Reha Klinik / Kur / auf Übergewichtige zugeschnitten
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Hallo aus dem hohen Norden,

nachdem sich bei mir privat vieles komplett verändert hat, möchte ich endlich etwas für mich tun - sprich ich gucke mich gerade nach einer Kur bzw. Reha um.
Ich bin nach einem Treppensturz vor 2 Jahren extrem Rückengeplagt & würde gerne unter professioneller Anleitung fitter werden - aaaaaber, aufgrund meines enormen Übergewichtes müsste es schon eine Klinik sein, die darauf spezialisiert ist - ich möchte nicht, bevor ich mich auf z.B. auf eine Liege lege auf meine knapp 190 kg aufmerksam machen müssen.
Hat hier jemand diesbezüglich quasi einen Geheimtipp für mich?
Ich bin in der Lage so eine Maßnahme aus eigener Tasche zu zahlen (soll sich in keiner Weise überheblich anhören- vllt. gibt es nur eben Kuren, die nicht von KK bzw. von der DRV getragen werden, die wer empfehlen könnte).

Freue mich über jede Hilfestellung oder Tipp🌞🌞

Hallo,
ich bin nicht auf dem allerneuesten Stand aber ich hatte vor ca 6 Jahren ähnliche Pläne und mich letzendlich für die Seepark Klinik Bad Bodenteich entschieden..
Dort werden Patienten bis zu 350kg aufgenommen und wieder mobilisiert.
https://www.seepark-klinik.de/fachbereiche-krankheitsbilder/fach-und-rehabilitationsklinik/zentrum-fuer-essstoerungen/#zentrum-fuer-essstoerungen

Bei mir ist der Plan damals aus privaten Gründen gescheitert und als ich mich etwas berappelt hatte kam Corona 🙄
Deshalb kann ich leider keine eigenen Erfahrungen schreiben.

Ich werde hier sehr interessiert mitlesen und hoffe, dass das Thema noch so gerade innerhalb des Diät(bericht)verbotes ist.. ?!

Huhu, ja, das ist eigentlich die einzige Einrichtung, die ich dazu selber gefunden hatte - nur diese ganzen negativen Bewertungen haben mich abgeschreckt. Die KK hatte mich nur aufs Internet verwiesen & mein Arzt, den ich sehr schätze, konnte mir auch nichts von Patienten in meiner Wunschrichtung mitteilen.

Hallo Hazelnut,

es klingt so, als könne das Stark Programm etwas für dich sein. Das setzt soweit ich weiß stark auf Muskel- und Kraftaufbau (kenne es nur aus schriftlichen Erfahrungsberichten aus einem anderen Forum und nicht aus persönlicher Erfahrung, also alle Angaben ohne Gewähr)

Ziel des Programms ist der Einstieg in den Muskelaufbau unter professioneller Anleitung zur körperlichen, aber auch zur emotionalen Stärkung. Eine gut trainierte
Muskulatur unterstützt den Gelenkapparat effizient

Die Patienten erwartet (...) kein
sie überforderndes Hochleistungstraining, sondern ein
Aufenthalt mit aktiven Gruppentherapien im Wasser,
an der frischen Luft, im Kraftraum – Einzeltherapien für
die individuellen Problemzonen, z.B. Krankengymnas-
tik, Ergotherapie, Elektrotherapie, Massage, Wärme,
Lymphdrainagen (...) psychologische Unterstützung und Selbsthilfegespräche
sowie natürlich ärztliche Betreuung und Beratung mit medizinischem Check-up.

Es wurde von einem Facharzt aus dem orthopädisch-rheumatologischen Bereich entwickelt, ich denke also, man wird dort auch auf Rückenprobleme entsprechend gut eingehen können.

Ich schicke dir den kompletten Flyer per PN, weil Teile des Inhalts gegen die Forenregeln verstoßen. Grundsätzlich halte ich das Programm aber für eines der besseren Programme.
Das Maximalgewicht zur Teilnahme liegt dort aber wohl bei 180 kg - inwiefern das verhandelbar ist, weiß ich nicht - so extrem viel drüber bist du ja nicht, ein Versuch wäre es vielleicht wert? Ansonsten ist Mobilität / Gehfähigkeit Voraussetzung, wobei das glaube ich relativ ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Userin, die damals davon berichtete, zu Beginn auf den Rollator angewiesen war, also (meiner Definition nach) nur bedingt gehfähig.

