„Mit dem Gewicht werden Sie keine 50!“

in „Gesundheit & Wellness“

Zu diesem Thema gibt es 15 Antworten

„Rösrath“ (Anonymer Beitrag)

Hallo liebe Community,

Bin gerade zurück vom Check up bei meinem Hausarzt. Alle Werte normal, minimal erhöhtes Cholesterin & Harnsäure.

Eigentlich ein Grund sich zu freuen, bis die junge, leicht adipöse neue Ärztin mir sagte, dass ich unbedingt mein Gewicht reduzieren muss, weil ich sonst die 50 nicht erlebe.

Boom..ich bin erstmal sprachlos.
Wir sind diverse Optionen durchgegangen. Mein Übergewicht habe ich seit 25 Jahren und in der Zeit einiges versucht. Sport, Ernährungsberatung, Weight Watchers bis hin zu kein Zucker&Weißmehl, Slim Fast, die magische Kohlsuppe… ihr kennt das sicher 😉.

Von der Abnehmspritze hat sie mir abgeraten, weil es recht viele Nebenwirkungen zu geben scheint und das auch finanziell nicht ohne ist.
Dann bleibt nur noch eine OP!

Ich habe wahnsinnige Angst, dass eine OP zu lebenslangen Nebenwirkungen führt, die mich sozial isolieren, wie Haarausfall, Durchfälle und Übelkeit, permanente Müdigkeit, aber auch hängende Hautlappen und das Gefühl mich nicht mehr wohl zu fühlen usw.

Ich bin gerade in Schockstarre. In meinem Kopf will das nicht zusammenkommen, dass ich jetzt gesund bin und in gut 10 Jahren an Übergewicht und den Folgen sterben soll.

Normalerweise schreibe ich hier nichts und bleibe anonym, aber wo soll ich Unterstützung bekommen, wenn nicht hier?!

Danke für eure Meinungen

„Elbe-Weser-Dreieck“ (Anonymer Beitrag)

Hey,

ich weiß nicht wieviel du wiegst, aber bestimmt hast du nicht zum 1. Mal gehört das es ungesund ist, und wenn wir ehrlich sind?!
Wir wissen es alle, aber wenn uns jemand sowas sagt, tut es weh, in dem Moment klappt es nicht mit der Verdrängung.

Aber ja, du kannst mit Übergewicht auch 80 werden, du kannst aber auch mit 45 an Krebs sterben, oder mit 50 an den Nebenwirkungen des Übergewichtes.

Die gute Dame wollte dir einen Warnschuss geben, und wie wir sehen *zwinker, er hat gesessen.

Du hast, wie viele andere hier schon viele Versuche gestartet, abgenommen und durch JoJo wieder zugenommen und mehr.

Für mich war eine OP nie eine Option und wird es auch nie sein, einige Gründe hast du selber aufgezählt.
Und bevor ich dies tun würde, wäre ich eher bei der Spritze als „Versuch“.
80 € im Monat, die sparst woanders 😉
Nebenwirkungen (wenn dann Übelkeit in den ersten Wochen) eher selten, wenn der Doc es richtig langsam einleitet.

Aber wie alles im Leben, hat alles seine Vor-, und auch Nachteile.
Ich wünsche dir viel Erfolg für die richtige Entscheidung und dann bei der Abnahme.

LG

„St. Wendel“ (Anonymer Beitrag)

Hat sie eine Kristallkugel, dass sie daraus:


" Alle Werte normal, minimal erhöhtes Cholesterin & Harnsäure. "

.... zu wissen glaubt, dass du bald sterben wirst?



Ich würde an deiner Stelle zuallererst mal die Ärztin wechseln, bevor ich folgenschwere Entscheidungen treffe. Es ist uns ohnehin allen klar, dass Übergewicht den Körper belastet, aber solche Aussagen sind nicht seriös.

„Telgte“ (Anonymer Beitrag)

Die Ärztin soll dir doch mal vormachen, wie SIE abnimmt ... WTF!!!

Mach dir keine Sorgen, wechsle den Arzt!

„Arnsberg“ (Anonymer Beitrag)

Da stimme ich St. Wedel zu...such Dir bitte einen anderen Arzt bzw. Ärztin...das geht so auf diese Art nicht... lg

„Heidekreis“ (Anonymer Beitrag)

Das ist wieder so eine typische Aussage von einem Hausarzt. Ich habe in den letzten Jahren häufiger den Hausarzt wechseln müssen durch Umzüge und habe ähnliches erlebt. Jeder Arzt stellte die Adipositas in den Vordergrund, zwei Krebserkrankungen, Wechseljahre und auch einfach fortschreitendes Lebensalter spielen keine Rolle.

