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„Remseck am Neckar“ (Pseudonym)
Habe die Sendung gesehen, danke jane doe. Meiner Meinung sehr aufschlussreich
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„Remseck am Neckar“ (Pseudonym)
Weiß jemand, der Kenntnisse besitzt oder betroffen ist...
Wie baue ich jemanden auf, der besagte Krankheit hat?
Wie kriege ich meine gutgemeinte Hilfe rüber, ohne dass es als Vorwurf gilt?
Kann mir jemand Tipps geben?
Danke schön im voraus.
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„Selm“ (Pseudonym)
Wie kriege ich meine gutgemeinte Hilfe rüber, ohne dass es als Vorwurf gilt?
Suche eine Selbsthilfegruppe vor Ort, aber für Dich, also eine SHG für Angehörige von Depressiven, nicht eine für die betroffene Person selbst - dort kannst Du Dich austauschen und Deine Zweifel und Ängste loswerden und dort wird es sicher auch Leute geben die Dir konkret Rat geben können und Dir auch dabei helfen auf Deine eigenen Bedürfnisse zu achten und Überforderung zu vermeiden..
Frage die Person, ob Du helfen kannst und akzepiere es einfach erstmal falls ein "Nein" kommt - es geht dabei nicht um Dich und Deine gutgemeinte Hilfe die an den Mann gebracht werden muss - es geht um die betroffene Person. Sollte ein "Ja" kommt, rede mit der Person darüber wie diese Hilfe konkret aussehen könnte, wie sie oder er sie sich vorstellt statt von Dir selbst aus auf eine Art wie sie Dir richtig und logisch erscheint zu helfen, die aber für den anderen nicht passen muss.
Jemanden mit Depression "aufbauen" zu wollen ist m.E. der falsche Ansatz. Das ist eine Krankheit die in die Hände von Fachärzten gehört, keine vorübergehende Verunsicherung oder schlechte Stimmung ... Angehörige können da m.E. nur begleiten , aber nicht die Verantwortung für die Stimmung oder das Selbstbewußtsein des anderen tragen oder ihn psychisch aufbauen.
Davon abgesehen würde ich auch den Thread nochmal durchlesen, darin sind sehr viele Ratschläge und Erfahrungsberichte, in denen im Grunde schon alle Antworten enthalten sind.
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„Remseck am Neckar“ (Pseudonym)
Vielen Dank Kaffeepause
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„Selm“ (Pseudonym)
Gerne. Das hier ist eine gute Seite, vor allem auch das Mutmach-Bingo könnte etwas für Dich sein, denke ich mal:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/rat-fuer-angehoerige
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„Zossen“ (Pseudonym)
Zeig einfach, dass du für die betroffene Person da bist,@Mollig_mit_Herz. Sei eine verlässliche Größe.
Spezielle Ratschläge sind hier gar nicht möglich, da eben jeder Mensch mit Depression anders ist und andere Bedürfnisse hat.
Ich find's schon klasse, dass du dich einbringen willst!
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„Remseck am Neckar“ (Pseudonym)
Danke Kaffeepause. Aber ich bin keine Angehörige. Ein sehr lieber Freund von mir.
Bin schon pflegende Angehörige, das langt eigentlich 🙂
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„Remseck am Neckar“ (Pseudonym)
@Kaffeepause
Danke. Sehr aufschlussreicher Artikel
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„Selm“ (Pseudonym)
Spezielle Ratschläge sind hier gar nicht möglich
Na ja - ich denke die Stiftung Deutsche Depressionshilfe bringt nicht deshalb ihre Infos unters Volk und organisiert sogar ein Online-Coachingprogramm für Familie und Freunde weil es keine speziellen Ratschläge gibt, die hilfreich sein können.
Ich halte das für eine sehr gefährliche Aussage, Frau Holle. Hat sich ein Mensch mit Depressionen erstmal zurückgezogen ist der Weg sein Vertrauen zurück zu gewinnen unter Umständen sehr lang und schwierig.
