Gluconeogenese durch Fettabbau?

in „Gesundheit & Wellness“

Zu diesem Thema gibt es 92 Antworten

„Emmerich am Rhein“ (Pseudonym)

Ja, genau so ist es, die Bauchspeicheldrüse wird ausgequetscht. Ist aber keine schlechte Methode, denn dadurch steht eben mehr körpereigenes Insulin zur Verfügung - und das ist immer noch das beste!

„Schweinfurt“ (Pseudonym)

@Hauptstadtfrau

Das derjenige kein Gramm Gewicht reduziert hat bei low Carb, low fat, no meat wundert mich ehrlich gesagt nicht.
Wenn ich so eine Ernährung lese gräuseln sich mir die Haare^^

Ich wage sogar zu behaupten, daß die Möglichkeit besteht bei einer solchen fatalen Ernährung Muskeln in weiteres BF verloren zu haben.

Meine Befürchtung ist, daß die Person bei low carb, low fat, no meat in ein solch starkes Kaloriendefizit gerutscht ist, das diese Person ihren Stoffwechsel aktuell vollkommen zerstört hat.

KH haben i.d.R. einiges an Kalorien.
Minimiert man diese stark, benötigt man eine Alternative um die Energiezufuhr so regulieren zu können, daß man sich ungefähr in einem Kaloriendefizit von -500 zum eigentlichen Grundumsatz bewegt.

Dies ist der Grund, weswegen Bodybuilder zum Beispiel bei einer der radikalsten low carb Variante -Anabole Diät- während der ketogenen Phase Fett als Energieträger verwenden.
Normalerweise ziehen diese die "guten" Fette aus Mandeln, Nüssen, Leinsamenöl, etc.
Neben dem Fett als Energieträger haben z.B. Nüsse einiges an Kalorien, und somit ist es leicht das Kaloriendefizit regeln zu können, obwohl mit den KHs eine kalorienreiche Nahrungsquelle verloren ist für einen bestimmten Zeitraum.
Merkt der Bodybuilder das er keinen Pump mehr hat legt er einen Refeed Tag ein, und stopft sich in diesem mit KHs voll.
Danach geht es im normalen Zyklus 6 oder 5 Tage Ketogen, 1 oder 2 Refeed Tage pro Woche weiter.
Die Anabole Diät wird deswegen von Bodybuildern so geschätzt, weil durch die proteinreiche Ernährung, obwohl Diät, nichts an Muskeln verloren geht.

Ich würde deinem Bekannten empfehlen das er die Essengewohnheit wieder langsam umstellt, so wie er auch zuvor gegessen hat, um seinen Stoffwechsel wieder auf normales Niveau anzuheben.

Wenn die Person dies gemacht hat, soll sie versuchen so zu essen, daß sie in einer Woche weder ab-, noch zunimmt.
In dieser Woche Buch führen was man gegessen hat.
Danach die Kalorien der gesamten Woche ermitteln, um somit den Grundumsatz eines Tages zu definieren.
Und dann die Essgewohnheit so umstellen, daß man sich täglich bei einem Kaloriendefizit von ca -500 zum Grundumsatz wiederfindet.
Zum einfachen dokumentieren der Kalorien kann man sich Kaloma als kostenloses Tool downloaden.

Dazu die richtige Kombination aus Sport, und dann klappt das.
Vor allem ist es eine gesunde Art, und kein low irgendwas Scheiss...

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Kuschelbaer, geht denn dadurch irgendwann der Bauchspeicheldrüse die Puste aus, macht man sie sich damit nicht kaputt?

JasonV, diese low... Umstellung wurde auch umgehend beendet, nachdem die Werte auf einmal so schlecht waren. Aber schon krass, was Bodybuilder so alles auf sich nehmen...

„Staßfurt“ (Pseudonym)

menschen sind nicht in der lage aus acetyl-coa einheiten (also den produkten der beta-oxidation...quasi des abbaus von fettsäuren) zucker herzustellen. dafür braucht es pyruvat und das wird in längeren hungerperioden hauptsächlich aus dem abbau von proteinen (und da ist der größte nicht lebensnotwendige teil eben die skelettmuskulatur) bereitgestellt. glucose wird letztendlich nur von den erythrozyten benötigt, da diese nur über glykolyse energie gewinnen können. bei längeren hungerperioden stellt sich auch das gehirn (die muskeln können das sowieso und zb der herzmuskel macht es sogar bevorzugt) auf energiegewinnung aus ketonkörpern ein. das sind verbindungen die aus abbauprodukten von fettsäuren gewonnen werden können.

