Persönlichkeitsstörung "Borderline"
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Gesundheit & Wellness

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.12.2012
Bin nur sehr entfernt mit diesem thema in berührung gekommen.
Ich arbeite in einem laden wo viele junge leute einkaufen.
Und letzten sommer ist mir extrem stark aufgefallen wieviel junge leute es mit damit gibt speziell mit der symtomatik des ritzen. Wo arme und bein extem voll mit narben ist. teilweise sind es leute aus dem bekanntenkreis meine sohnes. Ich habe ihn mal gefragt wie er damit umgeht. Er meinte das er wenn diese art der verstümmelungen mit bekommt das er das ritzwerkzeug wegnimmt entsorgt und mit gesprächen versucht die persohn dazu zu bewegen hilfe zu suchen. Es hilft nicht viel aber er kann auch nicht einfach wegschauen obwohl ich angst habe das es ihn kaputt macht.
Kenne ich, Verlustängste habe ich auch. Mittlerweile aber auch Burnout und Depressionen, eigentlich sollte ich mich mit lebensfrohen, liebevollen Menschen umgeben. Leider kenne ich wenige Leute und meistens ziehe ich irgendwie die schwierigen Personen an.
Karbolmaus, hast Du nicht ein paar Tipps, wie man mit sowas umgehen soll?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.12.2012
@ kitty velvet

Ich habe arge Verlustängste und tat mich jetzt auch sehr schwer mal die Reißleine zu ziehen. Meine "Freundin" und ihr Mann haben mir viel geholfen, auch mit Geld bzw. Lebensmitteln. Aber ich möchte nicht, nur weil ich sonst erst mal alleine wäre eine Freundschaft aufrecht erhalten. Das hat der andere Mensch nicht verdient, trotz Fehler und ich selbst fordere mir auch eine gewisse Konsequenz ab.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.12.2012
Ja, da sagste was. Ich bin müde der ständige Höhen und Tiefen mit meiner leider gewesenen Freundin. Ich habe erst einmal den Kontakt auf Eis gelegt. Heute um genau zu sein. Ich kann und möchte nicht mehr. Mal bin ich ihre Beste und dann wieder die Ungerechtigkeit in Person! Man man, das macht doch keiner mit. Und sie fühlt sich natürlich ungerecht behandelt. Fürchterlich. Ich rede da gegen eine Wand... Naja, ich lecke mir jetzt noch ne Weile die Wunden.
Leider zeigen sowohl mein Partner als auch meine Freundin borderlinetypische Verhaltensweisen. Mein Partner kann sehr lustig, liebevoll und fürsorglich sein, anderseits aber extrem verbal verletzend und erniedrigend. Er ist auch schrecklich eifersüchtig und kommt nicht damit klar, daß mir außer ihm noch andere Dinge oder Personen wichtig sind. Es soll fast immer alles nach seinem Willen gehen und ich muß ständig mit ihm kämpfen. Er trinkt auch gerne mal und erzählt dann abenteuerliche Geschichten und stellt sich sehr in den Mittelpunkt. Ich halte mich von seinen Parties mittlerweile fern und er hat das Trinken zum Glück reduziert. Ich habe einige Bücher zum Thema gelesen und kann mir sein Verhalten erklären und es verstehen. Oft ist er gerade, wenn er sich besonders gleichgültig oder aggressiv gibt, sehr auf meine Nähe angewiesen, kann das aber scheinbar nicht äußern.
Ich bemühe mich, ihm öfter Grenzen aufzuzeigen und lasse mir nicht mehr alles gefallen. Teilweise kann man mit ihm gut reden, ich denke aber nicht, daß er für eine Diagnose und eine Therapie bereit wäre. Ich liebe ihn, aber die Beziehung ist sehr anstrengend.
Meine Freundin hat immer so Phasen, wo ich ganz toll bin und dann wieder welche, wo sie mich entwertet und beschimpft und sich gegen mich stellt. Leider ist sie überhaupt nicht kritikfähig. In letzter Zeit redet sie ständig davon, wie toll sie irgendwas gemacht hat. Wenn ich was sage, redet sie es meistens schlecht oder nimmt mich nicht ernst. Ich habe z.B. gesagt, daß ich mit meinem Asthma keinen Winterdienst machen kann und sie hat das wörtlich als "Anstellerei" abgetan. Ich muß wohl selbst wissen, was mein Körper kann und was nicht. Oder ich hab ihr ein Stoffherz gezeigt, das mir mein Freund geschenkt hat und sie hat es als "Scheiß" bezeichnet und wie man sich sowas schenken lassen kann. Das ist fast noch schlimmer als mit meinem Freund. Ich kenne sie schon 15 Jahre und früher war sie immer so lieb. Sie hat mir schon so oft weh getan und ist so furchtbar arrogant und spießig geworden und so von sich eingenommen. Ich hab ihr schon so viel Mist verziehen, weil ich außer ihr kaum jemanden habe. Es tut mir aber nicht gut, ich brauche auch mal Menschen um mich rum, die mir Freude und Anerkennung geben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.12.2012
Ich arbeite seit 25 Jahren als Krankenschwester in einem Psychiatrischen Klinikum , 2 Jahre habe ich auf einer reinen Borderline-Station gearbeitet, bis ich zum Selbstschutz um eine Versetzung gebeten habe..... ich persönlich könnte in meinem Privatleben nicht mit jemanden befreundet sein, der diese Erkrankung hat, dafür habe ich in den 24 Monaten auf dieser Station zu viele Negative Erfahrungen in diesem Bereich machen müssen, 2 meiner Kolleginnen, die aus Selbstschutz nicht gewechselt haben, haben sich suizidiert mit Erfolg. Ich als erfahre Fachkrankenschwester für Psychiatrie finde den Umgang mit diesen Erkrankten schon sehr schwierig, wie soll es da einem Laien erst ergehen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2012
Find ich interessant. Borderline ist heilbar? Dann muss ich die letzten Jahre meines Lebens was verpasst haben.