Viel Glück und alles Gute!

Ich hatte auch kurz Bedenken, wegen des Verbotes - aber sehr dick zu sein heißt doch nicht, dass man nicht auch fitter werden möchte & dies nur mit Diäten funktionieren kann….sicher wäre es von Vorteil, weniger Gewicht schleppen zu müssen - mir geht es in erster Linie um mehr Fürsorge und Lebensqualität 😀

Ich war zwar schon 2005 in der Seepark Klinik und kann nur positives berichten. Es gab ein gutes Bewegungsprogramm (Walken um den Teich, kleine Runde /große Runde), schwimmen und Geräte. Die unterschiedlichen Therapiegruppen, Einzel - sowie Gruppensitzungen waren mir damals sehr hilfreich und ich denke gerne an die Zeit zurück. Auf Rezensionen im Internet sollte man nicht immer hören.

Danke Brummwuchte…. Du hast im Grunde schon Recht, da sich häufig das Negative viel schneller verbreitet, wie das Positive… Schönes Wochenende

Wobei Rezensionen bei Ärzten und Kliniken im Internet meiner Erfahrung nach oft erstaunlich zutreffendes Bild abgeben. Also nicht als Widerspruch gedacht, sondern als Ergänzung
Eine schlechte Note bedeutet wirklich nicht zwingend, dass die Klinik, das Programm oder der Arzt verkehrt sind, man kann aber schon (auch in den Negativen) ablesen, ob es es zu einem passen könnte.

Ich habe einen Arzt mit einer desaströsen 3,7 (Schulnoten) Bewertung, weil die Patienten ihn entweder lieben oder hassen. Er hat kaum Bewertungen, die nicht entweder die Note 1 oder die Note 6 sind - dazwischen ist kaum was - ich weiß diesen Arzt, obwohl ich weiß und verstehe, was die Leute, die die schlechten Bewertungen schreiben meinen und das zum Teil sogar unterschreiben könnte, aber mehr als viele andere Ärzte zu schätzen, weil man mit ihm als Patient auf Augenhöhe reden kann und er einen wirklich Ernst nimmt.
Nur als Gedankenanregung - in den Texten der Rezensionen (den positiven wie negativen) stecken oft Hinweise, die einem den Weg weisen können, nicht nur auf die Note achten.

Die Krankenkassen helfen Dir vermutlich bei der passenden Suche sicher auch.
Oder Dein Hausarzt/Ärztin?
Viel Erfolg wünsche ich Dir.

Das hilft Dir jetzt zwar nicht aber ich habe bei meiner Suche letztes Jahr nach einer Kurklinik auch Bewertungen gelesen. Was dem einen positiv auffällt ist beim anderen negativ. Hatte eine Klinik mit durchweg 6 Sternen. Dachte, kann nicht sein, irgendwo muss der Haken sein. In meinem Fall absolutes Glück, die Klinik wäre auch 10 Sterne wert gewesen. Bewertungen können manchmal helfen bei der Auswahl.

Zum "STARK"-Programm nochmal nachgereicht:
https://www.youtube.com/watch?v=orSdv4UPCSE&t=10s

Die Patientin ist hier möglicherweise Einigen zumindest online bekannt ;-)

"Die Krankenkassen helfen Dir vermutlich bei der passenden Suche sicher auch.
Oder Dein Hausarzt/Ärztin? "

Klar, fragen kann man.
Meine langjährige Erfahrung im sehr hohen Gewichtsbereich ist leider, dass weder Kasse noch Ärzte da hilfreich sind :-(
Denn auch wenn mittlerweile reichlich Anbieter "Adipositas" (deren Behandlung) mit in ihren Angebotskatalog mit aufnehmen, so bedeutet es doch häufig eine Gewichtslimitierung bzgl der Betten, Stühle, Geräte etc. die in diesem Fall deutlich überschritten wird 😔
Die allermeisten Ratschläge laufen auf eine bariartrische OP hinaus, die hier -aus GUTEN GRÜNDEN- kein Thema sein sollte.
Infos, Ideen, Programme abseits bzw alternativ zu dieser Richtung sind sehr rar.