Selbstverständlich gibt es allgemeine Ratschläge, die im Umgang mit Depressiven helfen können, natürlich ist nicht jeder gleich geeignet für jeden Betroffenen, aber dass es gar nichts gäbe, kann man so einfach nicht sagen.
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„Zossen“ (Pseudonym)
Ich glaube, du hast mich gründlich missverstanden, @Kaffepause.
Dieser Stiftung traue ich durchaus allgemeingültige Ratschläge zu.
Aber jeder Kranke ist anders, darum halte ich es für fahrlässig, hier konkrete Tipps zu geben.
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„Husum“ (Pseudonym)
@Mollig Wenn das noch der gleiche Herr wie vor ein paar Monaten ist, würde ich mich an seinen Wunsch halten.
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„Viernheim“ (Pseudonym)
Als Betroffener kann ich zumindest sagen dass der Rat
“Suche eine Selbsthilfegruppe vor Ort“
zwar sehr gut ist (!) aber (je nach Wohnort) sehr schwierig sein kann.
Ich selbst kenne z.B. genau eine SHG für Betroffene im Raum Speyer (knapp 50 000 EW) und 0 für Angehörige.
In größeren Städten oder Ballungsräumen ist das sicherlich anders. Leider haben psychische Erkrankungen keine starke Lobby und lösen immer noch starke Vorbehalte aus.
Das wird zwar langsam etwas besser, seit namhafte Promis (z.B. Harald Schmidt) ihren Einfluss geltend machen, ist aber immer noch eher frustrierend.
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„Geilenkirchen“ (Pseudonym)
Ich habe etwas von einem Podcast über Depressionen gelesen. Nennt sich " Kopfsalat ". ( Siehe Bild )
Vielleicht mag da jemand mal rein hören.
Habe für mich nach sehr schweren Jahren, einen guten Weg gefunden, mit Depressionen umzugehen und ohne Medikamente, damit zu leben.
Wünsche allen, die darunter leiden, von Herzen gute Besserung.
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„Seligenstadt“ (Pseudonym)
Danke für dieses Thema! In einigen Beschreibungen konnte ich mich selbst erkennen.
Aber etwas möchte ich noch anmerken, da das hier noch nicht geschrieben wurde:
Vergesst bitte nicht, dass auch körperliche Probleme Depressionen auslösen und/oder verstärken können.
Zwar ist es gut, dass heutzutage mehr auf die Psyche geschaut wird, allerdings kann dadurch auch ein körperliches Problem untergehen.
Besonders bei Problemen mit der Schilddrüse und dem Herzen kann es passieren, dass depressionsähnliche Symptome auftreten und -eventuell fälschlicherweise- als echte Depression gesehen und behandelt werden, während der ursprüngliche Auslöser oder der Grund warum eine Depression/depressive Verstimmung schlimmer wurde, übersehen wird.
Ansonsten muss ich sagen, hier sind sehr viele starke Leute, die stolz auf sich und wie sie mit ihren Depressionen umgehen, sein können! Ich wünsche euch Allen weiterhin diese Stärke und alles was ihr sonst noch braucht, um euer Leben genießen zu können 👍
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„Viernheim“ (Pseudonym)
Das stimmt, 🐈 Cheshire-Cat76 🐈
In (guten) Kliniken wird bei der Aufnahme eine Blutuntersuchung gemacht um organische Ursachen auszuschließen.
War bei meinem letzten Aufenthalt so.
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Danke Harmonie1964, das ist ein toller Tipp!
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„Geilenkirchen“ (Pseudonym)
Gerne @Rollikind - Profil pausiert.
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„Selm“ (Pseudonym)
Bin gerade auf das Video "Mein schwarzer Hund" zum gleichnamigen Buch über Depression gestolpert
( https://www.kunstmann.de/buch/matthew_johnstone_-mein_schwarzer_hund-9783888975370/t-0/ )
Das Bild stimmt für mich persönlich nicht, weil ich Tiere generell und Hunde speziell eher mit Schutz und Liebe verbinde - ich finde das Buch (Video) dennoch hilfreich beim Erklären der Krankheit.
https://www.youtube.com/watch?v=XiCrniLQGYc
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„Selm“ (Pseudonym)
Und hier ein ergänzendes Video dazu (auch mit dem Hund) mit Empfehlungen zum Umgang mit Depression und Betroffenen.
https://www.youtube.com/watch?v=2VRRx7Mtep8
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„Geislingen an der Steige“ (Pseudonym)
Ich hingegen finde den Begriff "schwarzer Hund" sehr passend und mag das Video auch schon sehr lange Zeit.
