Gluconeogenese durch Fettabbau?
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Der Körper geht den bequemsten Weg, stehen Kohlenhydrate zur Verfügung, werden diese auch genutzt, vor allem bei Bewegung und zur Versorgung des Gehirns. Die Fettsäureverbrennung läuft parallel ab und wird, wenn keine Kohlenhydrate vorhanden sind vorrangig. Soweit ich weiss, ist es ein Gemisch aus aufgenommenen und gespeichertem Fett, ich weiss nicht, nach welchen Kriterien der Körper auswählt. Die Gluconeogenese ist wohl recht aufwendig, die Leber produziert dort wohl nur streng nach Bedarf. Ich ernähre mich nun schon viele Jahre ketogen und egal, ob ich gerade abnahm oder zunahm, der Blutzucker war immer im Normbereich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
Also die weitere medizinische Behandlung wird derjenige sicher verantwortungsvoll weiterbetreiben (lassen), ich würde allerdings immer noch gerne verstehen, ob die Fettaufspaltung, die für die Gluconeogenese verantwortlich sein kann, gleichbedeutend ist mit Fett abzubauen, also vulgo: Abspecken?

Also, ob das Glycerin dafür aus den Fettdepots kommt, die man bei einer Diät auch abschmilzen würde. Ob man also, wenn man so hohen Nüchternblutzucker hat, einfach gerade am Abnehmen ist.

(Je länger ich darüber nachdenke, desto mysteriöser erscheint mir diese ganze Chemie)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
Ich würde auf jeden Fall zum Endokrinologen gehen und da auch genau den Zustand schon vorab schildern, damit er nicht so lange auf einen Termin warten muss. Und bitte so gut es geht die Praxis und den Arzt/die Ärztin vorher checken (Patientenbeurteilungen, Krankenkasse) - viele sind sehr oberflächlich und machen nur das notwendigste.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
Dem Gefluche nach ist es nicht einfach, sich so zu ernähren. Aber besser vegetarisch als vegan :)

Die Laborwerte der SD sind im Normbereich, wenn der Normbereich denn auf Adipositas per Magna-Patienten anwendbar ist, aber die Schilddrüse hat sich wohl binnen eines Jahres verdoppelt und einen 1 cm Knoten drin. Szinti war o.B. Die Jod-/Hormongabe erfolgt, um die Schilddrüse "schlafen" zu schicken damit sie sich verkleinern soll. Bislang wurde aber nur das Wachstum gestoppt.

Endokrinologe wäre noch eine Idee. Allerdings scheint die Internistin/FA Diabetologie das nicht für problematisch zu halten und macht alle drei Monate Labor. Da ist wohl auch alles im Normbereich, alle Hormone, Cholesterin, dieser andere Fettwert, Creatinin (?) usw.

Ich hab schon gedacht, wenn man Alkohol weglässt, hat die Leber mehr Zeit, sich um anderes zu kümmern, und treibt vielleicht deswegen die Gluconeogenese so hoch? Könnte man saufen gegen den Blutzucker? :)
Ich weiss nicht, Hauptstadtfrau, ob sich solche krankhaften Veränderungen einfach klären lassen. Ich würde entsprechend einen Endokrinologen aufsuchen bzw. hat derjenige sicherlich auch schon getan. Es kann ja alles mögliche an Ursachen haben. Wie du schon schriebst, die Schilddrüse kann sicher beteiligt sein, vielleicht auch Nebennierenrinde, vielleicht das Fettgewebe selbst als endokrines Organ, Wachstumshormone?
Ernährt derjenige sich denn tatsächlich vegetarisch und gleichzeitig low carb? Stelle ich mich nicht einfach vor.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
Nun ist da wohl gerade das Problem, dass bei diesen total unberechenbaren Werten die Angst vor Unterzuckerung ganz extrem ist und Insulin definitiv nicht in Betracht kommt.

