Medikamente - Nebenwirkungen - Erfahrungsaustausch
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Gesundheit & Wellness

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.07.2017
Hallo ihr Lieben!

Na da hat sich ja eine sehr interessante Diskussion aus dem Thema Statine entwickelt :-)

Vielen lieben Dank für eure Einträge. Es ist doch sehr interessant zu lesen, wie ihr mit dem "Verschreibungswahn" von so manchen Ärzten umgeht.

Ich möchte gerne bei dem Gedankengang "unnötige Verschreibungen" einhaken.

Seit 2010 hatte ich 3 verschiedene Hausärzte, aufgrund von Umzug und einer Praxisverlegung. So konnte ich die Vorgehensweise und Behandlung meiner Erkrankungen von 3 verschiedenen Allgemeinärzten hautnah miterleben.

Ich war seeehr überrascht wie ENORM teilweise die Unterschiede waren und musste auch feststellen, dass ein Arzt einen Patienten ganz leicht "krankrechnen" kann wenn er das will.

Beispiel Diabetes:

Mein Langzeitwert pendelt zw. 6,1 und 6,5, war aber auch schon mal bei 6,8 oben.

Praxis Nr. 1 und Nr. 3 (wo ich aktuell hingehe) führten, bzw führen die Blutabnahmen für die Diabetes-Kontrolle immer morgens und auf nüchternem Magen durch. Praxis Nr. 2 hatte ihren Schwerpunkt sogar auf Diabetes und dort wurde mir mal früh, mal mittags, mal nachmittags NICHT NÜCHTERN Blut abgenommen und es gab auch keine Richtlinie wie lange die letzte Mahlzeit her sein sollte.

Dreimal dürft ihr raten, wo ich die höchsten Langzeitwerte hatte und fast auch noch Insulin verpasst bekommen hätte (zusätzlich zum C-Senker).

Beispiel Blutdruck:

In Praxis 1 wurde mir die Manschette quasi beim Hereinkommen um den Arm gelegt, obwohl ich etwas außer Atem war (Berg hochgelaufen).

Praxis 2 und 3 ließen und lassen mich erst mal 5-10min im Wartezimmer oder im Behandlungszimmer sitzen, bevor der Blutdruck gemessen wurde bzw wird.

Dreimal dürft ihr jetzt raten, wo ich dauernd einen erhöhten Blutdruck hatte und welche Praxis mir den Beta-Blocker verpasste.

Als ich in Praxis Nr. 2 die Arzthelferin darauf ansprach dass ich es ungewöhnlich finde, mitten am Tag meinen Langzeitzuckerwert bestimmen zu wollen, obwohl ich nicht nüchtern bin, meinte sie, dass manche Diabetiker sich ja absichtlich in die Unterzuckerung bringen damit ihre Werte gut aussehen.

Hä????

Ich habe mich danach mit meinem Kollegen unterhalten der Typ-1-Diabetiker ist und schon seit Jahren eine Insulinpumpe trägt. Er meinte das sei absoluter Schwachsinn, denn eine Unterzuckerung ist so dermaßen gefährlich und kann tödlich sein, dass die kein Diabetiker FREIWILLIG verursacht.

Das ist auch mit ein Grund warum ich diesen ganzen Verschreibungen für angebliche "chronische Erkrankungen" oder "typische Adipositas-Begleiterscheinungen" sehr skeptisch gegenüber bin, denn ein Arzt kann relativ leicht die Werte manipulieren, bzw dafür sorgen, dass die Werte hoch genug sind um das "passende" Medikament dagegen verschreiben zu können.

Leider war ich noch nicht so skeptisch als man mir den Beta-Blocker verpasste und der Hinweis hier dass auch dieses Zeug Depressionen verursachen oder verstärken kann, hat mich schon etwas geschockt. Das würde nämlich Einiges erklären.

Leider weiß ich aber aus eigener Erfahrung dass es mir ohne den Beta-Blocker nicht sonderlich gut geht. Ich musste mal zwei Wochen lang darauf verzichten da ich mir die Rezeptgebühr nicht leisten konnte (war ein finanziell sehr enger Monat).

Ein paar Tage später hatte ich immer wieder mal Herzrasen, diese Kopfschmerzen und das "schwammige Gefühl" wie es hier schon beschrieben wurde und die Atemnot wurde schlimmer.

