Kurz vor der Aufgabe
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Gesundheit & Wellness

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.06.2011
Bist du wegen deinem Puls regelmässig in der Notaufnahme?
Das ist wirklich heftig, wie die Ärzte mit dir umgehen !! Die müssen dir doch was sagen können ! Hast du es mal mit einer Beschwerde bei der Ärztekammer probiert?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.06.2011
@venus Versuch dich doch mal in der nächsten Uniklinik vorzustellen, bzw. da alles zu schildern, was dir passiert ist. Ich hatte auch mal ein rätselhaftes gesundheitliches Problem und man konnte mir dort zumindestens den "rechten Weg" weisen d.h. einen Facharzt empfehlen und aufzeigen, wie sowas normalerweise untersucht und behandelt wird. Heute ist das alles im Griff, sogar ohne,d as ich regelmäßig Medikamente nehmen muß, weil man die Ursache erkannt hat.

Ich drück dir mal die Daumen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.06.2011
riedel, ich hangel mich seit letztem Jahr von Tag zu Tag. Ich habe Ruhe, so viel ich will, aber ich ende regelmäßig auf der Notaufnahme. So einfach ist es dann wohl doch nicht. Eigentlich brauchte ich Hilfe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.06.2011
Also um ehrlich zu sein, möchte ich auch nie krank werden. Jedenfalls habe ich bei Ärzten auch nicht gerade das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Um wieviel schlimmer muss es sein, wenn man dann wirklich krank wird, mag gar nicht daran denken.
Bei dir habe ich das Gefühl, dass du vor allem zu sehr gestresst bist von alledem und deshalb gibt es erstmal nur eins: zur Ruhe kommen. Lass dich fallen, entspanne, tu dir was Gutes und gönn dir was. Finde wieder Freude am Leben und vor allem dein Gleichgewicht. Ich wünsche dir viel Kraft dabei!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.06.2011
Alles begann schon vor vielen Jahren.
Aufgrund von ganz viel Stress, wenig Schlaf und totaler eigener Überforderung landete ich 1997 auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Ich dachte, ich sehe meine Kinder nie wieder. Ich war erst 29 Jahre. 230 Puls, Tachikarde Arrhythmie, 11 Stunden wollte das Herz nicht wieder in seinen Rhythmus. Ich dachte, das war's, so sieht ein letztes Stündchen also aus.

Danach musste ich meine Umschulung abbrechen. Habe dann ein Jahr gebraucht, wieder vor die Tür zu gehen. In meinem Kopf war klar: Du bist auf dem Weg zu sterben.

Dann immer wieder Ärztewechsel. Ich habe nie wirkliche Erklärungen bekommen. Ich habe Betablocker bekommen. Hin und wieder landete ich auf einer Notaufnahme. Beim Hausarzt gab es ein kleines EKG, das war's. Keine weiteren Kontrollen. Immer mal wieder ging es mir grottenschlecht. Ich machte trotzdem eine neue Umschulung, zog meine Kinder groß, ging vollzeit arbeiten, hielt alle Stricke zusammen und riss mich einfach zusammen, wenn es mir schlecht ging. (Ich bin kein Jammer-Typ und dachte immer, es wäre nicht gut, denn die Ärzte müssten es ja wissen, wenn alles soweit okay wäre).

Den letzten großen Schuß bekam ich erst mal 2009. Ich war in Frankfurt auf der Durchreise und wurde direkt vom Bahnhof ins Krankenhaus auf die Notaufnahme gebracht. Dort traf ich einen Kardiologen, der mich erstens total auseinander nahm und dann noch Fragen stellte, die ich nicht beantworten konnte. Warum wurde nie eine Kathederuntersuchung gemacht? Warum ist ihnen nie eine Maze OP vorgeschlagen worden? Was ist denn da genau mit ihrem Herz? Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass ihre Lungenvene auffällig ist? Leider hat er nichts von all dem in seinen Bericht geschrieben. Ich war nach einigen Stunden wieder "stabil" und konnte gehen. Zuhause gab es keine weiteren Untersuchungen. Die damalige Ärztin sagte nichts zu dem Bericht.

