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„Jülich“ (Pseudonym)
Nach Konsum dieses Threads bin ich angemessen verwirrt und ein wenig mehr informiert. Danke Hauptstadtfrau für das Anregen dieser Diskussion.
Was ich - für mich - mitnehme, ich aber, dass ich dringend mal mit meinem Arzt reden muß.
"Das Thyroxin kann - muss aber nicht - beim Diabetiker die
Glucoseintoleranz verstärken, d.h. die Glucosetoleranz
verschlechtern. "
Ich nehme Thyroxin (gegen eine Schilddrüsenunterfunktion inkl. Hashimoto) und habe eine Glucoseintoleranz, die sich bei mir derzeit (nur?) durch Magen-/Darmprobleme bei Aufnahme von Glucose/hauptsächlich als Haushaltszucker äußert.
Letzteres "zwingt" (naja, wohl eher motivationsseitig ermöglicht) mir derzeit eine nahezu zu (Einfach-)zuckerfreie und kohlenhydratarme Ernährung, da ich bereits viele Diabetiker in meiner Familie habe (Typ I/II) und durch eine bessere Ernährung und gezielte Abnahme (bisher -10kg) verhindern möchte, dass es mir ähnlich ergehen wird.
Behandle ich nur die Schilddrüsenunterfunktion mit Thyroxin, verstärke ich gleichzeitig die Glukoseintoleranz? Ist es da überhaupt (trotzdem) sinnvoll die Schilddrüsenunterfunktion zu behandeln? Die Symtome sind zwar nicht schön (weniger Energie, Muskelschmerzen, gedrückte Stimmung), aber im Hinblick auf eine drohende Diabetes vernachlässigbar. Auch ein Cortison-Nasenspray, das ich regelmäßig nehme, kann in diesen Wirkkreis-Wirrwarr wohl noch mit hineinspielen.
Medizinisch unqualifizierter Beitrag: Was für ein Käse! Was kann ich dagegen tun?
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Der Arzt von dem um den es geht sagt, dass die 75 mg thyronajod täglich zu wenig seien um sich auf Diabetes auszuwirken.
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„Staßfurt“ (Pseudonym)
saccharose ist keine glucose :C
ich würd in sonem fall ja mit mir selbst rumexperimentieren: blutzuckerset und glucose, fructose und saccharose organisieren...futtern, messen, darmgeräusche abwarten.
aaaber du das auf keinen fall an dir selbst ausprobieren solltest...ich übernehme keine verantwortungen und stuff.
eine wirkliche glucoseintoleranz wär übrigens ziemlich tödlich, k?
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Wie kriegt man eigentlich den Stoffwechsel wieder "hoch", wenn der so im Keller ist, dass man mit 1.000 kcal täglich schon zunimmt oder zumindest nicht abnimmt?
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„Brandenburg“ (Pseudonym)
@Hauptstadtfrau
Viel Bewegung und so absurd es klingt... eher viel als wenig essen und so die Kalorienzufuhr langsam wieder steigern. Welche Form von Mahlzeiten muss man für sich spezifisch austesten, ich komme mit viel Rohkost, Eiweiß und nur mäßig vielen klassischen KH am besten zurecht.
Ich habe das gleiche Problem und die Kombination ist das Einzige, das mir hilft. Hier ein Auszug aus einem Link, den ich diesbezüglich mal von meiner Hausärztin bekommen habe - ist natürlich nicht als Allgemeinlösung und/oder Patentrezept zu betrachten, aber ich fand es einen guten Anhaltspunkt:
"Der Grundumsatz verringert sich ja unter anderem, weil man zu wenig isst. Der Körper kommt durch die verringerte Nahrung zu dem Schluss, dass eine Hungersnot herrscht und regelt den Grundumsatz herunter.
Man muss dem Körper also klarmachen, dass keine Hungersnot herrscht, und dass er die Energie unbeschränkt verbrauchen kann.