Deshalb befürchte ich, dass ich das Zeug wohl nie wieder los werde :-(
@ Waltraud Walgesang : ich frage mich gerade, warum du mich zu dem Thema nicht privat angeschrieben hast, wenn du mit mir darüber offenbar "diskutieren" willst...
Bei anderen Dingen hast du es doch auch so gehandhabt! ;-)

Was beim einen hilft, muss beim anderen noch lange nicht erfolgreich sein, so sehe ich es zumindest.
Meine Arzt ist übrigens ein Mann, und meine Kinesiologin ist keine Ärztin, das noch zur Klarstellung! :-)
Schönen Abend noch...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.07.2017
Wie heisst es so schön: wer heilt hat recht! :-)

@Einzelstückerl
Da bin ich anderer Meinung, wie Du Dir vermutlich schon denken kannst ;-))

"Es wäre zwar kein einfacher Merkspruch mehr, aber korrekter müsste formuliert werden: "Wer heilt, hat recht, wenn er einen kausalen Zusammenhang zwischen der postulierten Ursache und der zu belegenden Heilung nachweist, es sei denn, es existiert etwas für den Patienten Verträglicheres und genauso Effektives". Sonst könnte die Behauptung "weil ich frühmorgens rechtzeitig und intensiv meditiere, geht die Sonne auf" allein dadurch als bewiesen gelten (= "hat Recht"), dass die Sonne tatsächlich täglich aufgeht bzw. sich die Erde ein wenig weiterdreht." (zitat psiram)
https://www.psiram.com/de/index.php/Wer_heilt_hat_Recht

Nichtsdestotrotz teilen wir ja die Skepsis gegenüber fragwürdigen Verordnugen und sind kritisch im Umgang mit Empfehlungen der Pharmaindustrie....ist doch schonmal was ;-))
Du scheinst eine -für Dich- vertrauenswürdige Ärztin gefunden zu haben
und darum beneide ich Dich ...*seufz
Doch ihre Methodik, wäre für mich ein NoGo.
@ Waltraud Walgesang: im Prinzip ja!
Sie hat aber auch noch andere Methoden, die sie nach Bedarf anwendet und vor allem eine ganz grosse Erfahrung in dem Bereich.
Über die Wirksamkeit der Kinesiologie wird immer wieder diskutiert, ich kann nur sagen, dass sie mich von meiner angeborenen Laktoseintoleranz befreit hat und auch meine Histaminunverträglichkeit und die Fruktoseunverträglichkeit, die alle medizinisch diagnostiziert waren, weggebracht hat.
Wie heisst es so schön: wer heilt hat recht! :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.07.2017
Für mich waren und sind, die Bücher von Dr. Gunter Frank in all diesen Fragen sehr hilfreich.
Er setzt sich seit Jahren sehr kritisch mit der Aussagekraft von Studien auseinander, prangert die Abhängigkeit vieler Ärzte von Pharmafirmen an, zeigt den Einfluß von Pharmafirmen auf Grenzwerterniedrigungen auf (je tiefer die "Grenzwerte" umso mehr pillenpflichtige Patienten, umso mehr Profit), weist schon seit Jahren öffentlich auf die Gefahren von Statinen hin usw...
(Alle folgenden Buchtitel: copyright Dr.G.Frank)

Schon etwas älter, das Buch
"Lizenz zum Essen" immernoch sehr informativ.

"Schlechte Medizin, EIN WUTBUCH"
Behandelt die obengenannten Probleme.

"Gebrauchsanweisung für Ihren Arzt, Was Patienten wissen müssen"
...u.a.Welche Therapie ist gut für mich?
Wie kann ich mich vor gefährlichen Übertherapien schützen?

Und vorallem -passend zum Gebrauchsanweisungs-Buch:
"Fragen Sie Ihren Arzt - aber richtig! WAS PATIENTEN STARK MACHT"
ein Arbeits-und Übungsbuch um sich auf Arztbesuche besser vorzubereiten.
Sehr empfehlenswert!

Außerdem gibts auf Youtube reichlich von ihm.
Hat meine Arztsuchen nicht leichter gemacht..:-((
Bin sehr viel skeptischer geworden was Verordnungen betrifft.