Hmm, der Umgang mit einem Borderliner ist sicher nicht der einfachste. Aber das ist es nicht nur für die Bekannten, Freunde usw. Wenn ihr das als anstrengend empfindet, dann solltet ihr mal die Gedankengänge, die UPs and Downs eines Bordis haben. Das mein ich jetzt keineswegs negativ. So ein Leben ist anstrengend, schwierig, einfach heftig.

Ich hab auch Phasen wo ich mich komplett zurück ziehe, auch das verletzend sein kenne ich. Ich geh aber nach etlichen Jahren sehr offen damit um. Lern ich neue Leute kennen, und ich freunde mich mit ihnen an, dann stell ich klar, so und so ist das bei mir. Eben auch das ich Phasen habe wo ich mich nicht melden kann, selbst wenn ich wollte. Das ich aber wieder kommen werde wenn es mir besser geht. Das wird bei mir von allen Freunden akzeptiert. Und auch wenn es mal sehr schwierig ist, dann können wir darüber auch normal sprechen sobald es mir gut geht. Ohne Vorwurf und dergleichen.

So eine Freundschaft ist schwierig, aber wir Bordis sind auf unsere Art auch besonders.

Das Verhalten von uns immer zu verstehen, das ist unmöglich, wie soll ein Außenstehender etwas verstehen können, was der Betroffene selber nicht verstehen kann.

Ob man so eine Freundschaft aufrecht erhalten kann, naja, kommt vielleicht auch ab und an auf die Intensivität der Freundschaft an. Ich hab Freunde die mit mir durch die Hölle gehen, mich so akzeptieren, und mir helfen wo sie können. Da bin ich total stolz drauf.