HAZEL_NUT hatte ja ebensfalls schon anfangs geschrieben, dass ihre Krankenkasse ihr nicht helfen konnte und sie auf das Internet verwiesen hatte und ihr Arzt keinen Rat wusste. Also ähnliche Erfahrung wie bei dir, Moaning Myrtle.
Das ist eine sehr tragische Seite der Sache, dass bei den ganz Dicken oft nur dieser eine Weg der OPs angedacht wird, dort alle Türen offen stehen, die eigentlich wirklich guten anderen Wege, die auf Muskelaufbau und Bewegung setzen bei BMI 40 enden und man dann wirklich viel Eigeninitiative und Arbeit bei der Suche aufwenden muss, um fündig zu werden.

Vllt lohnt sich ja eine Online Anfrage bei Sozial Verbänden. VdK oder ähnliche.

Zum Thema Rehabilitation und Arbeitsfähigkeit habe die ja Erfahrung bzw Klienten. Und vllt auch mit spezialisierten Kliniken.
Ist nur eine Idee.

@HAZEL_NUT
Das hast Du sicher schon gefunden.
Da kann man nach Indikationen suchen.

https://www.kurklinikverzeichnis.de/

"Ich bin in der Lage so eine Maßnahme aus eigener Tasche zu zahlen (soll sich in keiner Weise überheblich anhören- vllt. gibt es nur eben Kuren, die nicht von KK bzw. von der DRV getragen werden, die wer empfehlen könnte). "

@ HAZEL_NUT
Ich hatte auch schon mal die Idee mir einen Personaltrainer zu gönnen..
Leider hab ich hier im Umkreis keine:n gefunden dessen/deren Haltung bzw Herangehensweise für mich passten.
Vielleicht gibts für Dich, in Deiner Gegend eher ein passendes Angebot?

Ich finde, es ist einfach alles super kompliziert, wenn man wirklich richtig dick ist & sich Hilfe suchen möchte - ich bin einfach erstaunt, wer mir alles mal wieder eine Adipositas Chirurgie empfiehlt…
Über einen Coach habe ich tatsächlich in der Vergangenheit auch schon nachgedacht…. Aber hey, der muss dann auch richtig guuuut aussehen, dass das Ganze dann auch richtig Spaß macht 😉😎

Hmm...
Es gibt mittlerweile auch viele weibliche Coaches/Trainer und für mich wäre es wichtig ob und wie die/derjenige qualifiziert ist.
Das Aussehen wäre für mich irrelevant.

Das war auch nicht so gemeint…. Da das Thema hier mit meinem Bruder ständig an der Tagesordnung ist, habe ich wohl schon seine Wortlaute übernommen….

Hallo Du,

ich war vor 3 Jahren im Juli 20 in der Seepark Klinik und fand es dort wirklich unterirdisch. Natürlich aus meinen Augen, meinen Erfahrungen.

Hier diese Rehaklinik hab ich gefunden und ein gutes Gefühl
https://www.klinik-teutoburger-wald.de/

Vielleicht spricht sie dich ja auch an.

Es gibt eine Menge Psychosomatischer Kliniken, die Adipositas im Sinne einer Eßstörung behandeln. Falls du da eine Empfehlung möchtest, ist Heiligenfeld nach meiner Ansicht gut, hat einen ganzheitlichen Ansatz. Aber ich glaube, danach suchst du nicht.

Eine gute Freundin war mal in einer Reha, die auf Herz Kreislauf spezialisiert waren. Und sie war dort auch mit ihrem hohen Gewicht gut aufgehoben. Dort ging es hauptsächlich um Bewegung. Wenn du magst, frag ich sie mal nach dem Namen.

Liebe Grüße und viel Erfolg

Was störte dich an der Seepark Klinik (frage nur aus generellem Interesse, ich war noch nie dort, kann also nichts dazu sagen), mangolove - oder ist das dir zu persönlich - ich kann dich sonst auch gerne per PN anschreiben?