Natürlich ist weniger Gewicht immer positiv, aber mein jetziger Hausarzt/Internist sieht das realistisch und würdigt, daß Gewichtsverlust nicht einfach zu erreichen ist. Gäbe es ein Patentrezept, gäbe es wohl kaum adipöse Menschen.

Deine Angst vor der OP kann ich gut verstehen und halte es persönlich für die allerletzte Option. Die Pfunde haben ja nicht nur eine körperliche Ursache sondern oft auch eine psychische und die kann man nicht wegoperieren.

Die junge, neue Ärztin muss noch viel über den Umgang mit Menschen lernen.
Lass dich nicht verunsichern und vertrau deinem Gefühl und Befinden.

„Fränkisches Seenland“ (Anonymer Beitrag)

🙈....wechsle den Arzt.....ehrlich?
Fällt euch nix Besseres dazu ein?

Wollen wir mal fest halten, das im Gesundheitswesen mehr Leute mit Übergewicht arbeiten, und denken wir dann noch darüber nach, dass eben diese Menschen eben noch besser wissen, welche Auswirkungen Übergewicht hat, sehe ich die Aussage der Ärztin als einfach nur ehrlich an. Und ja! Ich wette, sie hat es nicht überheblich gemeint. Das zeigt schon das wohl stattgefundene, anschließende Gespräch über z. B. die Option ,, Spritze".
Top Blutwerte sind erstmal positiv und verleiten zur ,, Glückseeligkeit". Allerdings muss man, und das wissen wir alle auch, das große Ganze im Blick behalten.
Mein Tipp: bleibe bei deiner Ärztin!. Die versteht dich und deine Sorgen wahrscheinlich besser als jemand, der dir nur die Hand tätschelt und milde lächelt. Eben weil sie, wie du schreibst, selber leicht adipös ist. Meine Erfahrung mit leicht bis mittelgradig adipösem Personal des Gesundheitswesen ist diesbezüglich durchweg positiv😊
Viel Glück auf deinem Weg und alles Gute!
LG

„Lindau“ (Anonymer Beitrag)

Als ich nach einer schweren Lungenembolie auf der Intensivstation lag und froh war diese überlebt zu haben, sagte der „Herr Professor“ bei der (einmaligen) Visite: „Na DIE sollte mal lieber abnehmen!“ Der kannte meine Vorgeschichte nun mal gar nicht 😡

Eine OP kommt für mich nicht in Frage. Wenn ich vorher 10 Tage nur Flüssignahrung zu mir nehmen darf, wofür brauch ich dann die OP!?!? Dann schaffs ich es auch ohne.
Meine Anamnese lässt auch keine OP zu.

Ich bin Mitte 50 und leide seit 35 an starkem Übergewicht. Ich hab mich damit abgefunden und halte zumindest seit 3 Jahren mein Gewicht.

Auch wenn du den Arzt wechselst: es wird dir immer jemand sagen, dass du abnehmen sollst.
Ich hab sogar einige Ärzte die nicht mein Gewicht bemängeln, sondern meine Tattoos. 🤪😎

„Moosburg an der Isar“ (Anonymer Beitrag)

Hallo TE,

die Wahrheit, sofern es überhaupt eine geben sollte, liegt wahrscheinlich irgendwo 'dazwischen'.

Zum einen kennt niemand hier bei Rf dein aktuelles Gewicht oder gar deine Krankenakte.
Da hat die Ärztin wohl den deutlich besseren Überblick und zum anderen ist es doch auch möglich, dass du dir noch eine andere medizinische Meinung einholen kannst, wenn dich das jetzt so verunsichert hat.

Noch kurz zum Thema Abnehmspritze;
sobald das Spritzen eingestellt wird, kommen die Pfunde auch wieder zurück, meines Wissens nach.
Es wäre somit praktisch identisch eines Jojo- Effekts.

Mein Tipp: Hör' da selbst nochmal in Dich hinein und auf dein Empfinden. Alles Gute!

„Markkleeberg“ (Anonymer Beitrag)

Meine 2Cents: vertrau deinem Gefühl bei der Ärztin. Sagt es dir "ich komme mit ihr nicht klar und fühle mich nicht gut aufgehoben bei ihr", wechsele den Arzt. Sagt es dir "sie hat leider Recht, auch wenn es wehtut und die Holzhammermethode nicht die feine englische Art ist, unangenehme Fakten rüberzubringen, aber ich komme klar", bleib bei ihr. Es nützt dir nicht, wenn du bei Problemen zögerst, dich an deinen Arzt zu wenden, weil das Vertrauen nicht da ist!

