wer sich zu sehr mit dem Ende beschäftigt raubt sich die Freude am Leben!
Ich habe schon zu oft Abschied genommen da räume ich Gedanken über das eigene Ende kein Platz ein in meinem Leben!
Ich kann dem Leben noch ganz viel abgewinnen das darf gern noch etwas anhalten.

... aber je älter man ist, um so eher kann man sagen:
Gott sei dank ist der Mist bald vorbei.

Als meine Oma im Krankenhaus lag, sie war gestürzt und hatte sich bei der Behandlung im Krankenhaus einen Keim eingefangen, der sehr schnell zu einem Multiorganversagen führte, also zu einem Zeitpunkt, wo sie weit über 80 war, es ihr gerade extrem dreckig ging, sie kurz vorher den Gefährten ihres Lebens (meinen Opa) verloren hatte, mit dem sie mehr als 60 Jahre verheiratet war, da waren ihre letzten Worte:

"Jeder Mensch will gerne leben."

...deshalb glaube ich nicht daran, dass es einfach ist ins Nichts zu gehen und das Leben los zu lassen.
Es ist scheiße und traurig und IMMER zu früh.

Menschen sind einfach unterschiedlich...

für den einen ist es immer zu früh. Der Nächste sehnt sich dem Ende entgegen, weil er keinen Sinn mehr sieht. Der Dritte ist sich sicher, dass danach noch etwas kommt und ein wieder anderer hat einfach Angst, warum auch immer. Für mich ist es zum "jung sterben" definitiv zu spät :-) und das ist auch gut so.

Was ist die "Leiden" des Alters angeht habe ich schon mehrfach die Erfahrung gemacht habe, dass einfach nichts in Stein gemeisselt ist. Es kann einem mit Mitte 40 schlecht gehen und sich das Blatt nochmals komplett wenden. Die Zeit wird es zeigen...

Naja, wenn eine Oma es sagt, dann kann man es natürlich für die ganze Menschheit gelten lassen.

Suizide, incl. Selbsmordattentäter sind Lügenpresse.

@Paul Sei nicht gleich so biestig. Die Erzählung sollte nur ein Denkanstoß sein. Der Lebenswille ist normalerweise ein sehr starker Trieb, selbst wenn es einem schon sehr schlecht geht. Selbst in Ländern, wo aktive Sterbehilfe erlaubt ist, wird das nicht sehr oft genutzt und viele werden wieder abgesagt. Selbstmorde werden meistens verübt aufgrund psychischer Probleme oder auch im Affekt. In Krankenhäusern wird indirekte Sterbehilfe - meiner Erfahrung nach - nur geleistet, meist mittels Schmerzmitteln, wenn die Lage absolut hoffnungslos ist und man quasi das Lindern von Schmerzen für wichtiger hält, als die Nebenwirkungen (die auch zum Tod führen können), die diese starken Schmerzmittel haben. Die meisten Menschen kämpfen, so lange sie noch Hoffnung haben.