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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Hoffe mal wieder auf die Biochemiker und anderen Experten:
Internist sagt, Fettgewebe führt zu Vermännlichung, weil es weibliche Hormone umwandelt in männliche. Darum hätten dicke Frauen oft einen Bart und dünne Haare.
Diabetologe sagt, Fettgewebe führt zu Verweiblichung, weil es aktiv weibliche Hormone produziert. Darum hätten dicke Männer oft eine Brust, hohe Stimme usw.
Nun hat eine Frau also abgenommen und Haarausfall bekommen. Arzt b) sagt, das kommt von der Abnahme, weil jetzt weniger Fettgewebe da ist. Arzt a) sagt, das kommt trotz der Abnahme, weil eingelagerte männliche Hormone freigesetzt werden, jedoch werde auf Dauer nur eine weitere Abnahme dagegen helfen.
Gynäkologe sagt, das hat mit der Abnahme nichts zu tun, und nichts mit dem Hormonspiegel, sondern mit Rezeptoren. Diese könnten sich vermehrt haben, so dass die vorhandenen männlichen Hormone extrem viel Schaden anrichten. Chlormadinonacetat solls richten, indem es die Rezeptoren blockiert. Ethinylestradiol soll gegensteuern.
Endokrinologe will mit Cortison ran und fordert weitere radikale Abnahme.
Was stimmt denn jetzt, wer hat Recht? Was macht denn nun Fettgewebe hormonell? Und welche Fachrichtung ist denn die kompetenteste bezogen auf ganzheitliche Betrachtung? Irgendwie sieht jede Fachrichtung nur ihren Teil und nicht den kompletten Organismus.
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Den Endokrinologen kannste vergessen, denn Cortisoneinnahme ist zum Abnehmen eigentlich kontraindiziert. Cortison senkt den Grundumsatz, macht mehr Appetit durch Beeinflussung des Insulinspiegels und fördert Wassereinlagerungen.
Der Diabetologe hat ungefähr recht. Das Unterhautfettgewebe dient bei Frauen auch als Östrogenspeicher. Wenn du abnimmst, reduzierst du die Speichermenge, wenn dann dein Östrogenspiegel sinkt, nimmt die Wassereinlagerung in den Zellen auch ab. Das Erste, was du bei einer Diät verlierst, ist Wasser. Deshalb ist die Abnahme in der ersten Zeit auch am größten. Durch die Verminderung der Wasserspeicherung senkt sich der Druck in den Zellen ab, auch in den Zellen, die den Haarfollikel umschließen. Das führt zu anscheinend vermehrtem Haarausfall, denn du verlierst auch Haare, die sich sonst auch schon verabschiedet hätten. (gute Friseure wissen darüber Bescheid)
Der Haarausfalleffekt ergibt sich durch Absenkung des Hormonspiegels nach dem Abstillen, zu Begnn der Menopause (leider folgt auch vermehrte Faltenbildung daraus) und eben auch bei der Gewichtsreduzierung. Je langsamer diese Prozesse stattfinden, umso geringer der Haarausfall bzw. er verteilt sich über einen größeren Zeitraum.
Alopecia areata (kreisförmiger Haarausfall) kann allerdings Folge einer Mangelernährung, Stress oder großen psychischen Problemen sein. Da kann allerdings auch kaum jemand helfen, ich würde es dann bei einem Heilpraktiker versuchen.
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Wow danke! Wird das denn irgendwann wieder so wie vorher? Kommen die wieder?
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Es kommt dann auch auf das Alter der Frau an. Wenn es noch einige Zeit bis zur Menopause dauert, kann sich der Östrogenspiegel und damit auch der Zellinnendruck wieder normalisieren. Es müsste - eventuell auch durch einen Dermatologen (den haben wir nämlich vergessen) untersucht werden, ob nicht andere Gründe, wie eine Flechte o.ä. den Haarausfall begünstigt hat. Die ursprüngliche Haarfülle würde ich nicht unbedingt prognostizieren, aber ich habe bei Mädchen, die Haarausfall wegen Magersucht hatten, wieder eine Besserung der Haarsituation beobachten können.