Und Streß, ja definitiv, der liegt vor... und wird dadurch auch nicht besser, da hast Du Recht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
@Hauptstadtfrau

Ständiger Stress (sowohl körperlicher als auch seelischer) und Infektionen (auch versteckte, die man gar nicht so unbedingt wahrnimmt) können die Werte auch ziemlich verrückt spielen lassen. Ist das von der Seite mal abgeklärt worden? Wobei gerade das mit dem Stress ist so ein Teufelskreislauf, weil eben auch der Stress um genau diese anscheinend nicht in den Griff zu bekommenden Werte und das "rumprobieren" das übrige tut. Um ersteinmal Ruhe zu bekommen, wäre eine Insulin-Behandlung vielleicht nicht so verkehrt, dieses "hat man erst einmal mit Insulin angefangen, kann man nicht wieder aufhören" ist ja eine Mär und stimmt so in keinster Weise. Gerade bei z. B. schweren Infekten und/oder komplizierten operativen Eingriffen kann es sinnvoll sein, wenn man vorübergehend mit Insulin therapiert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
@ Liesel wäre derjenige Typ I, würde man wohl sagen, derjenige ist gerade voll in einer Lipolyse gelanden oder im Downing, ist aber kein Typ I.

Derjenige ist seit ca. einem halben Jahr Vegetarier, seit einem Vierteljahr low carb und no Alc, hat kein Gramm abgenommen aber HbA1c von 6,4 auf 9,0. Kann nüchtern mit 120 schlafen gehen und wird mit 210 morgens wach. Kann mit 102 nüchtern körperliche Belastung beginnen und hat nach zwei weiteren nüchternen Stunden 160. Momentan wird im Abstand von 12 Stunden gegessen, also zwei Mahlzeiten täglich einmal morgens einmal Abends, Abends ohne KH, dazwischen nur Wasser, und die Werte spielen verrückt.

Habe schon gelesen, dass bei Lipolyse die Insuresistenz gerade durch die aufgespaltenen Fettsäuren kommt. Und bei Typ I mit verstärkter Insulingabe auf Bolus UND Basal therapiert werden könnte, aber das meist nicht geht, weil die Patienten zu viel Angst vor Unterzuckerung haben. Derjenige bekommt aber gar kein Insulin und hat - weil es ja heißt mit Insulin nimmt man erst Recht nicht mehr ab - auch nicht vor, welches zu nehmen.

Ist bei Fachärztin, die aber auch noch am Anfang steht und ich versuch das einfach zu verstehen was da abgeht weil ich das voll beunruhigend und irgendwie unlogisch finde...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
Das Thema ist so komplex, dass ja nichtmal die Fachärzte selbst durchsteigen und es richtig erklären können, zumal jeder Körper anders reagiert.

Ich mache das selbst gerade durch. Bei mir ist im September bei einem Check-Up im Blut ein erhöhter Blutzucker festgestellt worden, der sich an der Grenze zur Diabetis befindet. Ich zeige aber NULL Anzeichen einer Diabetis und es handelt sich NUR um den Nüchternwert. Ich kann nen ganzen Teller Pasta verhaften und hinterher noch ein paar Stück Schoki und habe ein bis zwei Stunden später trotzdem einen Nomalwert. Nüchtern liegt mein Zucker aber auch immer über den Normwerten, egal was ich esse oder nicht esse, abends noch sportel oder nicht. Ich bin in den letzten 3 Monaten komplett auf den Kopf gestellt worden um der Sache auf den Grund zu gehen und bei mir scheint es sich um das sog. "Dawn-Syndrom/Dawn-Phänomen" zu handeln, wo eben die Glykogenolyse und Glukoneogenese im Zusammenspiel mit Hormonen intensiviert wird. Allerdings ist nicht wahnsinnig viel über die Details bekannt und ich musste meine Ärztin auch erst selbst drauf bringen, damit sie dem ganzen mal genauer nachgeht. Ich komme bisher gut ohne Medis aus, ich hoffe, das bleibt auch so.