Zur Abnehmspritze: ich habe drei ätzende und wirklich unangenehme Fehlstarts damit gebraucht, bis ich nach knapp einem Dreivierteljahr auf einem Level angekommen bin, mit dem ich leben kann. Ich nehme in Absprache mit der Ärztin nur die halbe Dosis und der Gewichtsverlust geht langsam, aber er geht. Der HbA1c-Wert ist deutlich besser geworden, daher behalten wir das erst mal so bei. Ich bin froh, dass ich durchgehalten hab, auch wenn es zunächst fast unmöglich schien.

„Crailsheim“ (Anonymer Beitrag)

Welche Unterstützung würdest du denn konkret brauchen ? Wie fühlst du dich gerade , bist du eine emotionale Esserin und wie stark ist dein eigener Wunsch abzunehmen? Betreibst du regelmäßig Sport ( schwimmen etc.) ?
Im Grunde schreibt doch jeder seine eigene Meinung und ob das dazu führt, dass du dich besser fühlst , wage ich zu bezweifeln.
Daher finde mal raus , ob und was du ändern möchtest. Danach kommt das wie ….
Alles Liebe 🍀

„St. Wendel“ (Anonymer Beitrag)

"🙈....wechsle den Arzt.....ehrlich?
Fällt euch nix Besseres dazu ein?
"

Nein, es fällt mir nichts "Besseres" ein, angesichts der wenigen Fakten, die gegeben sind.
Die TE scheint (noch) keine größeren Probleme aufgrund ihres Übergewichts zu haben. Da dann einen frühen Tod in ca. 10 Jahren sicher vorherzusagen ist nicht seriös.


Eine solche "Wahrheit" kann eine Ärztin gar nicht verkünden, weil sie nicht in die Zukunft sehen kann.
Wir wissen zudem nicht, was die TE wiegt, wie stark sie belastet ist, nicht wie es zu dem Übergewicht kam, ihre Familiengeschichte etc.
Ich habe auch schon erlebt, dass Leuten mit 90 kg Gewicht dieser Klassiker von "in fünf Jahren sind Sie tot" an den Kopf geworfen wurde, um eine OP an die Frau oder den Mann zu bringen.
Sie werden als alternativlose Entscheidung verkauft, als gäbe es nur den sicheren Tod mit 50 ohne OP, oder ein beschwerdefreies Leben bis 90 mit OP. Die Wirklichkeit kann so aussehen, muss aber nicht so aussehen. Dazu genügt ein Blick in Foren, die hauptsächlich Adipositaschirurgie als Thema haben.
Auch die Folgen der OP können krank machen. Da ist man dann nicht gesund, sondern nur anders krank.
Und das können auch psychische Folgen sein. Die Suchtverlagerung von Essen auf Alkohol oder Medikamente tritt gehäuft nach solchen OPs auf, die Selbstmordrate ist auch gesteigert. Das ist die wissenschaftlich belegte Wahrheit.
Die Wahrheit ist auch, dass sogar ich selbst, als Otto Normalbürgerin schon Menschen habe an den Folgen einer solchen OP habe sterben sehen. Menschen - im PLURAL, also mehr als nur eine Person.


Damit will ich nicht sagen, dass eine OP keine Weg für die TE sein kann, aber eine Stimmung der Angst, in der kein Gespräch auf Augenhöhe mit einer Ärztin möglich ist, ist keine Grundlage um gute und rationale Entscheidungen für sich selbst zu treffen.

Deshalb ist es keine Flucht, den Arzt zu wechseln, sondern klug und das einzig richtige.

Mir haben übrigens - trotz Übergewicht - auch schon Ärzte gesagt, dass ich keine OP machen lassen soll, als andere es als einzige Möglichkeit dargestellt hatten.

Das ist keine so eindeutige Entscheidung, wie man vielleicht denkt. Da schadet eine weitere Meinung nicht.

„Nordthüringen“ (Anonymer Beitrag)

Danke an "St. Wendel" für deinen Beitrag. Dem schließe ich mich an.

„Rösrath“ (Anonymer Beitrag)

Hallo liebe Menschen,

Erstmal ganz herzlichen Dank für eure Beiträge. Ich find es gut positive und negative Meinungen zu hören, weil ich alle Aspekte bedenken möchte und in meinem Umfeld eine einheitliche Meinung vorherrscht, nämlich eine sofortige OP ist der einzige Weg!