Friseurtechnisch gibt es Präparate zum Auftragen auf die Kopfhaut, die eine verbesserte Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln sichern sollen, zumindest verzögern sie erstmal weiteren oder verstärkten Haarausfall.
Edit: Nachtrag
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Also hängen Östrogenspiegel und Zellinnendruck/ Wassergehalt zusammen? Daher nimmt man von der "Pille" zu, bis auf die mit entwässernder Komponente, die dann aber ein zigfach höheres Thromboserisiko bescheren?
Was ist denn mit Entwässerung über Nieren und/oder Herz? Ist das noch wieder was anderes?
Dermatologe ist ein gutes Stichwort. Die Friseure erwähnten seit zwei Jahren "sehr gereizte Kopfhaut". Aber Schuppen oä sind kein Problem...
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Ich weiß aus sicherer Quelle, dass bei kreisrundem Haarausfall z.B. ein vom Apotheker angerührtes Brennesselshampoo geholfen hat. Ob das allerdings immer und in jedem Fall hilft - keine Ahnung.
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@Hauptstadtfrau: Was meinst du genau mit der Entwässerung über die Nieren? Das geht immer über die Nieren (bzw. natürlich auch die Haut) raus. Ob da etwas unterstützt werden muss, entscheiden Hausarzt, Internist oder Nephrologe.
Oder meinst du, dass bei medikamentöser Entwässerung Haarausfall die Folge sein kann? Kuckst du hier:
http://www.haarerkrankungen.de/therapie/haarausfall_aeussereeinfluesse.htm
Zu starke Entwässerung kann durch Kaliummangel zu Herz-Rhythmusstörungen führen.
@CheshireCat: Die biologischen Shampoos werden, genau wie du sagst, vom Apotheker hergestellt, und sollen gegen Haarausfall wirksam sein.
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„Rheda-Wiedenbrück“ (Pseudonym)
Kreisrunder Haarausfall kann aber auch eine Autoimmunerkrankung sein. Und wenn das die Ursache ist, hilft mit Sicherheit kein besonderes Shampoo ;)
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Die Antwort hast du dir doch im letzten Satz schon selbst gegeben@Hauptstadtfrau....gehe zu einem Mediziner, der den ganzen Menschen und dessen Körperfunktionen betrachtet....
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Modernwiddow, bloß welcher?
@all Kreisrunder Haarausfall klingt nicht so wie das Problem, um das es hier geht. Da werden eher pötzlich die Haare weniger, so im Stirn-/Pony-Bereich und den Mittelscheitel entlang, der breiter wirkt, bzw. man kann überhaupt erstmals die Kopfhaut sehen.
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@Hauptstadtfrau, das ist kein kreisrunder Haarausfall, das stimmt. (Und dass Shampoo dagegen wirklich wirkt, hab ich nicht gesagt, Mademoiselle...) Klingt wirklich nach einem Hormonproblem.
Suche nach einem ganzheitlich arbeitenden Mediziner, z. B. hier:
http://www.heil-verzeichnis.de/therapien/ganzheitstherapie-ganzheitliche-therapie-285/adressen/3/
oder man (frau) gehe zur Dermatologie-Sprechstunde in der Uniklinik Charlottenburg...
http://www.polikum.de/gesundheitszentrum/standorte/polikum-berlin-charlottenburg/fachbereiche/dermatologie/
Wenn ein komplizierter Sachverhalt vorliegt, ist da dann auch ein Konsilium möglich, d.h., dass Ärzte verschiedener Fachrichtungen sich beraten. Ich hoffe, man kann da helfen.
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Dankeschön :)
Mit Entwässerung meinte ich: Wenn man eine "Pille" zur Blockade der Rezeptoren für männliche Hormone verschrieben bekommt, die aber als Nebenwirkung für Gewichtszunahme und/durch (?) Wasseransammlungen im Körper sorgt, kann man dann diese Pille weiternehmen gegen das Hormonproblem, aber gegen die Wasseransammlung separat was unternehmen - und wenn ja, was?
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*seufz*...das heißt mal wieder, den Deibel mit dem Beelzebub auszutreiben. Entwässerungsmedikamente sind nur kurzfristig zu nehmen, unter Beachtung der Tatsache, dass auch viele Minerlien und Kalium ausgeschwemmt werden. Diese muss man dann auch separat zuführen.