Außerdem hilfreich um mal eine Verordnung kritisch zu beleuchten:
arznei-telegramm....ein OnlinePortal kritischer Ärzte, für Leute aus der Medizin
(gebührenpflichtig)
und dessen Laien-Variante:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gute_Pillen_%E2%80%93_Schlechte_Pillen
Ich würde noch gerne was zu der Medikation im Allgemeinen beitragen:

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es durchaus Sinn macht, mit dem Hausarzt über die verordneten Medikamente (auch wenn die einer seiner Kollegen verordnet hat) zu reden (bei mir ist er eben der, bei dem alles zusammenläuft - Befunde, Verordnungen, neue Therapieansätze etc. - und er ist damit quasi mein Fels in der Brandung und hat den fachlichen Überblick).
Bei mir war mal eine Generikum nicht passend, weil es andere Nebenbestandteile (-und Nebenwirkungen) hatte als das Original und das passte dann nicht zu einem meinem Hauptmedikamente - also Umstellung auf das Originalpräparat (inkl. Rechtfertigung bei der Krankenkasse).

Seit 2 Jahren lasse ich alle Medikamente von einer Kinesiologin austesten (Aufnahme, Dosierung, Einnahmezeitpunkt und die Kombination mit den anderen Medis) und es ist bei mir auch das Blutdruckmedikament rausgeflogen. Es wurde durch 2 andere ausgetauscht, aber jetzt passt es wieder und beim Hausarzt war das Tauschen zum Glück kein Problem - er haltet was auf diese Austestungen (die Auswirkungen des Falschen überraschten sogar ihn selbst).
Ganz zu Anfang (über 35 Jahre her) hatte ich auch einmal einen Betablocker bei einem Krankenhausaufenthalt verordnet bekommen, die Werte waren schön, aber beim Spazieren und Stiegensteigen konnte ich meine Beine nicht heben --> sofort umgestellt, als ich wieder daheim war!
Bei der Schilddrüse war es ähnlich. Das richtige Präparat ausgetestet und die Dosierung entsprechend angepasst und gut war´s - in 2 Wochen wird wieder getestet.

Seit ich diese Sachen bei der Kinesiologin testen lasse, gab es schon einige Aha-Effekte.
Es kam z.B. vor, dass die Herstellerfirma einen Nebenbestandteil änderte (ohne das zu kommunizieren) und schon wurde beim Testen das ganze Präparat nicht mehr von meinem Körper aufgenommen, also für den Kanal!
Bei den immer wieder nötigen Nahrungsergänzungen (Vitamin B, Zink, Magnesium, Biotin, Vitamin C, Selen etc.) haben wir die Erfahrung gemacht, dass z.B. jene Produkte, die am wenigsten Hilfsstoffe drinnen haben, am besten vertragen und aufgenommen werden, nicht nur bei mir.
Mein Glück ist, dass die dm-Eigenmarke "Das Gesunde Plus" da sehr gut aufgestellt ist und in meinem Fall bei den Produkten auch preislich unschlagbar ist, in der Apotheke ist es das Pure-Sortiment.

Abschliessend kann ich jedem Menschen nur wünschen, dass er so einen guten, kompetenten, achtsamen und einfühlsamen Hausarzt hat wie ich, denn da kann man sich viele Umwege und Eigenversuche sparen. Und nicht zuletzt ist die ständige Verbesserung meiner Leberwerte und des Stoffwechsels ja auch für ihn der schlagende Beweis, dass es Sinn macht, die Testungen in die Verordnungen einzubeziehen (denn wenn es nicht passt, hat die Leber einfach ganz schwere Arbeitsbedingungen).
@Cheshire-Cat76:

Vielen Dank nochmals für deinen Zuspruch.
Ich vertraue meinem Hausarzt duchaus und habe auch ein tolles Verhältnis zu ihm, gehe schon über 20 Jahre zu ihm, man kennt sich also ziemlich gut.
Bin vorhin in der Praxis gewesen und habe der Sprechstundenhilfe gesagt, dass ich Simvastatin absetzen möchte wegen erheblicher Nebenwirkungen...war sie nicht begeistert und meinte, das solle ich mit dem Chef besprechen. Nun habe ich kurzfristig für Montag noch einen Termin bekommen, werde sie jetzt noch bis Montag nehmen...kenne nämlich durchaus Entzugserscheinungen bei eigenmächtigem Absetzen diverser Medis :-(

