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„Lauf an der Pegnitz“ (Pseudonym)
Forscher halten Übergewicht für unheilbar
DIE WELT
Wiebke Hollersenvor
Wenn sich viel Fett im Körper festsetzt, verändern sich biologische Prozesse. Menschen mit krankhaftem Übergewicht können abnehmen – aber ihr Körper kämpft dauerhaft darum, die Kilos zurückzuholen.
Einfach weniger essen, sich mehr bewegen. Das kann man Leuten raten, die krankhaft übergewichtig sind. Es ist in etwa, als würde man einem Depressiven raten, einfach mal ein bisschen mehr Spaß zu haben.
Fettleibigkeit ist keine schlechte Eigenschaft, die mit ein paar Verhaltenstipps bekämpft werden kann, sondern eine Krankheit, die chronisch werden, die Abläufe im Körper grundlegend verändern kann – und von Ärzten ernst genommen werden sollte.
Das schreiben Mediziner, die seit Langem erforschen, warum Menschen viel zu dick werden, in einem Aufruf im Journal "The Lancet Diabetes & Endocrinology".
Der "biologische Druck" zurück zum Höchstgewicht
Auch Menschen mit großem Übergewicht könnten zwar durch Diäten und Bewegung abnehmen. Je mehr Gewicht ein solcher Mensch verliere, desto stärker versuche sein Körper aber, dem Abnehmen entgegenzuwirken.
Dieser "biologische Druck" halte an, bis der Körper wieder sein Höchstgewicht erreicht habe. Das Übergewicht werde quasi in den Körper eingeschrieben.
Darauf deuten Studien hin, schreiben die Fachleute um Christopher Ochner, Arzt und Psychiater am Mount-Sinai-Krankenhaus in New York. "Wir nehmen an, dass nur sehr wenige Menschen jemals ganz von ihrem Übergewicht geheilt werden", schreiben sie.
Der Körper eines Menschen, der krankhaft übergewichtig war, unterscheide sich auch nach einem Abnehmprogramm grundlegend von dem eines Menschen, der nie viel zu schwer war.
Die Fettspeicherkapazität des ehemals Übergewichtigen ist größer, die Verarbeitung des Botenstoffs Dopamin in seinem Gehirn und sein Hormonhaushalt verändert.
Mehr als 140 Gene haben Einfluss auf das Körpergewicht
Dass Übergewicht eine Krankheit ist, die nicht mit simplen, auf alle Menschen passenden Tipps zu bekämpfen ist, darauf deuten auch die Ergebnisse einer weltweiten Genomstudie hin.
Forscher haben das Erbgut von mehr als 300.000 Menschen analysiert und mehr als 140 Gene gefunden, die beeinflussen können, ob ein Mensch zu dick wird – und wie stark sein Übergewicht seine Gesundheit angreift.
Bevor diese Forschung so weit vorangeschritten ist, dass jeder Übergewichtige nach einem Gentest eine persönliche Abnehmtherapie verordnet bekommt, raten die Autoren des Aufrufs in "The Lancet" bei der Behandlung zur Nachsicht mit den Patienten.
Es liege nicht an ihrem schwachen Willen, wenn Fettleibige schnell wieder zunähmen. Magenbandoperationen oder Medikamente könnten helfen, die biologischen Prozesse zu korrigieren.
Noch besser sei natürlich, die Menschen würden gar erst nicht so schwer werden. "Übergewicht ist weitaus schwerer zu behandeln, wenn es sich erst einmal festgesetzt hat."
http://www.msn.com/de-de/gesundheit/fitness/forscher-halten-%c3%bcbergewicht-f%c3%bcr-unheilbar/ar-BBhF89a?ocid=mailsignoutmd
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Liest sich für mich wie eine Werbeanzeige der Adipositaschirurgie.
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„Mechernich“ (Pseudonym)
Die Ansicht/Vermutung/Untersuchungen dazu das jeder Mensch ein persönliches "festgeschriebenes" Gewicht hat und der Körper immer versuchen wird dieses Gewicht wieder zu erlangen gibt es schon länger...
