Hashimoto/Schilddrüsenunterfunktion
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Hallo zusammen,

bei mir wurde ja vor einigen Wochen zufällig eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt.
Interessanterweise hatte ich aber auch wirklich alles, was es da so an "typischen Symptomen" gibt, im letzten Jahr: Antriebslosigkeit, Schwäche, Müdigkeit, Frieren, Gewichtszunahme und depressive Verstimmungen. Letzteres hatte ich zwar eher auf die Trennung von meinem Ex geschoben, aber offenbar gab es da auch körperliche Prozesse, die mir da in der Richtung nicht gut taten.

Heute wurde das dann mit der Diagnose Hashimoto (eine Autoimmun-Erkrankung der Schilddrüse) erweitert. Hat jemand von euch Erfahrungen damit?

Seit etwas mehr als einer Woche bekomme ich jetzt Schilddrüsenhormone und bis dato äußert sich das vor allem in einem: deutlich mehr Hunger. Ich muß jetzt tierisch auf die Mengen achten, die ich esse, auch wenn offenbar mein Stoffwechsel offenbar schneller läuft. Tendenziell gab es in der letzten Woche dadurch sogar ein Plus auf der Wage. Ansonsten fühle ich mich fitter und komme tendenziell wieder mit weniger Schlaf aus.

Falls jemand Tipps hat, wie man mit dem Ganzen am besten umgeht, immer raus damit. Ich würde vermuten, das es bei RF überdurchschnittliche viele Menschen mit Schilddrüsenproblemen gibt.

Viele Grüße
Elli

Bei mir wurde es auch vor ein paar Wochen festgestellt.
Hatte die gleichen Anzeichen wie du. Muss auch Medikamente nehmen. Bei mir jedoch sind die Reaktionen darauf genau andersherum wie bei dir. Ich habe ein sehr schnelles Sättigungsgefühl und fast gar keinen Hunger mehr. Ich esse noch weil ich weis dass ich muss, nicht weil ich hunger habe. Die Tabletten nehme ich jetzt seit ca. 10 Tagen und mittlerweile rutscht die Hose schon gewaltig.

Dass man darauf noch mehr Hunger hat, höre ich jetzt zum ersten Mal. Bist du sicher dass die Medikation richtig eingestellt ist?

Ratsam ist auf alle Fälle der Besuch von Fachärzten. In diesem Fall würde ich zu einem Nuklearmediziner raten!

Alles Gute für Dich!

Dass man darauf noch mehr Hunger hat, höre ich jetzt zum ersten Mal. Bist du sicher dass die Medikation richtig eingestellt ist?

--> Nein, bin ich nicht. Das ist jetzt die erste "Dosiervariante". Die nächste Einstellung mit Kontrolle der Werte erfolgt dann im Januar.

Nuklearmediziner, was haben die denn damit zu tun? *blöde Frage*

Nuklearmediziner sind unter anderem für die Szintigraphie der Schilddrüse zuständig.
Ich weiss seit etwa 5 Jahren, dass ich Hashi habe, meine Schilddrüse ist faktisch nicht mehr vorhanden und ich nehme zur Zeit L-Thyroxin 200.
Die Therapie wird einschleichend begonnen und bei mir hat es ungefähr 2 Monate gedauert, bis es mir körperlich und auch seelisch langsam besser ging.
Ich kann nicht sagen, dass sich an meinem Hungergefühl etwas geändert hat, lediglich diese immensen Gewichtszunahmen im Zuge eines entzündlichen Schubes haben aufgehört. Die Tabletten sollen ja auch den Stoffwechsel lediglich auf "normal" fahren und weder zu Ab oder Zunahmen führen.
Sprich Deinen Arzt mal auf Selen an, das soll positiv bei einer Hashi wirken. Ich selbst habe es aber nie genommen.

Nuklearmediziner sind Fachärzte speziell für Schilddrüsenerkrankungen.

schau mal z.B. unter
www.nuklearmedizin.org

Da findest du mehr Infos!

Ich weiß, "Nuklearmedizin" hört sich echt freakig an.
Ich würde mich an deiner Stelle zumindest mal von einem anschauen lassen, schadet ja nicht :-)

Ich habe es bei mir noch nicht raus. Bei uns gibt es nur eine Endokrinologin, die komplett überlastet ist. Ich versuche einen Termin zu bekommen. Seitdem eine Freundin erkrankt ist und mir im Krankenhaus so etwas angedeutet wurde, hab ich auch so eine Ahnung.

Die Untersuchung bei der Nuklearmedizin hat aber nur ergeben, dass alles wie immer war (Warme Knoten, Unterfunktion und Kropfbildung). Das habe ich schon seit 1994 und ca. 1000 andere Sachen seitdem. Es wurde nie auf Hashimoto geachtet, denke ich. Ich werde denen auch weiter auf den Keks gehen.

Ja, man muss echt selber dran bleiben und verschiedene Meinungen einholen.