Zum Betablocker kann ich dir sagen, den habe ich auch jahrelang genommen und auch da habe ich irgendwann mal die Packungsbeilage gelesen, weil ich für mich unerklärliche Symptome hatte und siehe da....es lag an den Betablockern. Bin auch wieder sofort zum Doc, habe ihm das alles geschildert, hat er eingesehen (u.a. Verschlimmerung Depressionen, Ausbruch von kleinen Stellen Schuppenflechte bis zur großflächigeren Ausdehnung)....durfte sie sofort absetzen und seitdem haben wir verschiedene Präparate zur Blutdruckreduzierung ausprobiert, solange, bis ich wieder eingestellt war. Ich habe aber trotz der ganzen Medis immer wieder mal ausufernde Blutdruckwerte von 230/120, der Schädel zerplatzt einem dabei und man fühlt sich schwammig und benommen...aber ich habe gelernt damit umzugehen und vor allem nicht in Panik zu verfallen.

Die aktuellen Schmerzen (im Grunde schon seit Jahren, aber irgendwie lernt man mit den chronischen Schmerzen zu leben, Ibus helfen eh nicht, gehste zum Facharzt sagt der immer nur: nehmen Sie ab)...ich habe sie auf meinen schon vor Jahren diagnostizierten Verschleiss geschoben...bin daran fast verzweifelt, weil ich mir dachte, es kann doch nicht sein, dass ich so kraftlos bin, nichtmal mehr die Haare föhnen kann oder ein Fenster putzen ohne Schmerzen und danach völlig erschöpft zu sein, eine Treppe nicht mehr so locker flockig rauf und runter laufen kann wie noch vor ein paar Jahren...klar werde ich älter, aber sooooo alt bin ich nun auch noch nicht, ich habe Hummeln im Hintern und werde brutal ausgebremst. Werde alles in meiner Macht stehende versuchen, weiterhin Gewicht zu reduzieren, aber mich auf keinen Fall auf Drängen meines Orthopäden einer Magenverkleinerung unterziehen. Die machen es sich ja schön einfach.

Ich nehme mittlerweile 13!!! verschiedene Medikamente täglich und dass als totaler Verfechter. Es war ein langer Kampf, bis mein Doc mich so weit hatte, dass ich sie alle genommen habe. Aber wenn eines nicht (mehr) nötig ist, bin ich die erste, die fragt: Kann das weg? Ich bin gespannt und werde berichten.

(Siehste, nun wurde es auch ein Roman) ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2017
Hallo, hab grad wenig Zeit und bin deshalb kurz ab...
Ich finds super Cheshire-Cat76, dass Du den neuen Thread gemacht hast!
Schreibe auch noch zum Hauptthema.
Jetzt aber nur der kleine Off-Topic-Einwurf, dass Betablocker auch Depressionen auslösen können! Habe ich sehr gruselig und hautnah bei einer Freundin miterlebt, die weder vorher noch nachher, jemals damit zu tun hatte...:-((
Zum Glück hatte sie eine Person die, die Vorzeichen richtig gedeutet hat und so wurde sie relativ schnell auf andere Blutdrucksenker umgestellt.
@ Cheshire-Cat76: Vielen Dank für Deinen Bericht und die Warnung! Bin selber zwar nicht betroffen, aber das kann ja noch kommen. Ich hoffe, es geht Dir heute wieder richtig gut!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2017
@Angie

Ärgere Dich nicht! Du bist nicht die Einzige die ihrem Arzt vertraut hat, bzw vertraut! Mir ging es ja genauso und ich bin normalerweise auch kein Mensch, die die Diagnosen und Medikamentenverschreibung eines Arztes in Frage stellt. Es sei denn er/sie hat sich schon während der Untersuchung total daneben benommen.

So habe ich mir übrigens den Beta-Blocker "eingefangen". Auch nur leicht erhöhter Blutdruck (was zum Teil mit Sicherheit auch an der damaligen Beziehung lag in der ich steckte) und gemessen wurde immer kaum nachdem ich beim Arzt zur Tür drin war. Die Praxis lag am oberen Ende einer Steigung und ich lief immer zu Fuß hin da ich in der Nähe wohnte....ich glaube hier kann sich jeder denken, worauf ich anspiele.