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„Meiningen“ (Pseudonym)
Eigentlich sollte gerade hier das Abnehmen kein Thema sein. Aber wenn es aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist ... Ich glaube nicht an diese Theorie, dass der Körper krampfhaft das Gewicht wiederherstellen will.
Nach raschem Abnehmen hat sich der Körper auf die verminderte Kalorienzufuhr eingestellt. Beenden Betroffene dann ihre Diät und essen wieder normal (also vergleichsweise mehr), so verwertet der Körper die jetzt zugeführte überschüssige Energie sofort. Die Folge: eine übermäßige neuerliche Zunahme des Körpergewichts.
Hinzu kommt: Rasche Abspeck-Aktionen haben in der Regel keinen Einfluss auf die zur Routine gewordenen Essgewohnheiten. Doch genau darum geht es: Das Ernährungsverhalten und damit der Lebensstil müssen verändert werden, um das reduzierte Gewicht auf Dauer auch halten zu können.
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„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)
Ich hab vor einigen Monaten einen englischen Bericht gesehen - und da gings genau darum, dass durch Magen-OPs eine Art Umpolung des Körpers stattfinden kann, d. h. sie haben im MRT nachgewiesen, dass bestimmte Regionen nach einer OP nicht mehr angesprochen werden, wenn mit Essen gelockt wird. Das Belohnungszentrum zB. fühl sich nach dieser "Zwangsdiät" für den Körper - die eine OP ja im Grunde bedeutet - nicht mehr stimuliert, wenn man bisherige Lieblingsgerichte vor Augen hat. Sagen ja auch, dass sie nach einer OP gar keine Lust mehr auf bestimmte Sachen haben. Ob es tatsächlich so ist - keine Ahnung, ich würd mich auch nicht operieren lassen, denn es bleibt ja nicht bei einer OP. Die Korrekturen danach müssen ja auch von der KK erstritten werden. Irgendwie mag ich mich, so wie ich bin - gut mit 15 kg weniger würd ich mich vermutlich noch a bisserl mehr mögen (und vor allem meinen Kleiderschrank) - aber im Grunde ist es schon OK.
Aber um nochmal darauf zurück zu kommen - in dem Bericht wurde eben auch betont, dass nur derartige Zwangsaktionen, die wirklich enormes Körpergewicht reduziert, langfristig helfen würde. Eine "normale" Diät oder Ernährungsumstellung wäre meist nur für bestimmte Zeit möglich, der Körper würde immer wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen .. früher oder später.
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„Lauf an der Pegnitz“ (Pseudonym)
Ups... Ich wollte aber keine Diät- oder Adipositas-Chirurgie-Diskussion mit dem Bericht auslösen.
Ich finde, dass es mehr solcher Berichte, die dicke Menschen im Prinzip "in Schutz" nehmen in den Medien geben sollte, um Schlanke mit Vorurteilen "aufzuklären".
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„Werl“ (Pseudonym)
"Forscher halten Übergewicht für unheilbar"
Ich auch! :-))
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@venusdelta, das liegt daran, dass bei solchen Operationen auch die sekret- und hormonbildenden Drüsen entfernt werden. Es gibt dann weder ein Hunger-, noch ein Sattgefühl und auch keinen Appetit mehr. Auch der Heißhunger, wenn man beispielsweise sein bisheriges Leib- und Seelgericht riecht, kommt nicht mehr auf...also für meine Begriffe wird da auch jede Menge Lebensfreude mit weggeschnitten...
Dass Gene Einfluss auf das Körpergewicht haben, kann ich mir sehr gut vorstellen...
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Übergewicht ist also eine Krankheit, sagt der Artikel für mich aus. Ist es nicht eigentlich eher eine Disposition, wenn die Gene da die größte Rolle spielen? Wenn nicht so viel mit Diäten und anderen rigorosen Dingen da rumgedoktert würde, könnten dann die dicken Menschen nicht mit viel weniger Stress leben (Ursache für Herzinfarkte, Bluthochdruck und Co.) und genauso alt und zwar "gesund" alt werden wie Schlanke? Ich denke da an Winston Churchill, z. B.
