Wie würdet Ihr werben? Wie würdet Ihr das Film- und Fernsehgeschäft gestalten?
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Medien & Showgeschäft

Oha, danke Waltraud. Edeka, nicht rewe. Krasse Werbung. Tolles Lied, Scheix-Botschaft! Noch ätzender als die Werbung ansich finde ich die Kommentare drunter.

Memo an mich:
=> niemals Seitenbacher-Müsli kaufen (eine der wenigen Werbungen, die mich nervt!)
=> niemals bei Flach-Lieferservice bestellen
=> nie wieder bei Edeka einkaufen
Was hat es denn mit der rewe-Werbung auf sich? Habe gerade mal auf der Mädchenmannschaft-Seite gestöbert, aber nichts zum Thema rewe-Werbung gefunden, auch nicht über die Suchfunktion.

Zum Thema Werbung: mir persönlich ist Werbung mit "normalen" Menschen mit Makeln sympathisch, ich habe mich dadurch bis jetzt noch nicht gestresst gefühlt. Allerdings achte ich bei der Werbung wohl auch mehr auf´s Produkt als auf die Person, die etwas vorstellt. Wenn Werbung sehr sexistisch ist, finde ich es manchmal nervig, wobei ich da ehrlich gesagt mit zweierlei Maß messe. Vom halbnackten Cola-light-Mann, der von 20 Frauen angeschmachtet wird, habe ich mich noch nie gestört gefühlt. Ein Lieferservice ("Flach"), dessen LKWs ich öfters sehe, hatte eine Weile eine Werbung auf seinem Auto, bei der sich eine Frau zwei große Tomaten vor die Brüste hält. Man hat nur den Brustbereich gesehen, kein Gesicht, nichts sonst. Das hat mich richtig gestört, jedesmal, wenn ich so einen LKW gesehen habe.

Aber Deine Frage war ja eigentlich, wie man selber die Werbung gestalten würde. Ich glaube, ich würde den Fokus mehr auf das Produkt legen und an Menschen eine bunte Mischung quer durch die Gesellschaft wählen, also weg vom Perfekten hin zu mehr Durchschnitt, aber auch "Randgruppen" miteinbeziehen, z.B. Transsexuelle, Behinderte (und natürlich Dicke) etc. pp., aber eben ohne diese vorzuführen. Einfach alles, was es im realen Leben gibt, sich auch in der Werbung widerspiegeln lassen.

Zu den Vorurteilen - wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich nicht frei davon bin. Wenn ich z.B. einen Menschen wie Paul Potts sehe, erwarte ich spontan erstmal nicht, dass er toll singen kann. Mein erster Impuls ist, dass ich ihn aufgrund seines Äußeren in eine Schublade stecke. Der zweite Impuls ist dann gleich, diese Schublade wieder aufzumachen und mir zu sagen, dass das blöd ist und das Aussehen nichts über den Charakter, das Können etc. aussagt. Aber so ganz spontan ohne nachzudenken ist die Negativ-Schublade auf jeden Fall da. Ich würde gerne was anderes behaupten, aber es wäre gelogen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2017
Wer von Werbung unter Druck gesetzt ist, muss an sich arbeiten.
Wie kann sich jemand an Schauspielerinnen als Rollenmodellen orientieren?

An der 53 Kg, 175 Joggerin die uns weismachen will sie esse gern und oft Jogurette?

Werbung, die faktenbasierte Information ohne Illusionen bietet wäre kaum möglich, den man müsste für die Waschmittelwerbung ein halbes dutzend Frauen und Männer, von der Haushaltshilfe über Singles (jeweils multikulti, m/w in Dick, normal und dünn bis dick/sehr dick etc.) aufbieten. Obwohl, wo ich das so schreibe... könnte man ein Gruppen- Erfahrungsaustausch Ding daraus drehen.
Mit guter Laune und so.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2017
@Waltraud van Wogen mich versteht doch niemand. Ich bin das gewöhnt. 😀
Denk mal nicht so weit bis zum König von Deutschland. Sondern, wenn Du (warum auch immer) Deine Brötchen mit Werbung verdienen würdest und einen (gewissen) Spielraum hättest. Aber eben nicht so viel, dass Du "das Rad brechen" könntest ... Du könntest es nur etwas steuern ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2017
@DaMare
Ömm...Ich fürchte ich habe Dein Anliegen nicht wirklich verstanden....
Irgendwie ein bisken viiiel auf einmal...