Und denen auf den Keks gehen ist nie schlecht :-)

Aber gerade was so Hormonsachen angeht, sollte man nie das positive Denken verlieren.

@venus Hashimoto kann jeder Allgemeinmediziner feststellen, indem Antikörper im Blut bestimmt werden. Mir hat das meine Ärztin so erklärt, das dann davon abhängt, ob man ein Hormonpräparat mit oder ohne Jod bekommt.

Prinzipiell ist das wohl nichts schlimmes, aber es kann wohl noch andere Auto-Immunerkrankungen begünstigen.

Bei mir kamen noch Magen-Darmbeschwerden und Muskelschmerzen dazu (die ich vorher immer auf Magnesiummangel durch meinen Sport und Streß im Job geschoben habe). Das äußerte sich so, dass schon das Drücken auf den schlaffen Muskel weh tat. Das wird jetzt schon deutlich besser, auch ohne weiteres Magnesium.

Parallel dazu wurde noch ein starker Eisenmangel (war schon etwas blutarm, Twilight läßt grüßen) festgestellt, der auch mit reinspielen kann. Ich habe im Moment jedenfalls DEUTLICH mehr Hunger als sonst, gerade auf deftige Sachen, die mir eigentlich gar nicht liegen. Erstmal Möhren schälen, damit ich morgen nicht die Schreibtischkante anknabbere. ;)

Vitaminpillen mit Selen aus dem Reformhaus nehme ich ohnehin schon, die sind nicht schlecht.

Elli, Hashimoto wird hheutzutage bedeutend öfter diagnostiziert als noch vor zehn Jahren. Aber meistens haben diese Krankheit Frauen, die auch noch andere Autoimmunerkrankungen haben, so wie Lupus erythematodes, Polyarthritis o.ä. Deine Muskleschmerzen klingen ein bisschen nach Fibromyalgie, las doch mal die Tenderpoints checken (nicht die Trigger!). Also stünden bei dir Nuklearmediziner, Rhgeumatologen und Neurologen auf dem Programm...ich drücke dir die Däumchen, dass du bald in die euthyreote Phase (Normalphase bei hashi) kommst.

*Kopf kratz* Oh Mann, eigentlich gehts mir doch ganz gut....

Elli, du kannst dich auch einfach unbelastet weiter wohlfühlen und die Ärzte die nächsten 80 Jahre ignorieren. :-) Ist eh alles nur rein äußerlich...

Sowas in der Richtung hab ich eigentlich vor. ;) Zusammen mit ein bißchen gesund und fit leben. *g*

Wobei: Ich finds schon irgendwie krass, das etwas in meinem Körper versucht einen Teil des Körpers zu zerstören.

Warum tanzt denn da was aus der Reihe? Geht ja mal gar nicht. ;) Nein, ich will das einfach möglichst gut genug verstehen, um auch das "warum" für mich richtig einordnen zu können.

Oh Merci! Eine Schildrüsenunterfunktion habe ich auch, aber da der Autoimmunwert bei mir nicht von einem normalen Arzt untersucht werden kann und die dann einfach behauten, es sei nichts, habe ich es schleifen lassen. Muß mich unbedingt mal wieder drum kümmern!

Hab heute meinen Termin für den Endrikonologen bekommen. Sage und schreibe schon am 17. Februar. Immerhin 2012!

Da kann man ja nicht meckern. ;o)

Ich habe mir jetzt mal das Buch hier bestellt und werde berichten, was rauskommt.

http://www.amazon.de/Leben-mit-Hashimoto-Thyreoiditis-Ein-Ratgeber/dp/3886039757/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1322759396&sr=8-1

Gewichtstechnisch gehts bei mir derzeit eher nach oben, aber ich hab auch Hunger wie ein Bauarbeiter. ;(

Ich lebe auch schon einige Jahre mit Hashi und Fibro. Gerade was Hashi und die richtige medikamentöse Einstellung angeht, sollte man sich den besten Arzt suchen, den man finden kann. Es geht ja nicht nur um die Blutwerte, sondern auch um das Wohlgefühl.

Meine Dosierung ist an mein Wohlbefinden angepasst, auch wenn einige Blutwerte spinnen (TSH supprimiert). Infos zu guten Ärzten finden sich übrigens in entsprechenden Foren.