Ich will damit nicht sagen, dass sehr hohes Gewicht toll ist, aber ich kann mir denken, dass viele gar nicht erst so extrem übergewichtig würden, wenn da nicht so viel Gewese drum gemacht würde.
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„Papenburg“ (Pseudonym)
Alkoholismus ist auch unheilbar, aber man kann trocken leben.
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Paule, das kann man irgendwie nicht vergleichen. leb mal ohne Essen...
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„Langen“ (Pseudonym)
http://www.cogap.de/cogap-metacheck.html
Es gibt wohl eine Theorie, die besagt wissenschaftlich, dass es verschiedene Ernährungs- und Bewegungstypen gibt. Ist erkannt, welche Typ man entspricht, soll es wohl mit relativ geringer Anstrengung funktionieren, eine Gewichtsregulierung hin zu bekommen. Keine Ahnung, ob es stimmt aber die Theorie finde ich spannend.
Bezüglich der Magen-OP ... ich habe schon einige Menschen getroffen, die Magen-OPs haben machen lassen: misslungene OPs, ein anderer ist vom Binge-Eating-Essgestörten zum Magersüchtigen geworden, pürierte Sahnetorten passen auch durch die kleinsten Durchlässe. Es drehte sich bei denen, mit denen ich persönlich darüber gesprochen habe, den lieben langen Tag um nichts anderes mehr als das Thema Essen ... allen war gemein, dass sie mit den psychologischen Folgen der OP an sich, aber vor allem mit den körperlichen Veränderungen nicht klar gekommen sind.
Ich möchte genussvolles und leidenschaftliches Essen als zum Lebensgefühl gehörig nicht missen. Habe mich aber entschieden dies in Maßen zu leben und nicht mehr in unkontrollierten Massen. Ja und beim Abnehmen von vielen vielen Kilos über die letzten 12 Jahre habe ich mir zum Beispiel angewöhnt, normalgewichtigen Menschen beim Essen zuzuschauen oder ihnen zuzuhören, wenn sie übers Essen reden - quasi gucke ich mir bei ihnen ein normaleres Essverhalten ab ... ;-)) ...
Für krankhaftes Übergewicht gibt es viele Gründe. Es gibt auch Forschungsergebnisse, die eine gewisse genetische Disposition vermuten. In den wohl vermutlich meisten Fällen liegt wohl aber ein gestörtes Ess- und Bewegungsverhalten zugrunde.
Esssucht ist wie Alkoholismus therapier- aber nicht heilbar.
Ein Alkoholiker muss auf sein Suchtmittel verzichten.
Ein Esssüchtiger muss ebenfalls auf sein Suchtmittel verzichten ....
Richtig ich kann nicht ohne Essen leben.
Aber jeder Esssüchtige hat wohl Nahrungsmittel, die einen unkontrollierbaren Fress-Flash auslösen. Meine Erfahrung ist, dass ich letztlich verantwortlich bin für das WAS ich esse und muss das eben aus dem Halls lassen, was mir nicht gut tut bzw. Was ich u.U. nicht steuern kann.
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@Nordkatze, das ist nachvollziehbar. Was mich in dem Zusammenhang interessiert, ist auch der Zusammenhang Übergewicht/Diabetes. In letzter Zeit habe ich gelesen, dass der Diabetes zuerst da ist - und dann erst das massive Übergewicht. Weißt du etwas dazu?
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„Stuttgart“ (Pseudonym)
Also ich habe und hatte nie Fress Flashs von bestimmten Nahrungsmitteln.
Auch hatte ich noch nie Diabetes.
Dennoch war mein Höchstgewicht über 150 kg
Nach Magen-Darm-Bypass dreht sich mein Leben nicht nur ums Essen.
Das ist alles Fakt.
Es gibt einfach keine allg. Ursache und jeder Verlauf ist schon individuell.