Die Sache mit dem Verzicht auf Kohlehydrate bringt oft nur langfristig was, "mal eben ausprobieren" bringt da wenig, es kann Monate dauern, bis sich das auf den Blutzuckerspiegel merklich auswirkt.
Interessantes Thema, ich versuch mich mal etwas daran.
Der Zitronensäurecyclus sagt, dass durch Fettsäureoxidation ActylCoA entsteht, welches dann zur Gluconeogenese herangezogen wird. Pyruvat entsteht aus der Glycolyse , fliesst ebenso in den Zitronensäurecyclus ein. Interessant wird es doch erst, wenn die Glycolyse wegfällt und die Ausgangsstoffe aus Fettsäuren bestehen müssen. Auch aus Proteinen, nur soweit ich mich erinnere, ist der Muskelabbau zur Energiegewinnung für den Körper primär nicht wirtschaftlich, das weiss ich aber nicht mehr genau.
Ich verstehe nur deinen Satz nicht, dass bei einem hohen Zuckerspiegel die Fettverbrennung läuft. Energiegewinnung aus Glucose und Fettsäuren läuft gleichzeitig ab, nur der Anteil verschiebt sich in Bewegung oder Passivität. Fettsäuren können auch selbst verstoffwechselt werden in den Mitochondrien.
Hast du schon mal an eine Insulinresistenz gedacht? Hast du schon mal probiert, Kohlenhydrate weitesgehend wegzulassen, wie dein Blutzuckerspiegel dann reagiert?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.12.2012
Nä eben leider nicht, ich hab damals in der Schule nicht soooo gerne Biochemie gemacht und das hat sich bis heute nicht geändert ;)

Und irgendwie verstehe ich auch nicht: Einerseits sagt man, mit Insulin kann man nicht mehr abnehmen (weil es die Glycerin-/ Triacylglycerinabbaureaktion hemmt, also die Fettverbrennung blockiert). Andererseits sagt man, so lange der Zuckerspiegel hoch ist (also so lange eben die Fettverbrennung läuft), kann man auch nicht abnehmen.

Da muss irgendwo ein Denkfehler sein und hier sind so viele, die sich auskennen, da hoffe ich auf die Profis ;)

PS: Aber das mit dem der Leber sagen, es gefälligst aus dem Fett zu nehmen, klingt nach einem vernünftigen Plan ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2012
Im Grunde geht es darum: Ist das Glycerin (Abbau von Triglyceriden) aus dem Fettgewebe oder kommt das wo anders her?

Quelle: Flexikon:
3 Substrate

Laktat: Im Rahmen des Cori-Zyklus wird das bei anaerobem Stoffwechsel entstehende Laktat zur Neusynthese herangezogen.

Aminosäuren: Glukoplastische Aminosäuren liefern bei ihrem Abbau Pyruvat bzw. andere Zwischenprodukte des Citratcyklus. Aminosäuren werden im Hungerzustand insbesondere beim Abbau von Skelettmuskulatur freigesetzt.

Glycerin: Das beim Abbau von Triglyceriden entstehende Glycerin kann in der Leber durch Mitwirkung des Enzyms Glycerokinase über das Zwischenprodukt Alpha-Glycerophosphat in Dihydroxyacetonphosphat überführt werden. Dihydroxyacetonphosphat ist ein Zwischenprodukt der Glykolyse.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2012
Ja, aber die Leber nimmt dazu ja etwas aus dem Körper weg. Und das, was die Leber dazu nimmt, kommt entweder aus Fett oder aus Skelettmuskeln. Ich werd nur nicht schlau daraus, weil ich beim Citratsäurezyklus ausgestiegen bin damals in der Schule und wenns dann an die anaeroben und aeroben Stoffwechselprodukte und die Aminosäuren geht, hakts bei mir aus. Da brauch ich wen, der sich auskennt ;)
Soweit ich weiß, ist es weder das eine noch das andere. Mein Arzt hat mir erklärt, dass es von der Leber kommt. Ohne Nahrungsaufnahme (also besonders in der Nacht) fürchtet die Leber einen Glucosemangel und produziert vermehrt Glucose...

Genauer kann ich es leider auch nicht erklären...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.12.2012
Weiß jemand, ob die Gluconeogenese nur aus Skelettmuskulatur gespeist wird, oder kann es auch ein Zeichen von Fettabbau sein?

Ich werde da nicht schlau draus. Kann es durch falsche Medikation mit L-Thyroxin kommen?

[= kommt ein ohne Nahrungsaufnahme ansteigender Blutzuckerwert zwingend von Muskelabbau oder kann es auch einfach bedeuten, dass man gerade tüchtig Fett verbrennt]