Jedenfalls werde ich den Beta-Blocker jetzt nach 6 Jahren höchstwahrscheinlich nicht mehr los, denn wenn man ihn einfach so absetzt kann das zu Thrombosen, Schlaganfällen etc. führen. Da aber die Chancen dass sich mein Körpergewicht über Nacht halbiert und sich dafür meine Kondition verdreifacht, eher gering sind, werde ich wohl nicht mehr vom Beta-Blocker los kommen.

Das einzig Positive an dem Zeug ist dass es mich regelrecht "ausknockt". Deshalb nehme ich die Tablette erst abends und kann danach schlafen wie ein Murmeltier :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2017
@Deutsche

Jou, so ging es bei mir auch los. Umzug fast alleine gestemmt, davor eine anstrengende Beziehung beendet, danach wurde die Mutter schwer krank und starb schließlich ein paar Monate später.

Sei aber etwas geduldig. Es hat auch bei mir seine Zeit gedauert bis die Wirkung von dem C-Senker komplett weg war.

Ich wünsche Dir, dass es Dir schnell wieder besser geht!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2017
Hallo ihr Lieben,

wow! Ich bin überrascht wie viele von Euch mit diesen Medikamenten teilweise massive Probleme hatten oder haben.

Allerdings möchte ich darauf hinweisen dass ich kein Arzt bin und auch keinen Gang zum Arzt ersetze. Wenn ihr Probleme mit diesen Medikamenten habt, sprecht bitte zuerst mit eurem Arzt darüber und bittet ihn evtl. darum, ein anderes Medikament zu verschreiben. Es scheint verschiedene Arten von Cholesterin-Senkern zu geben und es ist gut möglich, dass ihr einen Anderen besser vertragt.

Ich hatte FÜR MICH entschieden, das Medikament vollständig und von jetzt auf gleich abzusestzen. Anders als bei einem Beta-Blocker, gibt es da keine "Entzugserscheinungen" oder sonstige Gefahren. Der einzige Grund warum ich es so radikal absetzte war der Hinweis der Psychotherapeutin dass meine Werte EIGENTLICH gar nicht im behandlungswürdigen Bereich lagen und dass meine ganzen Probleme sich eher nach den Nebenwirkungen von Statinen anhörten.

Übrigens dauerte es gut ein Dreivierteljahr, bis es mir wieder fast so gut ging wie vor dem Simvastatin. Es kann also eine Weile dauern, bis zumindest die psychischen Nebenwirkungen vollständig verschwunden sind.

Bleibt aber dennoch kritisch diesen Medikamenten gebenüber und wägt genau ab ob ihr WIRKLICH ein Risikopatient seit oder ob man nicht vllt selbständig etwas am Cholesterin-Spiegel positiv verändern kann, bzw ob er überhaupt gesenkt werden muss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.07.2017
Oh man, davon kommt mir einiges sehr bekannt vor!
Angefangen hat es, das ich ein neues Haus fand, es größtenteils selbst renovierte, den Umzug fast allein stemmte(gute Freunde, pfff, sagten kurzfristig ab)und dann in den Sommerferien in einer anderen Stadt arbeiten musste.

Kurz danach war ich völlig alle, total ausgebrannt, konnte kaum noch die Arme heben und auch sonst war ich irgendwie lahm, kam kaum aus dem Bett und alles tat mir weh.

Ich habe im Frühjahr 2016 angefangen, den Cholesterinsenker zu nehmen.

Ich dachte, geh zum Doc, vielleicht kann eine Auszeit helfen, der Hammer war, ich hatte extrem hohen Blutdruck, 220/110, Verdacht auf Herzinfarkt, er schickte mich sofort in die Klinik, wo ich eine Nacht blieb, um am nächsten Tag gründlich durchgecheckt zu werden, der Verdacht bestätigte sich glücklicherweise nicht, geschockt war ich trotzdem.