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„Langen“ (Pseudonym)
Ich bin Diabetikern. Bei mir war zuerst das massive Übergewicht da und dann kam die Diagnose Diabetes Typ 2. Typ 2 bedeutet, dass meine Bauchspeicheldrüse halt noch körpereigenes Insulin produziert, das aber nicht ausreicht, den Blutzuckerspiegel ausreichend niedrig genug zu halten. Es ist wohl nicht 100 %ig erforscht, wie genau das Übergewicht das Entstehen von Diabetes fördert oder auslöst. Diabetes Typ2 können ja auch normalgewichtigen Menschen bekommen.
Sicher ist, dass eine Gewichtsabnahme und mehr Bewegung dazu führen, dass ein übergewichtiger Typ2 Diabetiker weniger Medikamente nehmen muss.
Diabetes bedeutet ja auch nicht zwangsläufig, dass sofort mit dem Spritzen von Insulin begonnen werden muss. Ich kam zB ca. 7 Jahre nur mit Tabletten ganz gut klar. Aber seit 5 Jahren spritze ich Insulin. Ich empfinde das nicht als Einschränkung der Lebensqualität.
Es gibt ja auch die Theorie, wenn man Insulin spritzt nimmt man davon zu. Das kann ich so auch nicht bestätigen. Ich habe seit dem ich Insulin spritze knapp 25 kg abgenommen. Man hat als Diabetiker, der Insulin spritzt die Möglichkeit mit Insulin zB Zucker in Süßigkeiten runter zu spritzen. Dann hat man zwar einen guten Blutzuckerwert aber das Fett bleibt ja dennoch und lagert sich im Körper ab. Man nimmt also nicht vom Insulin an sich zu sondern vom leichtfertigen Umgang mit Lebensmitteln, die auch nicht-Diabetiker dick werden lassen.
Das Problem beim Diabetes ist halt, dass er lange unentdeckt bleibt und u.U. Spätfolgen entstehen, die ebenfalls auch lange noch nicht bemerkt werden. Dabei geht es um Störungen der feinsten Nervenenden. Das führt u.U. zu sensitive Störungen in den Füße und Fingern, bei der Funktion der Nieren und Einblutungen in den Augen usw.
Allerdings wird man als Diabetiker, der Insulin spritzt, automatisch zu so einem kleinen Biochemiker. Du musst dich zwangsläufig mit den Inhaltsstoffen deiner Nahrung und dem Einfluss deiner Bewegung auf die richtige Spritzmenge auseinander setzen. Aber das ist Gewohnheit ...
Als erwachsener Mensch ab ich glaube 35 oder so kann man ja 1x im Jahr einen CheckUp beim Arzt machen lassen ... einfach mal einen Diabetestest mitmachen lassen.
@Peppermint ... wenn du dich noch genauer mit mir darüber austauschen möchte, schreibe mir doch mal direkt. Ich weiß nicht, ob das Thema andere in diesem Thread interessiert.
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„Langen“ (Pseudonym)
@Rosinante.
Das genau meinte ich ... es gibt keine allgemeingültige Definition.
Ich freue mich, dass es dir mit dem Magen-Darm-Bypass so prima geht ...
Bin mir sicher, dass es vielen anderen erfolgreich Operierten genau so geht wie dir....
Mir sind halt eben die anderen Fälle begegnet. Das führte dazu, dass ich mich bislang eben gegen eine OP entschieden habe.
Vielleicht gibt es ja noch mehr positive Beispiele, die Zweifler wie mir helfen könnten einen anderen Blick auf das Thema zu bekommen.
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„Oldenburg“ (Pseudonym)
@ Seaangel: Wo hast du das denn aufgeschnappt? Das ist Quatsch. Das Sättigungsgefühl wird über die Hypophyse und den Hypothalamus vermittelt und soweit ich weiß, wird bei einer Magen-OP nicht auch das Hirn bearbeitet. ;)
Grehlin, wichtigste Hormon, das im Magen produziert wird und zu einem Appetitgefühl führt, wird in Belegzellen synthetisiert und davon gibt es so viele, dass eine Magen-Op darauf keinen Einfluss hat.
Ansonsten spielt beim Sättigungsgefühl vor allem die Magendehnung eine Rolle.