Eine gute Infoseite:
http://www.hashimotothyreoiditis.de/

Das Thema hat mich sofort interessiert, und ich habe mal eine Frage an alle Betroffenen, aber erst schreib ich mal was zu mir:

Bei mir wurde schon mit 12 Jahren eine leicht Unterfunktion festgestellt, ich habe dann Jodtabletten bekommen und ehrlich gesagt, nach 1 - 2 Jahren das Ganze schleifen lassen.
War dann später noch 10 Jahre im Ausland, da wurde eh immer nur das Nötigste untersucht. Nun bin ich ja seit 2 einhalb Jahren wieder zurück und habe schon einige Untersuchungen machen lassen, bei denen aber auch angeblich (beim Internisten) nix rauskam. Schilddrüse unauffällig.
Meine Mutter und mein Bruder leiden auch an Schilddrüsenerkrankungen. Bei meiner Tochter wurden Zeichen einer Autoimmunerkrankung festgestellt :-(

Durch eine Freundin bin ich jetzt wieder auf Hashimoto aufmerksamkeit geworden, meine Symptome treffen fast komplett zu.
Ich habe gelesen dass die Betroffenen stecknadelkopfgroße weiße Flecken auf den Unterarmen haben können. Mich würde jetzt mal interessieren ob ihr das auch habt?

me: keine Flecken

Ich hab mich eigentlich nicht wirklich krank gefühlt. All das, was Symptome von Hashimoto sind, sind ja auch Sachen, die man an einem schlechten Tag mal haben kann.

Ich war ehrlich gesagt überrascht, das es eine organische Ursache gibt. Aber mit den Schilddrüsenhormen gehts mir jetzt wirklich besser: Ich bin deutlich fitter und nicht mehr so schnell müde.

Stimmt, kann man an einem schlechten Tag haben, aber nicht 2 Jahre lang :-( und Haarausfall? Vitamin D Mangel? Herzrasen? naja keine Ahnung....ich werd wohl nochmal zu einem Spezialisten gehen müssen....euch allen wünsch ich, dass ihr die Symptome in den Griff kriegt und keine Schilddrüsenop notwendig wird

Wenn du einen so großen Leidensdruck hast, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen.

Interessanterweise wird ja normalerweise eine Unterfunktion nicht im Jod behandelt, obwohl es im Grund eine Jodmangel ist, weil das wohl eher die gegenteilige Wirkung hätte. *frag mich (noch) nicht warum*

@Elleniah: ich hab die Diagnose Hashimoto seit 10 Jahren, seither auch medikamentiert, derzeit 150 µg L-Thyroxin tgl.
Ich bin nicht happy damit, beide Schwangerschaften haben bei mir hormonell ziemliches auf und ab produziert, mit deutlicher Gewichtszunahme/Schüben. Meine Schilddrüse ist auch fast nicht mehr vorhanden, was aber bei der Hashimoto ein normaler chronischer Verlauf ist. Gut ist, weitere Schübe hinauszuzögern durch: nicht so viel Stress, Gewicht halten (mehr Gewicht braucht mehr Hormone). Ich nehme mittlerweile Selen tgl. das soll helfen (und die Antikörper niedrig halten), ich merke insoweit nichts. Aber: lass es Dir vom Arzt verschreiben, nicht vom Reformhaus. Was ich gemerkt habe: bei chronischen Krankheiten ist der Eiweissspiegel häufig niedrig, den kann man durch (gute) Eiweissshakes gut aufpushen. Das stärkt gleichzeitig das Immunsystem und den Stoffwechsel. Ansonsten gilt: kein Jod. Manche verzichten sogar auf sämtliche jodhaltigen Produkte, und davon gibt es verdammt viel (Brot !).
Dein verstärkter Hunger kann auch mit einer vorübergehenden Überfunktion einhergehen. die Hashimoto ist zu Beginn wellenförmig, das heißt erst Unter-, dann ÜBerfunktion, dann pendelt es sich schließlich auf eine Unterfunktion ein.
Wenn Du binnen zwei Wochen mehr als 3-4 kg. zunimmst, kannst Du von einem neuen Schub ausgehen. Ansonsten wird ca. alle 6 Monate kontrolliert. Und: immer Szintigramm machen lassen, wie sie aussieht.

Meine Schilddrüse ist noch ziemlich intakt. Ist es bei Hashimoto immer so, das sie langfristig zerstört wird, trotz Hormongabe?

PS: Der Energieschub durch die Hormone ist wirklich enorm.

Super, wenn Deine SD noch gut ist. Super ist die Einnahme von Hormonen/bzw. die Dosis so lang wie möglich hinauszuzögern, weil der Körper mit den Medikamenten ja auch in so ein Fahrwasser kommt. Die SD wird def. zerstört werden, aber der Verlauf kann abgemildert werden. Wie gesagt: weniger nervlichen Stress, wenig Jod, zu Beginn gleich Selen ist super (aber halt wirklich nur das gute), denn je niedriger Deine AK von Beginn an, desto "weicher" der Verlauf. Von bestimmten Foren habe ich Abstand genommen, weil diverse Leute sich gerade dort unheimlich hineinsteigern, und es medik. eingestellt echt keine so schlimme Sache ist. Es heißt andere chron. Krankheiten können dadurch leichter auftreten (Rheuma, Diabetes usw.). Hab ich mich nie beeindrucken lassen, kam bisher auch nix. Je leichter man es nimmt, umso besser. Überfunktion merkst Du übrigens leicht an den Augen (größer)/am Herz.