Ich blieb 4 Wochen zu Hause, es wurde nicht besser, es folgten weitere Wochen, mal fühlte ich mich besser, dann wieder nicht, das zog sich bis Ende des Jahres hin.
Von Januar bis Mai arbeitete ich auf 50%, damit ging es mir ganz gut und da ich der Meinung war, das ich eh schon zuviel Chemie in mich kippen musste, habe ich kurzerhand beschlossen, diese zu reduzieren, u.a. auch den Cholesterinsenker, wundersamer Weise ging es mir schon bald wesentlich besser, kein Vergleich zum Vorjahr.

Bei der letzten Untersuchung meinte mein Doc, ich solle den Senker doch weiter nehmen, tat ich auch, aber jetzt ist Schluss damit!

Jetzt will ich doch mal abwarten, ob sich nicht bald wesentliche Verbesserungen zeigen

Sorry für den Roman ;-)
Ich bin auch gerade sehr geschockt und dankbar, dass das Thema im "Xanthelasmen"-Thread angesprochen wurde und hier nun einen eigenständigen Thread hat. Danke sowohl an Waltraud als auch an C-C76!!!

Ich habe eine ganze Reihe dieser Nebenwirkungen, bin auch immer wieder bei meinem Hausarzt und erzähle ihm davon, dass es aber an Simvastatin liegen kann, auf die Idee ist er nie gekommen. Habe morgen eh einen Termin beim Orthopäden, werde ihn direkt fragen, ob die Schmerzen, die ich an bestimmten Stellen habe, davon kommen können. Bin noch verunsichert, ob ich es jetzt einfach von heute auf morgen absetzen kann, vor allem ohne meinen Hausarzt zu fragen.....

Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht mehr, wann und warum ich das Medikament eigentlich bekommen habe. Bin da wohl immer zu gutmütig und nehme brav das, was Doc sagt. Ärgere mich gerade sehr über mich selbst.
@ Cheshire-Cat76 : danke für deinen ausführlichen Bericht - da wird einem ja schon beim lesen ganz anders.

Ich habe mit den Blutfetten zum Glück noch nie Probleme gehabt und die letzten Werte waren sehr schön!
Auf das Thema wurde ich durch den Partner einer Freundin aufmerksam, er ist praktischer Arzt, der diese Medikamentengruppe mehr oder weniger als Teufelszeug bezeichnet hat.
Die Nebenwirkungen überschreiten die Wirkung bei weitem und er habe auch schon Fachartikel gelesen, in denen beschrieben wurde, dass es sogar zu Auflösungen von Muskeln gekommen ist, die Probleme davor decken sich mit den Beschreibungen von Cheshire-Cat76.
Zudem erwähnte er auch, dass viele Patienten depressiv wurden und einfach auch zunehmend Probleme mit der Erinnerung hatten (er machte so eine typische Handbewegung vorm Kopf).

Für mich war die Sache deswegen so bemerkenswert, weil ich noch nie einen Arzt erlebt habe, und ich habe in den letzten 10 Jahren schon so einige Begegnungen mit dieser Berufsgruppe gehabt, der sich so eindeutig und auch vehement gegen eine Medikamentengruppe ausgesprochen hat.
Aus diesem Grund habe ich mich dann selbst genauer informiert, weil meine Mutter diese Statine auch "nehmen" sollte. Hat sie nicht und das ist gut so...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.07.2017
Hallo ihr Lieben,

Ich hatte schon im Thread "Xanthelasmen" zum Thema Statine geschrieben und Waltraud Walgesang machte den Vorschlag, einen eigenen Thread darüber zu eröffnen, da es wohl doch ein paar Leute hier (oder sogar Mehrere) gibt, die mit diesen Mitteln Probleme haben.

Ich musste ab April 2015 das Medikament Simvastatin nehmen. 20mg pro Tag da lt. meiner ehem. Hausärztin mein LDL-Cholesterin zu hoch war und "man was dagegen tun müsse".

Nach ein paar Monaten schlugen die Nebenwirkungen voll durch. Muskelschmerzen, Muskelverhärtungen, -risse bis hin zu Muskelversagen und mindestens zwei Stürze deswegen. Vom Dauerschwindel ganz zu schweigen! Sogar mein Zyklus spielte verrückt. Mal hatte ich meine Tage, mal nicht, mal nur sehr leicht, mal nur einen Tag lang usw.