@ Nordkatze: Ich finde es absolut nachvollziehbar, warum Adipositas zu Diabetes 2 führt. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen ja um eine "Insulinresistenz". Sprich die Rezeptoren brauchen mehr Insulin, um adäquat zu reagieren. Diese Resistenz hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit daraus entwickelt, dass über einen langen Zeitraum immer (zu) viel Insulin ausgeschüttet wurde. Wenn ein Überangebot an Glucose herrscht, was bei Adipositas der Fall ist (niemand wird ohne Essen dick), wird eben (zu) viel Insulin zur Verarbeitung ausgeschüttet und die Rezeptoren adaptieren irgendwann.
Der Artikel kratzt viele Forschungspunkte an, aber richtig erläutert wird keiner, das finde ich schade. Leptin wird zB gar nicht erwähnt, dabei wird daran mit viel mehr Nachdruck geforscht, als am "biologischen Druck". Natürlich neigt der Körper zum Speichern von Energie und tatsächlich bildet sich ein zelluläres Gedächtnis, wenn man so möchte.
Sprich wenn man einmal dick war, bilden sich viel schneller wieder Adipozyten bzw Fettdepots.
Trotzdem weiß ich nicht, was mir der Artikel nun genau mitteilen möchte?
Fettleibigkeit ist rein wissenschaftlich immer heilbar. Wenn man weniger Energie zu sich nicht, als man verbraucht, werden Energiespeicher des Körpers abgebaut. Fertig aus.
Wie schwer oder einfach das nun dem Einzelnen fällt, ist natürlich von vielen Faktoren abhängig.
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@Zuckerwatte, da du ja angeblich Medizin studierst, solltest du eigentlich wissen, was du hier als Quatsch bezeichnest.
Nachlesen kanns du es z. B. hier:
http://www.adipositaszentrum-wuerzburg.de/index.php?id=133
und auf vielen anderen Seiten...
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„Oldenburg“ (Pseudonym)
@ seaengel: Ich wiederhole, ausschlaggebend ist weiterhin die Verkleinerung der Magens. Die zusätzliche hormonelle Umstellung ist nur ein verstärkender Nebeneffekt, der mit Sicherheit auch primär anfänglich zum Tragen kommt. Sobald sich Hypothalamus/Hypophyse an die kleineren Dosen adaptiert haben, wird sich ein normales Appetitverhalten einstellen.
Das steht so auch ganz deutlich auf der Website. ;)
(Übrigens sind Operationstechniken Inhalt einer Facharztausbildung und werden im Grundstudium nur rudimentär behandelt. Wenn jeder Student alle Fachrichtungen einwandfrei beherrschen sollte, müsste man die Ausbildung von 10 auf 20 Jahre ausweiten. ;D)
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Zuckerwatte...was soll das?
Es wird sich weder ein normales, noch irgend ein anderes Appetitverhalten einstellen...ganz unabhängig von Hypothalamus und Hypophyse. Weil...ich zitiere aus dem angegebenen Link: kommt aber als Effekt hinzu, dass der Teil des Magens reseziert wird, in dem bestimmte Hormone gebildet werden, die für das Hunger- bzw. Sättigungsgefühl verantwortlich sind.
Lebensqualität sieht für mich anders aus!
Aber eigentlich geht dieser Thread ja gar nicht um Operationstechniken...
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Hormone hin, Hirn her. Fakt ist doch, nach so einer OP hat man mit Sicherheit niemals (wieder) ein normales, gesundes Essverhalten. Und man muss Vitamine künstlich zuführen...für den Rest seines Lebens ist man nach so einer OP also vor allem eines: Patient.
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„Stuttgart“ (Pseudonym)
Ich behaupte mal, dass "wir" nicht besser oder schlechter dran sind, als andere Adipöse. Was ist schon normal?
Ich habe weder meinen Appetit verloren noch hat er sich großartig durch die OP geändert.
Und ob jemand mit 150 kg gesünder ist als jemand mit OP will ich auch in Frage stellen.
Dennoch würde ich nie jemanden zu einer OP ab oder zuraten.