Aber wenn ich Königin von Deutschland wäre....
Dann würde ich Werbung komplett verbieten und es gäbe EIN Infoportal wo Verbraucher sachliche Produktinformationen abrufen könnten.

(Ich weiß jetzt schon was kommt...ist mir aber wurscht ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.11.2017
Etwas inspiriert von @Waltraud van Wogen 's sehr interessantem Hinweis/Link auf die "Mädchenmannschaft - (Mein) Fett ist politisch" (Vielen Dank! - Sehr spannend, fast alles sprach mir direkt aus der Seele), dem Hinweis darin auf die Rewe-Werbung (war an mir vorbeigezogen) und auch der darin enthaltene Hinweis auf die Geschichte der Cass Elliot, haben mich überlegen lassen, WIE GUTE Werbung aussehen könnte. Dass Werbung immer ziemlich doof und oft auch diskriminierend ist, ist klar und bekannt, aber WIE würde denn GUTE Werbung aussehen? Es gab wohl eine Untersuchung/Studie über Werbung mit "normalen" Menschen und die ergab, dass sich die Menschen davon NOCH gestresster fühlten, als von herkömmlicher Werbung, denn wenn die alleinerziehende Mama uns erklärt, dass spülen mit diesem Spülmittel wie von selbst geht und dabei kein Supermodel in Designerdingsbums ist, sondern eine (natürlich nur ein bisschen) moppelige Frau ist, die aber eben dennoch keine Augenringe hat von der letzten Nacht, in der der Kurze Zähne bekommen hat, sondern eben auch top angezogen und geschminkt ist usw., dann rückt das wohl näher an unsere Realität und setzt uns sogar wohl STÄRKER unter Druck, als wenn das Model, das sowieso komplett unereichbar ist (und auch klar erkennbar nicht die Realität darstellt). Und tatsächlich, wenn ich so nachdenke, fühle ICH ganz persönlich mich stärker unter Druck von "Cury-Models", die nun auch nicht wirklich seeeehr dick sind und vor allem ja ausgesucht werden nach dem "Ideal" der Fettverteilung auf Brüste und Hintern. Japp, genau da hätte ich mein Fett auch lieber als auf der Plauze! Das wirft in mir die Frage auf wie könnte man denn gute Werbung gestalten? Werbung, die niemanden ausgrenzt und uns nicht stresst mit zu hohen Erwartungen? Wenn Ihr Werbefuzzi wärt, wie würdet ihr das denn tun? Werbung, die ankommt und dennoch nicht als "Bedrohung" gesehen wird.

Wie schon angesprochen, hat mich auch das Schicksal der Cass Elliot berührt und ich frage mich wie könnte das Showbiz anders aussehen?
Wie geht es eigentlich Euch selbst, sind wir eigentlich auch wenn wir selbst dick sind, zu sehr auf Standard-Karrieretypen eingefahren? Wart ihr überrascht als Paul Potts begann zu singen oder Susan Boyle? Seid Ihr zu 100% frei von Vorstellungen über Sänger und Schauspieler, die sich über viele Jahrzehnte entwickelt haben? Denkt Euch ein paar Eurer Lieblungsfilme, am besten ernste Dramen und ersetzt die Hauptdarstellerin durch Melissa McCarthy, würde der Film für Euch so funktionieren (ohne dass dann darin das Dickenthema aufgegriffen wird, sondern davon völlig losgelöst)? Wenn Ihr an Serien wie "Mike und Molly" denkt, natürlich ist da das Gewicht und Abnehmen immer wieder Thema, wäre es realistisch es auszuklammern? Also lang und gut :-) :

WENN Ihr Film- oder Werbefuzzi wärt, WIE würdet Ihr Filme, Serien und Werbung gestalten, dass Ihr sie real und gut fändet und Ihr Euch NICHT davon bedrängt fühlen würdet?
Für diejenigen, die mit den Darstellungen heute übrigens absolut im Reinen sind, stellt sich die Frage natürlich nicht, NATÜRLICH ist auch das völlig in Ordnung, man MUSS nicht von allem genervt sein. :-)