Bei Menschen mit chronisch/rezidivierenden Depressionen hat sich dieses Bild eines "treuen" Begleiters, der -wenn man ihm nicht adäquat begegnet- zeitweise die Führung/Kontrolle übernimmt , in vielen Bereichen durchgesetzt.
Und ja, "er" schützt ja auch in gewisser Weise und fördert -im besten Fall- die Selbstachtsamkeit/Selbstfürsorge.
Das Bild des "Schwarzen Hundes" hat auch mit mythologischen Wesen zu tun. Ich denke daher stammt das ursprünglich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Hund
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„Selm“ (Pseudonym)
Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Ich finde es ein starkes Bild und ich denke es ist für die meisten eindrücklich und passend - nur halt für mich persönlich nicht, weil ich in einem Hund nie (oder fast nie) etwas feindliches oder bedrohliches sehen könnte. So ganz grundsätzlich hätte ich überhaupt nichts dagegen Tag und Nacht von einem Hund beschattet zu werden. 😅 Das ist aber wirklich ein sehr persönliches Ding und rührt daher, dass ich mit einem sehr lieben Hund aufgewachsen bin - sollte keine Kritk am Buch oder dem Bild sein. Ich hätte die Bemerkung einfach weg lassen sollen, tut ja wirklich nichts zur Sache.
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„Lahr/Schwarzwald“ (Pseudonym)
Ich habe deine vorige Aussage genau so verstanden. Missverständlich sieht anders aus.
Das Thema Depression wird gerne auch einfach nur mit Licht und Schatten (Ergänzung) behandelt bzw. umschrieben. Gute Videos/Infos. Danke :)
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„Geislingen an der Steige“ (Pseudonym)
Naja...der "Hund" in der Geschichte ist ja auch nicht ernsthaft "aggressiv"...eben nur seeeeehr raumergreifend (dank seiner außergewöhnlichen Wachstumsfähigkeiten..), wenn man/frau ihn lässt .
Im allerbesten Fall (bei guter "Erziehung", viel Unterstützung/Arbeit und ner Schüppe Glück) wird er ja auch zum freundlich, mahnenden Begleiter ;-)
Ich habe gerade noch einen guten Artikel zum Thema"Depression in der Literatur" gefunden.
https://www.deutschlandfunk.de/depression-in-der-literatur-das-erschoepfte.700.de.html?dram:article_id=414182
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„Geislingen an der Steige“ (Pseudonym)
@Polygon
Ja, das mit der (recht simplen) Umschreibung in "Licht/Schatten" "hell/dunkel" ist ein sehr häufiger Umgang mit dem Thema.
Auf der einen Seite absolut nachvollziehbar, da diese Texte ja möglichst Hoffnung bringen sollen zu Menschen, die sich selbst in einer hoffnungslosen Welt erleben..aber auch Licht/Hoffnung bringen sollen, für die nahestehenden, hilflosen, verängstigten Menschen im Umfeld.
Zu einem seehr großen Teil ist der "schwarze Hund" ja auch - zum Glück!! - nur eine vorübergehende Phase des Lebens.
Für den kleineren Prozentsatz derjenigen, die lebenslang damit kämpfen, empfiehlt sich eine andere Form der Literatur um dem dauerhaften Ringen darum, über Wasser zu bleiben, andere literarische Formen zu geben.
Beispiel: David Foster Wallace.
Nicht im Sinne von beispielhaft, was seine letztendliche Konsequenz angeht, aber als wahrhaftiger Einstieg in die Abgründe dieser Erkrankung.
Harte Kost, aber sehr wichtig und echt.
https://de.wikipedia.org/wiki/David_Foster_Wallace