Das würde natürlich am einfachsten funktionieren, wenn man regelmäßig reichlich isst. Doch das hätte bei übergewichtigen Menschen meistens zur Folge, dass sie noch schneller zunehmen als zuvor. Daher ist viel Essen keine geeignete Lösung.
Dennoch muss der Körper das Signal bekommen, dass er genügend bekommt. Keine ganz einfache Aufgabe, aber lösbar.
Zunächst sollte man unbedingt jeden Tag frühstücken. Denn wenn man morgens etwas isst, interpretiert der Körper das so, dass heute ein guter Tag ist. Daraufhin fährt er den Energieverbrauch hoch. Das Frühstück muss dazu nicht etwa besonders üppig sein, man braucht nicht frühstücken wie ein König. Ein einfacher Imbiss reicht. Das kann ein Stück Obst, ein kleines Müsli oder ein Stück Brot sein, je nach Vorliebe und Hunger. Eine Tasse Kaffee reicht jedoch nicht, es sollte schon etwas Nahrhaftes sein.
Außerdem sollte man an mehreren Tagen in der Woche eher üppig essen, abwechselnd mit Tagen, die eher mager ausfallen. Beispielsweise kann man drei üppige Tage einlegen und dazwischen immer einen oder zwei Schmalspurtage.
An den üppigen Tagen sollte man sich jedoch nicht hemmungslos überessen, sondern eher "normale" Mengen. Wenn man an dem üppigen Tag ausgiebig Ausdauersport treibt, kann man größere Kohlenhydratmengen essen, unabhängig davon reichlich Proteine. Auf viel Fett sollte man jedoch besser verzichten, auch an den üppigen Tagen.
An den mageren Tagen sollte man sich eher kalorienarm ernähren und dabei vor allem Fett und schnell verwertbare Kohlenhydrate reduzieren. Stattdessen kann man jedoch reichlich Proteine, Gemüse und Obst essen.
Durch die üppigen Tage kommt der Körper zu dem Schluss, dass es sich um eine gute Zeit handelt. Der Grundumsatz wird erhöht. Die mageren Tage sorgen dafür, dass man insgesamt nicht zu viel isst und daher auch nicht zu stark zunimmt. Die ein bis zwei mageren Tage am Stück sind nicht so viel Verzicht auf einmal, dass der Körper wieder auf Sparflamme schaltet.
Man sollte die üppigen und mageren Tage jedoch unbedingt abwechseln und nicht zusammenfassen, denn sonst stellt sich der Körper immer wieder auf Notzeit um, wenn zu viel magere Tage auf einmal folgen.
Wenn der Grundumsatz sehr niedrig ist, können die üppigen Tage vorübergehend dafür sorgen, dass man etwas zunimmt. Denn der Körper ist es ja nicht gewöhnt, ausreichend Nahrung zu bekommen. Doch das ändert sich, sobald sich der Grundumsatz erhöht hat.
Damit die Gewichtszunahme während der Umstellung nicht zu stark ausfällt, treibt man in dieser Zeit am besten viel Sport und zwar sowohl Kraftsport als auch Ausdauersport.
Weil strenge Diäten einer der Hauptgründe für einen abgesenkten Grundumsatz sind, ist es ganz wichtig, nie wieder eine strenge Diät durchzuführen.
Mit "strenger Diät" sind in dieser Hinsicht Diäten gemeint, bei denen man mehr als 500 kcal pro Tag weniger isst als man verbraucht. Das betrifft fast alle Diäten unter 1.200 kcal/Tag, es sei denn, man liegt den ganzen Tag im Bett.
Mit einer erneuten strengen Diät sendet man dem Körper Signale, dass wieder eine Hungersnot ausgebrochen ist. Daher wird der Stoffwechsel schnell wieder herunter geregelt und der Grundumsatz wird zügig wieder gesenkt. Das findet bei einem Diät-trainierten Körper schneller statt als wenn der Körper noch keine solche "Hungersnot" erlebt hat.
Auch auf Fastenkuren sollte man verzichten. Denn auch der totale Nahrungsentzug bringt den Körper in den sogenannten Hungerstoffwechsel.