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„Göttingen“ (Pseudonym)
@ Zuckerwatte: ich zitiere Dich mal eben:
Grehlin, wichtigste Hormon, das im Magen produziert wird und zu einem Appetitgefühl führt, wird in Belegzellen synthetisiert und davon gibt es so viele, dass eine Magen-Op darauf keinen Einfluss hat.
Das mag alles richtig sein, wie Du das denkst, aber faktisch ist es tatsächlich so, wie Seaangel es in ihrem Link gezeigt hat.
Bei der Schlauchmagen OP wird DER TEIL resiziert, bei dem genau dieses Hormon Meldung gibt ans Gehirn. Gibt s keine Meldung ans Gehirn, scheint es auch keinen Apetit mehr zu geben.
Bzw. sollte man dazu Menschen wie Rosinante befragen, die jene OP s hinter sich haben......
Bei der Bypass OP wirds noch anders, denn dort wird der Magen von der Speiseröhre getrennt, so das der Magen ( indem sich die Ecke des Apetit Meldungs Zentrum befindet) eigentlich ersteinmal keine Aufgabe mehr hat und still gelegt wird.
Erst 1,60 m weiter unten erfüllt er seinen Zweck dann wieder.
Ob dieses angeblich, `Apetitlos - sein` , Lebensqualität bedeutet, kann nur jeder einzelne für sich selbst entscheiden.
Aber da sich derjenige freiwillig für diese OP entschieden hat, gehe ich davon aus, dass durch den erreichten Erfolg es DEFINITIV eine Verbesserung der Lebensqualität ist!!!
Sorry, das ich mich zu dem EIGENTLICHEN Thread nicht äussern wollte, aber zu dem neu aufgetretenem Aspekt.
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„Göttingen“ (Pseudonym)
@Aberkadabera: was Du da schreibst, empfinde ich als blödsinnig, sorry.
Eine solche OP ist eine riesen Entscheidung für die Betroffenen und sie sind sich dessen bewusst, was gehen wird und was nicht mehr gehen wird.
Vitamine hin oder her, viele Menschen müssen sich Vitamine zuführen, weil sie es nicht hinbekommen sie durch die normale Nahrung zu sich zu nehmen.
Ich muss auch täglich mein Schilddrüsen Hormon zu mir nehmen und nein , ich fühle mich deswegen nicht gleich als Dauer Patient, denn ich bin da nicht krank, ich habe lediglich keine SD mehr, welche die Hormone produziert.
Ich wette, man ist MEHR Patient auf Dauer bei Ärzten wenn man über Jahrzehnte schwerst übergewichtig ist!
Warum stellst Du das gesunde Essverhalten nach einer OP in Frage?
Nur, weil die Menge vielleicht kleiner ist?
Sehe ich anders, man isst sehr viel anders und bewusster und das muss man auch, denn sonst kommt es Retour!
Ist also zwangsläufig nicht ungesund.
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Bewusste Entscheidung? Dann hör dich doch mal ein wenig um, besonders bei den jüngeren Jahrgängen (bis etwa 25).
Es wird viel dafür getan, derartige OPs als Allheilmittel zu betrachten. Menschen mit Essstörungen dürften eigentlich gar keine OP bekommen. Passiert aber trotzdem. Und es scheiden sich die Geister, ob nicht eigentlich jeder derart adipöse Mensch immer auch eine psychische Komponente mitbringt, die zu seinem Essverhalten führt. Also im Grunde alle essgestört? Hm.
Und sorry, wochenlang vorher und nachher nur Flüssig, danach Nahrung in Eßlöffelportionen, regelmäßige Vitamin B12 Spritzen, ein Leben lang Nahrungsergänzungsmittel (und wenn die nicht konsequent genommen werden, drohen Blutarmut und Osteoporose), Dumpingsyndrom, Magenspiegelung nicht mehr gänzlich möglich, Folgeops durch überschüssige Hautlappen...klingt zumindest für mich jetzt nicht wirklich normal.
Kann ja jeder halten wie er will. Aber ich würde mir nun mal kein gesundes Organ zerschneiden lassen und empfinde es als gefährlich, dass Ärzte mit einer OP Empfehlung so fix bei der Hand sind.