ansonsten is es ja schon ein bischen gruselig was hier alles an halbwissen hochblubbert...diabetes typ 1 ist definitiv nicht durch irgendwas zu verhindern und bei typ 2 ist auch noch überhaupt nicht geklärt wie es wirklich zustandekommt, genetische faktoren spielen sicher eine rolle, genauso wie übergewicht und falsche ernährung.
übrigens fürchtet die leber keinen glucosemangel, sondern sie erkennt einen niedrigen blutzuckerspiegel und baut dann glykogen ab. das ist ein körpereigenes reserve-polysaccharid (im prinzip ganz viele glucosemoleküle aneinandergepappt) dass zum einsatz kommt um kurz- bis mittelfristige hungerperioden zu überbrücken.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Aber wie kann bei einem Nüchternwert von zB 140 die Leber einen "Mangel" erkennen und Glucose produzieren bis zu einem BZ von 170?

Haben die Ketonkörper auch Nachteile? Kommt daher auch die Ketoacidose?

@Hauptstadtfrau, die Leber erkennt den Mangel, weil die Glucose in den Zellen fehlt, dass sie im Blut schwimmt, erkennt die Leber nicht. Die Leber registriert Zell-Glukosemangel und versucht gegenzusteuern. Da die Zellen aber insulinresistent sind, kommt die Glucose dort nicht an und verbleibt im Blut. Ein gefährlicher Kreislauf, aber genau das ist Diabetes Typ II.

Was ich nicht verstehe ist: Ist denn die Person, egal wer es nun sein mag, nicht bei einem Diabetologen in Behandlung? Diabetes ist eine ernst zu nehmende Erkrankung und muss behandelt werden, sonst kann es zu fatalen Folgekrankheiten kommen. Oft ist es ein längerer Prozess, bis die richtige Medikation, in der richtigen Dosierung in Verbindung mit Insulin, Ernährungsumstellung und Sport gefunden ist. Aber es ist ernorm wichtig und erfahrener Arzt wird den richtigen Weg aufzeigen.

Diese Person muss auch unbedingt eine Diabetikerschulung bekommen. In dieser Schulung werden derartige Fragen besprochen und geklärt. Sie wird verordnet und von den Krankenkassen bezahlt.

Der Thread hier läuft nun schon einen ganzen Monat, ich hoffe die Person war in dieser Zeit engmaschig ärztlich betreut. Falls nicht, wäre das bodenloser Leichtsinn...

„Staßfurt“ (Pseudonym)

na, ob die leber das wirklich war ist ja bloße spekulation, ich hab nur den prinzipiellen mechanismus der glukosefreisetzung erklärt. damit ich mit irgendwelchen blutzuckerwerten was anfangen kann, brauchen die übrigens einheiten...ich bin kein arzt. ganz davon abgesehen dass individuell da einige bizarre dinge möglich sind, ich weiß ja nicht was die person von der du sprichst so an mutationen und adipozyten und sonstigen organischen voraussetzungen mit sich rumschleppt. aber mal angenommen dass diese ominösen 140 ein ausreichender blutzuckerspiegel sind, sollten die gluconeogenese und der glykogenabbau in so einem moment normalerweise (!) nicht laufen. wenn aber irgendwas im hormonhaushalt nicht rundläuft, kann es aber trotzdem passieren. außerdem spielt da natürlich noch die geschwindigkeit des verdauungsvorgangs mit rein, die ist auch nicht immer gleich, je nach nahrung und körperlichen voraussetzungen und evtl medikamenten.
ja, ketonkörper sind die ursache für ketoacidose.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Liebe Seaangel, am 10.12. um 10.35h hab ich schon geschrieben, dass derjenige, um den es geht, bei einer Fachärztin in Behandlung ist. Es geht nicht darum, denjenigen per Internet zu therapieren. Sondern ich habe *anlässlich* dieses Falles angefangen *für mein eigenes Interesse* zu recherchieren, weil ich die Vorgänge unlogisch fand bzw. das besser verstehen möchte.

Niceguy, wie meinst Du das, dass die Blutzuckerwerte Einheiten bräuchten, damit Du damit was anfangen könntest? Was für Einheiten? Wenn gemessen wird und da steht zB 140 oder 160 im Display, was muss man dann denn tun, um Einheiten daraus zu machen?

„Staßfurt“ (Pseudonym)

na ich bin weder krankenpfleger noch arzt. und daher hab ich gar keine vorstellung davon was diese werte aussagen und wie sie in relation zu setzen sind. wenn ich mich mit solchen dingen beschäftige sind die normalerweise in si-einheiten angegeben, also zb. mmol/l oder sowas. hab jetzt grad aber mal nachgelesen und anscheinend ist der wert üblicherweise wohl in mg/dl und das was du da erwähnt hast ziemlich hoch.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Ja genau, man sagt wohl (?) - ohne dass ich mich sonders auskenne-, gut wäre nüchtern 80-100. 140 ist wohl auf jeden Fall zu hoch.
Die Verdauung kann eigentlich keine Rolle spielen, denn 140 war ja der Nüchternwert bis zu 14 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme.