Ich bin aber auch so ehrlich das ich es respektieren würde wenn sich jemand zurück zieht um nicht von mir runter gezogen zu werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2012
kannst dich gern bei mir melden..Gut,ok, ich steh ja eh dazu...ich habe Borderline.
Habe aber in den letzten 20 Jahren kontinuierlich an mir gearbeitet.
Habe u.a. das DBT-Programm absolviert.
Bei Fragen steh ich gern zur Verfügung.
Kann zeigen, dass Gesundung möglich ist.
Ist ein langer, steiniger Weg, aber er lohnt sich.
Am wichtigsten, der allererste Schritt sozusagen, ist die Einsicht des Betroffenen, das er Hilfe braucht.
Allein schafft man das nicht.
Nicht zu Beginn einer Therapie.
Liebe Grüße
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2012
Upps. Ich wurde verschoben...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2012
Ich freue mich das ihr so offen schreibt. Danke dafür. Es ist ein irrsinnig komplexes Krankheitsbild und nicht bei jedem Bl findet man die gleichen Symptome. Was ich nicht mehr aushalte ist diese ständige Bewertung und Analyse meines Verhaltens, meiner Worte, meiner Entscheidungen. Ich muss mich nicht rechtfertigen. Grenze ich mich ab, sieht sie das als Fausthieb an und hätte gerne das ich mich erkläre. Das mache ich nicht. Ich kann sagen, das ich nicht mehr kann, das ich mich unfair bewertet fühle und in die falschen Schubladen gesteckt aber ich finde dann soll es das auch gewesen sein. Ich will nicht transparent sein. Aber ich denke das ist halt auch typisch Bordi. Bei dem anderen Fehler zu sehen und deshalb keinen Grund für sich zu erkennen auch mal bei sich zu gucken...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2012
Oh ja. Genau das habe ich auch erlebt: enorme Nähe - Distanz - Verletzend. Dazu war diese Freundin immer damit beschäftigt sich in der Umbung als etwas besonderes darzustellen. So hat sie z.B. stests von sich behauptet nicht nur ihr Examen mit einer glatten 1 gemaht zu haben, sondern am Abend zuvor noch einen Suizidversuch vorgenommen zu haben. Anfangs gleubte ich ihr. Aber irgendwann, na ja! Heute bin ich froh, daß ich nicht noch mehr in die Freundschaft investiert hatte. In Wirklichkeit hatte sie mich ausgesaugt und hätte niemals etwas für mich getan.

Später arbeitete ich therapeutisch mit einer Borderlinerin. Ich fand das gleiche Verhalten und konnte dieses dann auch bei verschiedenen Therapeuten nachlesen.

So bin ich heute der Ansicht: Bei Borderlinern halte ich Distanz. Zudem müssen mir meine Grenzen völlig klar sein und diese müssen unbedingt eingehalten werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2012
ich habe einige Jahre mit jungen Erwachsenen - auch mit dem Borderlinesndrom- gearbeitet.
Es ist eine Persönlichkeitsstörung- bei jedem unterschiedlich ausgeprägt.

Allerdings ist es privat nicht einfach.
Ich hatte 2 Freundinnen, die diese Persönlichkeitsstörung hatten- leider habe ich es nicht gewusst.
Es hat mich jedesmal fast wahnsinnig gemacht.
Nähe- wegestossen- selbstverletztend, andere verletzen.
Als Freundin kann man nicht Therapeut sein- da hilft wirklich nur abgrenzen.
Meine Freundin leidet jetzt auch schon seit 2 Jahren darunter. SIe wohnt auch etwas weiter weg so das wir uns seitdem nur 1 mal gesehen haben. Es fällt ihr sehr schwer den Kontakt zu halten, aber ab und zu melde ich mich bei ihr. Ehrlich sind wir immer miteinander, auch wenn sie mal wieder plant sich umzubringen, was leider häufig vorkommt und immer längere Klinikaufenthalte zur Folge hat. Dann halten wir trotzdem Kontakt über ihre Familie, die darunter auch langsam kaputt geht. Ich habe mich damit abgefunden ihr nicht helfen zu können, das ist für mich sehr schwer. Darum freue ich mich um so mehr wenn wir mal Zeit haben zum unterhalten. aber es ist halt nicht mehr wie früher.
Abgrenzen brauche ich mich nicht, das erledigt sie schon.
Ich würde nicht sagen das die Freundschaft nicht mehr zu kitten ist, sie findet nur auf einer anderen Ebene statt.
Wie ehrlich darf man denn in einer Freundschaft NICHT sein?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.12.2012
Hallo liebe Leser/innen.
Mich würde mal aus aktuellem Anlass interessieren ob ihr jemanden in eurem Bekannten/-Freundeskreis habt, der an Borderline erkrankt ist und wie ihr damit umgeht? Wie ihr euch abgrenzt und ob auch schon mal die Freundschaft nicht mehr zu kitten war...?

Eine eigentlich sehr gute Freundin von mir ist Borderliner und es geht gerade alles den Bach runter, weil ich versuche mich abzugrenzen und mal sehr ehrlich war...

Ich würde mich über Antworten freuen...