Nur einzelne Tage mit sehr wenig oder gar keinem Essen sind erlaubt, denn innerhalb eines Tages schaltet der Körper noch nicht in den Sparmodus um."
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Danke Hora Li das sind top Infos, hab ich gleich weitergeben
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Was genau ist eine anabole ketogene (?) Ernährung und ist das für Diabetiker überhaupt ratsam?
PS Hora-Li, soll Dir nochmal großen Dank ausrichten!
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„Brandenburg“ (Pseudonym)
@Hauptstadtfrau
Gern geschehen, freut mich, wenn es ein bissl weiter hilft :-)
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Je mehr ich mich damit befasse, desto komplexer, scheinbar widersprüchlicher und komplizierter wird das Thema "Stoffwechsel" für mich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die durchschnittlichen Ernährungsberater wirklich Ahnung davon haben. Ich habe eher den Verdacht, die haben sich alle mal auf eine Theorie festgelegt und vertreten die dann künftig ohne nennenswerte Einzelfallbetrachtung.
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„Bayerisches Alpenvorland“ (Pseudonym)
lach...die durchschnittlichen Ernährungsberater...will ja niemand zu nahe treten, aber Biochemie ist für viele ein Fremdwort. Das wurde nur am Rande mal gelernt...
Leider kennen sich die meisten wirklich nicht aus. Leider! Grad in Bezug auf DM kann man vieles besser verstehen wenn man sich in der Materie auskennt.
Nehmen wir mal z.b. den BMI - der ist so alt wie die Braunkohle, der Ursprung hat mal eine Versicherung rausgebracht...vor zig Jahren - wird aber immer noch bei AOK und co. als das Nonplusultra celebriert. Ich kann da nur den Kopf schütteln und vor mich hingrinsen, wenn ich das immer bei Seminaren höre....
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Wo ist eigentlich die Grenze zwischen Insulinresistenz und Diabetes?
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Genau genommen ist Insulinresistenz Diabetes Typ II
Allerdings sind geringfügige Resistenzen, sozusagen im Anfangsstadium, oftmals ohne Medikamente, nur über Ernährung und Sport in den Griff zu bekommen. Meistens manifestieren sich aber auch diese gerningen Resistenzen irgendwann in Diabetes Typ II
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„Hohenlohe“ (Pseudonym)
Ich hoffe nicht , daß ich damit in den nächsten Jahren wieder Probleme bekomme .
Meine Werte sind in den letzten Jahren wieder stabil im grünen Bereich .
Der Arzt sagte mir damals , daß Normalgewicht , gesunde Ernährng und vor allem eine gut trainierte Muskulatur vor einem Diabetis 2 schützen .
Da ja im Alter die Muskulatur zurückgebildet wird , besonders wenn man inaktiv ist , wird eine Resistenz natürlich gefördert .
Aber das versuche ich so weit wie möglich hinauszuzögern .
Bei meinem Vater ist eine Resistenz festgestellt worden , der ist allerdings 79 Jahre .
Er ist 1,75 m und wiegt 70 kg eigentlich ideal . Seine Muskulatur hat sich aber aufgrund des Alters und mangelnder Bewegung zurückgebildet .
Der Arzt hat im Spazieren gehen verschrieben , da er dazu noch gut in der Lage ist aber leider hat er keine Lust dazu .
Also gibt es Pillen .
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„Staßfurt“ (Pseudonym)
diabetes typ II kann insulinresistenz sein, muss aber nicht.
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Diabetes Typ II geht immer mit Insulinresistenz einher
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Ist das umkehrbar?
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Angeblich ja, mir wurde gesagt, mit 40 bis 50 kg Gewichtsabnahme und täglichem Sport wäre es umkehrbar...beides schaff ich nicht...
Bin aber von 11,5 hba1c auf 5,8 runter gekommen, damit bin ich schon sehr zufrieden...
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„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)
Wow das klingt wirklich richtig gut. Wie hast Du das geschafft? Medikamente?