„Staßfurt“ (Pseudonym)

kommt wohl drauf an obs wirklich 14 stunden waren oder nur bis zu. aber ja, nach so einem zeitraum sollte der meiste zucker aus der nahrung aufgenommen und verstaut sein bei "normalen" leuten

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Zumal, und das war ja der Beweis, wir zB von einem Nüchternwert von 120 ausgehend nach nicht-essen, aber körperlicher Betätigung, innert zwei Stunden mal locker auf 150 oder 160 kommen, beim Messen. Das hat hier echt keiner verstanden. Denn es heißt ja eigentlich, wenn man sich als Diabetiker bewege, dann würde das den Zuckerspiegel senken.

„Staßfurt“ (Pseudonym)

mh, der blutzuckerspiegel kann aber auch nur sinken wenn die zellen den zucker aufnehmen, und das ist bei bestimmten arten von diabetes nicht unbedingt gegeben afaik

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Naja aber wenn die Zellen den Zucker nicht aufnehmen, und die Leber Zucker produziert, dann kann man also fasten und joggen bis man tot umfällt, man wird seinen Diabetes niemals in den Griff kriegen?!

Liebe Hauptstadtfrau, genau deshalb ist ein Diabetes ja auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und muss unbedingt behandelt werden. Ab einer bestimmten Stufe der Insulinresistenz geht es nur noch medikamentös. Wenn die Insulinresistenz aber nachlässt und die Zellen die Glucose wieder aufnehmen, dann klappt das alles recht gut.

Es dauer aber eine Weile, bis alles wieder im Lot ist...und...alles was außerhalb der normalen Lebensgewohnheiten ist, wie z. B. fasten, exzessiver Sport oder ähnliches führt zu Irritationen und meist zu vermehrter Glucoseausschüttung der Leber. Übrigens auch ein Schnupfen, grippaler Infekt usw.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

In der Maischberger-Runde hat jemand gesagt, dass Insulin direkt in Fett umgewandelt würde. Stimmt das?

„Emmerich am Rhein“ (Pseudonym)

Es ist natürlich so, dass das Hormon Insulin selbst keine nennenswerten Kalorien hat und auch nicht in Fett umgewandelt wird. Der Betreffende wollte wohl sagen, dass Insulin zu einer Gewichtszunahme führen kann - das stimmt.
Insulin macht dick (Ausnahme Typ I -Diabetiker mit absolutem
Insulinmangel). Praktisch jeder Typ II- Diabetiker, der auf Insulin
eingestellt wird, nimmt zunächst einmal zu. Denn die Glucose,
die vorher per vias naturales über die Harnwege ausgeschieden
wurde, wird nun dank Insulin intrazellulär aufgenommen, verwertet und z.T. auch gespeichert als Glykogen oder Speicherfett.
Es gibt sogar Bodybuilder, die sich illegal Insulin spritzen, damit sie an Gewicht zulegen.

„Staßfurt“ (Pseudonym)

sicher hat insulin kalorien, bloß sind die mengen eher klein. ist halt nen ganz normales protein und würde auch so verdaut werden. proteine können übrigens auch zu zucker werden ;)
ansonsten hat vorposter recht.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Es "würde" verdaut werden, steht da ja auch. Und dass es die Magenpassage nicht überstehen würde, weil es verdaut würde, ist ja auch ursächlich dafür, dass man Insulin spritzen muss.

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

Es gibt aber doch auch -aus Hollywood herüberschwappend- vermehrt Frauen, die sich zum Abnehmen Insulin spritzen.

Wenn eine Insulinresistenz dazu führt, dass KH ungenutzt ausgeschieden werden, und Insulininjektion bewirkt, dass die Energie statt dessen in den Zellen ankommt, hätte ich jetzt vermutet, dass die Zellen dadurch endlich versorgt werden. Also dass es eher positiv ist.

Es ist so krass, je mehr ich anfange, Teile dieser Stoffwechselvorgänge zu verstehen, desto komplexer und "erschlagender" wird das Feld... Aber ich finds sehr cool dass die, die sich damit echt auskennen, sich so bereitwillig ausfragen lassen, danke :)

„Rhön-Grabfeld“ (Pseudonym)

An die Stoffwechselexperten: Läuft man mit zwei Mahlzeiten täglich, und dazwischen nur Wasser, bereits Gefahr dass der Stoffwechsel auf Sparmodus geht? Oder genügt es dem Körper wenn er zweimal am Tag pummelsatt und ausgewogen versorgt wird? Der Betreffende hat mit 10 bzw 14 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten nämlich die besten Zuckerwerte...