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„Bayreuth“ (Pseudonym)
@Nefertari
Um die Kostenübernahme für diese OP beantragen zu können, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Es wäre ratsam, wenn Du Dich zuerst an einen (Fach-)Arzt Deines Vertrauens wendest. Dort erhältst Du alle korrekten fachspezifischen Informationen. In Deutschland gibt es viele
hervorragende Vertragsärzte, die auf diese Art der OP spezialisiert sind.
Dass die Krankenkassen prinzipiell Erstanträge für kosmetische-chirurgische Operationen ablehnen, ist definitiv falsch. Die KK sind verpflichtet, sich nach der geltenden Gesetzeslage zu richten. Die KK werden in regelmäßigen Abständen von der BVA überprüft, ob diese Gesetze eingehalten wurden.
Auch für den Bereich der kosmetisch-chirurgischen Operationen müssen bestimmte bereits bestehende Gesetze und rechtsgültige Urteile des Sozialgerichtes nicht nur von den KK sondern auch vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) berücksichtigt und befolgt werden.
Eine medizinische Notwendigkeit für eine Fettschürzen-OP besteht z.B. dann, wenn bestimmte Körperfunktionen eingeschränkt sind, es sich um ein entstellendes Erscheinungsbild handelt oder andere medizinische Probleme bestehen (die Angaben über ein z.B. bestehendes Hautproblem allein reicht nicht aus, es müssen ärztliche Befunde eines Dermatologen vorliegen. Aus diesen medizinischen Berichten muss die Diagnose und der Therapieverlauf im dermatologischen Bereich bestätigt sein). Dies wird anhand von den eingereichten Antragsunterlagen vom MDK geprüft, nicht von der Kasse. Deine KK prüft primär die VOLLSTÄNDIGKEIT Deiner Unterlagen und leitet diese an den zuständigen MDK weiter.
Wenn Du einen Antrag bei Deiner KK stellst und Deine kompletten Antragsunterlagen an den zuständigen MDK weitergeleitet wurden, geht der MDK sehr gewissenhaft und genau vor.
Sobald Du alle Unterlagen vollständig zusammengetragen und den Antrag bei Deiner KK eingereicht hast, wird dieser Antrag zu einem sogenannten "PRG-Fall" (PRG= Patienten - Rechte - Gesetz). Das bedeutet, dass Deine KK innerhalb von 5 Wochen eine Entscheidung zu Deinem Antrag getroffen haben muss. Der MDK hat 3 Wochen nach Eingang der Unterlagen Zeit, ein sozialmedizinisches Gutachten zu erstellen. Bitte beachte, dass ggf. andere Regelungen in anderen Bundesländern gelten. Ich kann Dir diese Infos/Tipps nur für Bayern nennen. Bei einem möglichen ablehnenden Bescheid hast Du das Recht, innerhalb eines Monats nach Eingang des ablehnenden Bescheides Deiner KK Widerspruch einzulegen. Dieser wird von Deiner KK gesichtet, ggf. ergänzende medizinische Unterlagen angefordert und bei Vollständigkeit erneut dem MDK übermittelt. Dort prüft dann ein Zweitgutachter.
Solltest Du eine OP im Ausland erwägen, bedenke bitte, dass ohne vorherige Prüfung seitens Deiner KK keine Übernahme der Kosten oder Teilkosten besteht. Ggf. kannst Du bis zu 50% an Folgekosten (ebenfalls gesetzlich geregelt) beteiligt werden, sollte es zu postoperativen
Problemen kommen, die hier in Deutschland behandelt werden.
Nun wünsche ich Dir viel, viel Glück bei deinem Vorhaben. Ich drück Dir die Daumen, dass sich alles zu Deiner Zufriedenheit entwickelt.