Im November 2010 begann eine schwere Zeit mit tiefen Depressionen. Ich hatte im Oktober meinen Job verloren wegen Auftragsmangel und hatte es darauf zurückgeführt, auch wenn der Job nicht mal in meinen Gedanken war. Ich fühlte mich leer, alt, kam nicht mal mehr die Treppen hoch und vermied somit jeden Gang aus dem Haus, es sei denn ich musste Müll runter bringen, nach Post gucken oder einkaufen. Ich zog Vorhänge zu und verkroch mich in eine Ecke. Ich beantwortete keine Anrufe und zog mich völlig zurück.

Im Dezember 2010 ging ich zu meinem damaligen Hausarzt. Er stellte fest, dass ich pupperlgesund wäre. Ein wenig erhöhe Harnwerte, erhöhter Blutdruck. Beim Lungenabhören war alles ok, angeblich.

Mein Zustand wurde immer schlimmer. Ich dachte immer öfter darüber nach, wie schön es wäre, morgens nicht mehr aufzuwachen. Ich hatte so viel erlebt und es war alles jetzt so egal. Dennoch hatte ich einen lichten Moment und suchte mir eine Therapeutin. Sowas hatte ich noch nie und wollte es mal versuchen. Diese Therapeutin bat mich meinen Arzt zu wechseln. Ich bekam einen Termin im April 2011 bei einem neuen Arzt. Dort wurde nach einem Lungencheck Asthma Bronchiale festgestellt. Ich bekam ein Notfallspray (Salbutalol), was sich mit meinen Betablockern (Sotalol 80) nicht vertrug. Der Arzt sagte, ich müsse die Betablocker absetzen. Ein anderes Medikament bekam ich nicht. Ich sollte bis zu meinem Kardiologentermin warten, der erst Ende Mai folgte. In der Wartezeit endete ich bisher vier Mal in Krankenhaus und Notaufnahme.

Als mein Kardiologentermin folgte, flippte der Kardiolog völig aus. Ich wäre neun Jahre zu keiner Untersuchung überwiesen worden. Er würde lediglich das abschreiben, was damals vorlag. (Ich war so geschockt, weil er mich so angebrüllt hatte, dass mir die Tränen liefen. Ich bin eigentlich eine gestandene Frau, aber irgendwie auch langsam am Ende meiner Kräfte). Dort wurde ein Langzeit EKG, ein Langzeit-Blutdruckmessen und ein Herz-Scan gemacht. Die Ergebnisse kenne ich nicht. Es gab kein Vor- oder Nachgespräch. Die Unterlagen würden meinem Hausarzt zugehen.

Ich versuchte mehrfach, seit dem Anfangsgespräch im April, mit meinem Hausarzt zu reden. Wenn ich kam, wurde ich immer von den Arzthelferinnen weggeschickt mit Krankenhauseinweisungen. Ich habe diesen Arzt nicht wieder gesehen. Ich konnte ihm weder meinen Zustand schildern, noch ihm die Dinge beim Kardiologen schildern. Als dann der nächste Termin bei ihm zur Besprechung auch erst noch Mitte Juni 2011 sein sollte, warf ich die Flinte ins Korn. Ich bat um Rausgabe aller Befunde, damit ich mir erneut einen neuen Hausarzt suchen kann. Darauf warte ich immer noch.

Inzwischen war ich bei der Krankenkasse, um mir dort Rat zu holen. Sie gaben mir eine weitere Adresse eines anderen Kardiologen mit und einige Empfehlungen für weitere Hausärzte. Es bleibt somit spannend.

Ich finde es seltsam, nein, sogar bedenklich, dass jemand, der über 14 Jahre Betablocker bekommen hat, diese ersatzlos absetzen muss ohne ärztliche Kontrolluntersuchungen. Es sind ja keine Hustenbonbons, sondern machten in den vielen Jahren Sinn. Die Notaufnahmen und der Hausarzt verliessen sich auf den Kardiologen, der keinen Bock hatte, den Ist-Zustand einmal vernünftig zu ermitteln. Als Patient ist man doch wirklich hilflos in solchen Momenten. Was soll man auch machen? Ja, durchsetzen wäre gut, aber ich bin da echt kraftlos inzwischen.

Ich bin gespannt, wie meine Geschichte weiter geht.

Habt ihr auch solche Erfahrungen schon machen müssen?