Meine Physiotherapeutin war entsetzt, wie sehr meine Muskeln teilweise verhärtet waren. So hart dass es regelrecht knisterte, wenn sie sie anfasste um die Verhärtungen zu lösen.

Am Schlimmsten war aber das langsame Versagen der Atmungsmuskulatur. Die ständige Atemnot und daraus resultierende Panikattacken.

Nachdem dann auch noch ein nahes Familienmitglied verstarb war endgültig der Ofen aus. Ich schaffte es nicht mal mehr aus dem Bett und war einfach nur fertig, müde, ausgebrannt, leer und so ziemlich alles blieb liegen. Nicht mal zur Arbeit schaffte ich es mehr, bzw nur mit Müh und Not und seeehr vielen Krankheitstagen. Mein Arbeitgeber war natürlich "not amused".

Da meine alte Hausärztin ihre Praxis verlegte, wechselte ich zu der zweiten Allgemeinärztin die in meiner Nachbarschaft ist und erzählte ihr von den ganzen Problemen die ich hatte. Sie kam aber nicht auf die Statine sondern schickte mich stattdessen zu einer Psychotherapeutin wg "Verdacht auf Burnout".

Erst die Psychotherapeutin brachte mich darauf, dass diese Statine der Auslöser bzw. Verstärker meiner Probleme waren und dass ich sie eigentlich nicht nehmen müsste, denn mein Gesamtcholesterin-Wert war unter 200!

Jedenfalls forschte ich dann genauer nach und fand all die Symptome, die ich mir das Leben so schwer machten, als Nebenwirkungen der Statine und daß vor Allem die muskulären Probleme verstärkt bei Frauen auftraten.

Des Weiteren fand ich heraus, dass es gar nicht so sicher ist dass zu hohes LDL-Cholesterin automatisch Arterienverschlüsse verursacht. Die erste Studie aus den USA die das angeblich bewiesen hatte, soll wohl ziemlich stümperhaft ausgeführt worden sein. Es gibt mittlerweile einige neue Erkenntnisse zu dem Thema Cholesterin die darauf hinweisen dass es eben nicht so gefährlich ist wie man früher dachte.

Nach dem Gespräch mit der Psychtherapeutin setzte ich die Statine sofort ab. Allerdings dauerte es noch gute 6 Monate lang bis die ganzen Nebenwirkungen vollkommen veschwunden waren.

Bei meiner letzten Blutuntersuchung lag mein HDL-Cholesterin bei 44mg/dl und das "böse" LDL lag bei 143 mg/dl. Etwas zu hoch zwar, aber insgesamt ist mein Cholesterin bei 187. Also immer noch im Rahmen.

Erst da erzählte ich meiner jetzigen Hausärztin dass ich das Simvastatin schon vor gut einem Jahr abgesetzt habe und was sie davon hält und von meinen jetzigen Werten. Sie meinte, dass man eventuell ein anderes Mittel hätte ausprobieren können (NEIN DANKE!) und dass sie aber grundsätzlich erst dann Statine verschreibt wenn entweder der LDL-Wert extrem erhöht ist oder wenn der Patient bereits einen Herzinfarkt hatte oder schon einen Stent eingesetzt bekommen hat.

Das hörte sich für mich professioneller an als der Satz "Da müssen wir was gegen tun".

Sorry, dass das jetzt so lang wurde aber ich bin wegen diesem Zeug ziemlich unnötig durch die Hölle gegangen! Es ist furchtbar wenn man sich im eigenen Körper gefangen fühlt und man so urplötzlich die einfachsten Dinge nicht mehr tun kann.

Sicherlich hatte der Tod des Familienangehörigen bei mir eine vorübergehende Depression oder depressive Verstimmung ausgelöst, aber die Statine haben es definitiv verstärkt.

Deshalb möchte ich vor diesn Mitteln warnen! Sie sind auch in der Medizin umstritten und als Patient mit nur leicht erhöhten Werten sollte man es sich gut überlegen, ob man sie VORBEUGEND nehmen möchte.

Sie verbessern vielleicht die Cholesterin-Werte, obwohl auch diese Grenzwerte umstritten sind, aber sie KÖNNEN heftige Nebenwirkungen mit sich bringen die die Lebensqualität ganz empfindlich einschränken können.