Ich war im ersten Moment tatsächlich sprachlos und fühlte mich ertappt. Ich gehe seit Jahren zum selben Hausarzt, hatte die neue Ärztin das erste Mal gesehen. Sie kannte weder meine gesundheitliche Vorgeschichte noch mich, wählte sich vor meinen Augen durch meine Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung.
Niemand wird gern auf seine Makel und Defizite angesprochen, denke das ist klar. Über den Zeitpunkt und das wie war ich irritiert, gerade weil sie auch von der psychischen Gesundheit und Mobbing sprach, dem ich ja höchstwahrscheinlich in der Schulzeit als dicker Teenager ausgesetzt war.. Ich kann immer noch nicht deuten, ob das Empathie oder ein Verkaufsargument war.

Ihren Ansatz fand ich gut: Adipositas ist eine Krankheit, die auch so zu werten ist und behandelt werden muss.

Zu meinen Eckdaten, da ich euch dazu nichts geschrieben hatte.
155 kg, 176 cm, 37 Jahre.
Die 100 kg hatte ich schon mit 12 geknackt.., seit 8 Jahren ist mein Gewicht stabil mit Schwankungen von ~5kg in beide Richtungen.
Schilddrüsenunterfunktion, aber solide eingestellt.

Nochmal vielen Dank für eure Gedanken und Meinungen!

„St. Wendel“ (Anonymer Beitrag)

Hätte sie wirklich den Ansatz Adipositas wie eine Krankheit zu behalten, würde sie doch auf eine gründliche Ursachenforschung und eine sorgfältige Diagnose setzen, mit Einbeziehung des Patienten. Das nicht nur auf den Körper bezogen (z.b eine Untersuchung auf eine Darmfehlbesiedelung ) sondern auch auf die Psyche, Stress und Lebensweise bezogen.

Nicht: Aha! BMI 50 = Adipositas = in zehn Jahren sind Sie tot!
Freundlich ausgedrückt ist das: Kaffeesatzleserei.
Böse ausgedrückt ist es: Angstmarketing.

Worin besteht der Vorteil dieser Behandlung und in welchem Verhältnis steht der Nutzen der OP zum Risiko möglicher Nebenwirkungen und unerwünschter Folgen bei DIR, bei der es weder um Behandlung eines bestehenden Diabetes geht, noch Blutdruck oder Blutwerte aus dem Lot sind?
Was soll diese OP bewirken? Und ist das auf diesem Weg bei Dir überhaupt zu erreichen? Welche neuen Baustellen werden eventuell geschaffen?
Und auch die Frage, ob es wirklich keine anderen Therapieoptionen gibt, muss besprochen werden (dem geht ebenfalls zwingend die Ursachenforschung voraus).
Wenn sie selbst adipös ist (bedeutet BMI 30+?) ist auch die Frage erlaubt, ob sie selbst operiert ist, und wenn nicht... warum nicht?

Von allem anderen abgesehen: Geht es um eine schwerwiegende Maßnahme, ist es IMMER sinnvoll, die Zweitmeinung eines erfahrenen Arztes einzuholen, nicht nur bei Adipositas OPs.

„Cochem-Zell“ (Anonymer Beitrag)

Die AI meines Vertrauens sagt, dass Frauen mit einem BMI >40 (reine Vermutung meinerseits) eine durchschnittliche Lebenserwartung von 75-78 Jahre haben und damit liegt sie 5-8 Jahre unter der von Normalgewichtigen. Männer sind stärker betroffen, sie verlieren in diesem Bereich 10 Jahre Lebenserwartung.

Allerdings entwickeln 2/3 der Personen mit hohem Übergewicht innerhalb von 10 Jahren eine schwere Begleiterkrankung und das kann dann die Lebensqualität stark senken.

Fitness (Muskelmasse) ist ein wichtiger Einflussfaktor um diesen negativen Effekt abzubremsen, ganz kann man ihn aber nicht ausschließen: Die typischen Adipositas Begleitereffekte a la leise Entzündungen, mögliche Insulinresistenz, erhöhte Herzbelastung bleiben ja bestehen.

Ich würde also nicht davon ausgehen, dass du wirklich in 10 Jahren stirbst, aber vermutlich will deine Ärztin dich davon warnen, den jetzt (noch) guten Zustand nicht für gottgegeben zu halten und aktiv zu versuchen 10-15% abzunehmen, was einen nachweislich positiven Effekt hat. Nicht vergessen: Auch die bariatrischen OPs sind alle nicht risikofrei - das sollte man auf jeden Fall "gegenrechnen".

Ob man eher einen beratenden Arzt möchte (Wäre so meine Präferenz!) oder einen Arzt braucht/möchte, der in Horrorszenarien kommuniziert, ist Geschmackssache. Ich persönlich käme mir irgendwie nicht "ernst genommen" vor, wenn mich die Ärztin anlügen würde. Ja, es ist gut das anzusprechen und Hilfe beim Abnehmen anzubieten. Nein, ich will nicht angelogen werden.