Hallo Mangoliebe :-)

interessant - würde mich auch interessieren, was genau für Dich in Bad Bodenteich nicht passte.
Ich bin einfach genervt, dass man mit extrem viel Übergewicht überall mit den Grenzen der Diagnostik, der Liegen, der Sportgeräte usw. konfrontiert wird - daher denke ich noch immer, dass die Seepark Klinik ideal sein müsste - ach man, ist das immer kompliziert.
Ich bin morgen bei meinem Hausarzt wegen des Antrages - mal gucken, wozu er mir rät - es gibt so viele 4 Zentner "Kandidaten" ich verstehe einfach nicht, wieso es so wenige Erfahrungen gibt .
Ich muss echt viel Aufwand betreiben, mich hier länger loszueisen - d.h. dann auf eine katastrophale Klinik zu treffen, wäre mein Albtraum.

Hallöchen,

ich muss natürlich sagen, daß das was ich zu der Klinik schreibe, meine ganz persönliche Sicht der Dinge ist.

Ich zähle mal so ein bisserl auf :-)

Ich war in einer Therapiegruppe, in der außer mir nur noch eine Frau war, ohne bariatrische OP und es sich ständig um sehr spezifische Themen handelte.

Ich bin Sozialpädagogin und Heilpraktikerin für Psychotherapie und war einfach völlig geschockt über die Psychotherapie, die dort stattfand.

Das Essen war für mich echt unterirdisch. Alles Fertiggerichte, Fertig-Salatsoßen, super zerkochtes matschiges Gemüse, mini Salatbar, ganz ganz wenig Obst, labbriges Brot. Und das als Klinik mit dem Schwerpunkt Eßstörungen. Das Argument war, daß es in einer Klinik nicht möglich sei, frisch zu kochen.

Es war sehr laut und hektisch im Speisesaal. Fand ich auch kontroproduktiv, weil die Hauptpatientengruppe mit Eßstörungen dort waren. Es gab eine Extragruppe für Menschen mit Magersucht. Sie hatten ein paar Sonderrechte - das war an sich völlig ok - nur leider passte das überhaupt nicht zu den übrigen PatientInnen dort. Das erhöhte für mich dort das Stresslevel.

Unsere Therapeutin hat uns z. B. allen Ernstes erzählt, daß Menschen mit Magersucht geistig behindert sind und zu dem ein soziale Störung hätten und sie sich daher so benehmen im Speisesaal. Dabei lag es an der fehlenden Organisation.

Weil ich bei der Eingangsuntersuchung einen erhöhten Blutzuckerwert hatte, wurde bei mir Diabetis diagnostiziert - obwohl ich damit nie Probleme hatte. Um diese Diagnose zu bestärken, wurden bei mir ständige Blutzuckermessungen durchgeführt. Ich hatte irgendwann das Gefühl, es geht nur darum Untersuchungen zu verordnen, die abrechnet werden können.

Der Abschlußbericht war eine Katastrophe - weil völlig fehlerhaft - falscher Wohnort, falsche Lebensumstände, Fehler in meiner Biographie - jedoch gemixt mit tatsächlichen Sachen über mich.

Was ich wirklich toll fand - daß ich nicht die Dickste war :-) Und ich fand es so so schön, als ich zum ersten Mal ins Schwimmbecken kam, daß sie die Frauen nur für meinen hübschen Badeanzug interessiert haben, und mich nicht gemusterst haben, wegen meines Körpers.

Und ja, die Geräte sind für Schwergewichte ausgelegt. Das war toll.

Ich beantworte sehr gerne eure Fragen!

Wow, danke mangolove für deinen offenen und auch sehr genauen Bericht. Du hast mir sehr geholfen. Da sind viele Punkte dabei, die ich glaube ich sehr ähnlich empfinden würde.

@ Jonna - sehr sehr gerne!

Liebe Mango,

danke für Deine Mühe, detailliert zu berichten.
Ich werde mal berichten, wenn es bei mir losgeht & wie & wo es dann letztendlich hingeht.

Liebe Nordlichtgrüße