Ich würde wirklich ein Ärztekonsilium bemühen, damit nicht hinterher wieder Medikamente gegen Nebenwirkungen von Medikamenten genommen werden, dann kann ein Teufelskreis entstehen.
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
So Dermatologe ist auch erledigt. Definitiv entweder hormonell oder Unterversorgung Eisen/Zink usw. Blutergebnisse gibts Ende der Woche und dann noch einen Allergie-/Antikörpertest auf keine Ahnung was. Kopfhaut zwar gereizt aber nicht ursächlich, dafür bzw. dagegen gabs ne Salbe.
Da allerdings Zink usw. über Fleisch und Innereien aufgenommen wird, wurde wohl angesichts einer nahezu vegetarischen Ernährung schlicht vergessen, zu substituieren. Wer weiß. Das wäre ja die liebste Erklärung.
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@Hauptstadtfrau: mich würde interessieren, was bei deinen Untersuchungen noch herausgekommen ist?
Weisst du jetzt schon, in welche Richtung du was machen kannst/sollst?
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Blutwerte Eisen usw okay. Also letztlich immer noch unklar was es ist.
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„Köthen“ (Pseudonym)
Bei mir ist der doofe Haarausfall endlich gestoppt, seitdem ich darauf achte, täglich genügend gesunde Fette zu mir zu nehmen.
Ich wasche zwar auch mit Plantur40, aber die eigentliche Verbesserung kommt glaube ich vom Öl.
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Führst Du es auf GESUNDE Fette zurück - also die, die Du nimmst, sind gesund- oder auf eine bestimmte MENGE an gesunden Fetten (also zB eine Mindestmenge an Oliven- oder Rapsöl oder sowas)?
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„Köthen“ (Pseudonym)
Also früher habe ich gerade am Fett gespart, dick bin ich von anderen Dingen geworden...
Inzwischen achte ich darauf, täglich ca 2 Esslöffel pflanzliche Fette zu mir zu nehmen. Morgens ist das meist Kürbiskernöl über mein Müsli und dann zum Salat oder zum Kochen Olivenöl o.ä. - das ist durchaus unterschiedlich.
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Hm. Was ich nicht mehr esse, ist Fett. Nur noch was in der Nahrung sowieso enthalten ist, zB Avocado oder Mandeln.
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„Köthen“ (Pseudonym)
Isst du das denn regelmäßig (täglich)? Denn das wären ja auch gesunde Fette.
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Neee einmal im Monat vielleicht. Fisch gibt es aber möglichst jede Woche. Omega 3...
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„Köthen“ (Pseudonym)
Dann würde ich doch mehr gute Öle zu mir nehmen. Gelernt habe ich das in meinen weight watchers Zeiten, wo täglich 2 Teelöffel Pflicht waren. Einige bekamen darauf hin Haarausfall und es wurde bei ihnen erst wieder besser, als sie diese Ration noch etwas erhöht haben.
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„Siegen-Wittgenstein“ (Pseudonym)
Damn. Auf was man alles achten muss.
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„Weingarten“ (Pseudonym)
ursachen für haarausfall:
hormone , krankheiten , operationen/narkosemittel , diabetis ,
chemo , stress , fehlernährung , schwangerschaft , stoffwechselstörungen , medikamente , lebererkrankung .....
ich bin nun fast 40 jahre im friseurberuf zugange , habe unzählige seminare mitgemacht , hunderte meiner kunden hatten haarausfall , unzählige ärzte , heilpraktiker, kliniken haben sich um meine kunden gekümmert und KEINER hatte wirklich die richtige idee was man dagegen tun kann . alles was es auf dem markt gibt hat nur sehr geringe bis gar keine wirkung.
mein rat an die betroffenen ist immer : genug schlafen , nicht rauchen , kaum alkohol , gesund ernähren und auch mal an die frische luft gehen
in vielen fällen beruhigt sich das ganze nach einiger zeit .
bei diabetis und dauerhaften hormonproblemen klappt das allerdings nicht so oft .