Schönheitsideale - Politisch korrekt?
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Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.09.2013
@Septakkord, Daumen hoch für Deinen Beitrag!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.09.2013
Mal ne Verständnisfrage... Was hat jetzt Beschneidung und Verstümmelung mit "dick ist schick" zu tun?

Wenn ich ne Doku über den Grand Canyon drehe muss ich dann stetig darauf hinweisen dass in den Vereinigten Staaten mehr Schwarze als Weiße hingerichtet werden? Oder wenn über Fukushima berichtet im gleichen Atemzug zu sagen "ham se jetzt davon, die fressen ja auch Wale".

Ich muss doch, wenn ich eine seichte Tine-Wittler-Doku drehe, nicht über Pontius und Pilatus zu allen üblen der Welt. Bei ihrer Inneneinrichtungsdoku bewertet sie das Wohnumfeld ihrer Opfer ja auch nicht (huch, hier ist die Kriminalitätsrate aber höher als im Rest von Hohenschönhausen, die Kreuzung ist aber ein Unfallschwerpunkt, da sollte mal ein Kreisel gebaut werden).

Und Schönheit in allen Aspekten ist und bleibt eine rein subjektive Empfindung die man vielleicht an "Normen" messen kann, aber jeder Einzelne für sich entscheidet. In Mauretanien, wie bei den Inuit. Jedem das Seine...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.09.2013
schönheitsideale sind subjektiv und wandelbar. subjektive meinungen und ihre gesellschaftlichen repräsentanzen (medien usw.) sollten dem stets gerecht werden. ist das gegenteil der fall, laufen die ideale mal wieder - wie so oft - auf historische verklärungen, benachteiligung und diskriminierung hinaus.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.09.2013
Ich glaube kaum, dass damit "Dick ist schick gerechtfertigt werden" soll. Sondern es soll einfach zum Nachdenken anregen, wie beliebig Mode ist und damit auch gesellschaftliche äußere Ideale.

Noch vor einigen Jahrzehnten gab es in Deutschland http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Eta-Tragol-Bonbons.png - für teures Geld konnten die Begüterten mit diesem Spezialprodukt, einzunehmen nach den Mahlzeiten, "an allen Körperteilen Fettansatz zeigen" und die "unschönen Knochenvorsrpünge verschwinden" lassen, um endlich begehrenswert auszusehen und nicht so peinlich dünn.

Wir hier werden heute einseitig geprägt durch eine erschlankte Biene Maja, "Winx" Figuren gegen die Barbie fett ist, Werbeanzeigen mit ohnehin schönen Models, die dann mit Photoshop in unerreichbare utopische Formen verändert werden, usw. Da mag es heilsam sein, anhand eines konkreten Beispiels zu zeigen, wie beliebig sowas ist und dass das nicht zwingend das einzig Richtige sein muss.

Wenn das zur Gewichtsvielfalt beizutragen hilft, wäre mir das durchaus Recht.

PS ob Tine Wittler für Bravo geschrieben hat, weiß ich nicht. Definitiv hat sie aber zahlreiche Romane geschrieben, zB auch über Arbeitslosigkeit und das Loch in das man dann fällt, auf sehr humorige Weise verpackt. Das unter den Tisch fallen zu lassen und sie als Eirichtungstrulla mit Bravoerfahrung darzustellen, wird ihr nicht gerecht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.09.2013
@ formvollendet, woher weißt Du denn, ob das alles so dargestellt wird, wie Du schreibst? Hast Du den Film schon vorab gesehen? Aus dem Trailer kann ich das alles gar nicht so entnehmen. Ich denke, ich werde mir den Film ansehen und mir dann ein Urteil erlauben dazu.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.09.2013
Tine Wittler, ihres Zeichens "Innenraum-Expertin" von RTL, ehemalige Autorin der Jungendzeitschrift BRAVO und "Prinzessin" Modedesignerin hat sich eines ganz besonderen Expreiments gestellt und in Mauretanien eine "Doku" gedreht, die uns hier in unseren Breitengraden den Umgang mit üppigen Figuren in einem neuen Licht lehren sollte. In einem neunzig Minuten KINOfilm zeigt sie das Land (Dünen, Sand und Sanddünen), weist zwischendurch mal auf Zwangernährung hin, der sie sich auch mal so einen Tag lang aussetzt und drappiert sich in ortsübliche Gewänder.

In der ganzen Doku wird nicht über die Situation in Mauretanien gesprochen. Weder die politischen, noch gesellschaftlichen Aspekte. Weder die Versklavung von Menschen wird dort angesprochen, noch die Beschneidungs-Verstümmelungen der Frauen, die dort üblich sind. Es wurde ein großer Bogen gemacht um alles, was dem Thema "Schöheitsideal" im Weg stehen kann.

Kann man so etwas eigentlich bewerten, wenn man nicht die Hintergründe des Landes, der dortigen Gesellschaft, ihrer Politik und ihrer Gebräuche und Gepflogenheiten kennt?

In wie weit ist so ein "Schönheitsideal" kompatibel mit unserer westlichen, modernen Gesellschaft? Haben wir eigentlich eine Chance, durch solche Vergleiche ein "Dick ist Schick" zu rechtfertigen? Oder ist so eine Dokumentation dem Theme nicht eher sogar kontraproduktiv gegenüber gestellt?

Ab heute im Kino. Hier gehts zum Vorgucker:
http://www.youtube.com/watch?v=DtXJAvHjUAE
Wer schön sein will, muss reisen