Angst vor Reha
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Gesundheit & Wellness

Ähnlich wie @Einzelstückerl es beschrieben hat, kenne ich es auch. Wenn mehrere Themen im Raum stehen, werden diese zwar im Aufnahmegespräch mit dir besporchen, aber genauso Prioritäten nach deinen Wünschen festgelegt - danach wird der Behandlungsplan ausgerichtet. Alle Themen können in der kurzen Zeit, die du dort bist, sowieso nicht erschöpfend aufgegriffen werden. Im Gegenteil - teilweise musste ich (oder auch Mitpatienten) gewisse Behandlungen einfordern.

Bei mir wurden Übergewicht und Rauchen zwar auch angesprochen, war mir aber zu diesem Zeitpunkt nicht so wichtig. Trotzdem habe ich mittags gerne mal die kalorienreduzierte Variante gewählt... die konnten (im Gegensatz zu mir) einfach super kochen. 😁

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg bei deinem Aufenthalt.
Ich nehme an, dass es bei euch in D nicht viel anders ist als bei uns in Österreich!
2014 habe ich mich auch mit dem Wunsch nach einer Reha an meinen Hausarzt gewendet und wir haben gemeinsam das Formular ausgefüllt. Er schrieb die Diagnosen rein und das was von der medizinischen Seite notwendig war und auch warum diese Reha beantragt wird.
Gemeinsam haben wir dann einen Wunschort angegeben, der kann, muss aber nicht, bewilligt werden.
Bei mir wurde er es nicht und im Nachhinein war es mein Glück, denn ich durfte unter 4 anderen wählen.
Vor Ort wurde dann bei der Aufnahme ein sogenanntes Rehaziel vereinbart - quasi was man in der Zeit, die man dort ist "erreichen" möchte und welche Dinge man gerne tut und welche weniger gerne - soll ja schon auch ein wenig Spass machen und die Lebensfreude erhöhen und auch eine Wirkung der entsprechenden Massnahmen/Anwendungen merkbar sein.
Ich denke so ein Gespräch über das Ziel der Reha wäre der passende Moment, alles das, was du hier schon geschrieben hast zu sagen oder sollte es notwendig sein, noch einmal explizit drauf hinzuweisen, was dein Wunsch/Ziel ist.
Adipositas haben die meisten Anstalten im Angebot, weil es eben wohl auch die meisten Patienten betrifft, den einen mehr, den anderen weniger, aber wie hier auch schon erwähnt wurde, in der Gruppe macht vieles einfach viel mehr Spass!
Gutes Gelingen!
@ Gaiasduhter:
Ich habe während meiner Reha durchaus Massagen und auch Fango bekommen. Es wurde wirklich ganz individuell geschaut, was bei wem anliegt und wer was braucht, es gab nichts automatisch. Manche haben nur eine richtige Massage bekommen, bei mir waren es 10 und anschließend durfte ich noch mehrmals auf so eine Art Massage-Wasserbett. Einfach weil man festgestellt hatte, dass ich am ganzen Körper massiv verspannt war und mir das gut tat. Und ich habe damals um nichts gekämpft oder so, dafür war ich zu dem Zeitpunkt noch viel zu krank. Aber die haben sich gut gekümmert und geschaut, wie sie mir helfen können.
Hab ein bisschen Vertrauen in die Leute dort!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Burnout ist ein fieses Problem. Lass dich auf die Reha ein und sag denen was du nicht willst. Klar und deutlich!

Schau dort nach Meditation und Joga Kursen. Das hat mir sehr geholfen und ganz lange Spaziergänge. Handy wegsperren und kein Internet. Die Welt läuft auch ohne dich weiter. Dann kehrt die Kraft irgendwann zurück.

Ja und etwas im Leben ändern, sonst war die Reha umsonst. Du musst von dort etwas in dein Leben mitnehmen.
Bei mir wurde das Burnout gerade noch verhindert.
Ich erkenne jetzt, wann es mir zu viel wird und katapultiere mich dann richtig brutal aus der Situation. Da muss dann das Team ran. Das klappt wunderbar. Menschen sind lernfähig,man muss nur Arbeit deligieren können. Sich helfen lassen ist keine Schande. Auch wenn die Umgebung mault, ein Zusammenbruch ist noch viel schlimmer.
Man muss lernen für sich etwas zu tun, den Egoismus zu schärfen, auf den Körper zu hören, ihn zu warten und pflegen.
Daran arbeite ich derzeit noch immer.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Wenn das Thema auf Gewicht o.ä. kommt, ganz klar herausstellen, dass es maximal ein Symptom ist, aber nicht die Ursache. Es selber aber nicht thematisieren.
Man muss keine Angst haben und auch dort nicht zu allem "Ja und Amen" sagen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Ich weiss ja nicht wie weit Du von zu Hause weg willst/musst...??
Man kann auch vorher einen Kennenlern-Termin vereinbaren und sich dort alles anschauen und evtl auch einen Therapeuten sprechen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Ömm.....nochmal:
DAS ist kein Umerziehungslager...
Ich war das erste Mal mit 150kg und damals starke Raucherin in solch einer Klinik...BEIDES hat NULL interessiert...
Die Regeneration der Seele hat ganz klar Vorfahrt!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Hm, mein Problem ist halt, dass ich befürchte, dass man sich auf mein Übergewicht als Therapiegrund einschießt, obwohl ich die Therapie brauche, weil ich von der Pflege erschöpft bin. Und die Erschöpfung hat ja rein gar nichts mit meinem Gewicht zu tun.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Liebe Gaiasduhter,
Ich hatte auch viele Bedenken bzgl. einer Reha. Zwar andere, als deine. Aber ich bin froh über meinen Schatten gesprungen zu sein und das Angebot angenommen zu haben. Es hat sich viel mehr bewegt, als ich zu hoffen gewagt habe.

Dem Mutigen gehört die Welt - und wer ein bisschen mutig ist bekommt ein Stück vom Kuchen :))
Wie Mattilda schon sagt...
Trau dich!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Ja, so isses...
Alles andere wäre "Urlaub" und dafür ist man selbst zuständig...

Ich denke mal es geht bei Dir über die psychosomatische Schiene ("Burnout"..etc) oder?
D.H. Du wirst vor Ort auch nen Psychotherapeuten/Psychiater als Ansprechpartner haben, der mit Dir (wie Berith ja auch schon erwähnte) DEINE Bedürfnisse und Belastungsgrenzen bespricht.
Ich glaube auch dass es Dir gut tun wird! Trau Dich! ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Irgendwie scheint es so eine klassische Kur, wie man sie von früher kennt, mit Entspannungssachen wie Masagen, gar nicht mehr zu geben. Vorsorgekuren gibt es zwar noch, aber da bezahlt die Krankenkasse nur einen Teil dazu für Unterkunft und Verpflegung, den Rest muss man selbst zahlen. Nur sog. Reha-Kuren werden noch ganz von der KK oder der RV getragen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Vielen Dank für Eure Antworten.
Hm, ich hatte zwar geschrieben "Kur", aber es geht natürlich um eine Reha für pflegende Angehörige :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Ich glaube Du machst Dir da zuviel Sorgen ;-))
Dein Arzt schickt Dich doch zur Erholung, warum sollte eine Klinik Dir etwas aufzwingen, was Dir vorerst nur Stress bringen würde?
Warum sollte der Arzt vor Ort Dich "quälen" wollen?
Ich hatte auch Bedenken und Ängste vor meinem ersten längeren Aufenthalt...hat sich aber schnell in Luft aufgelöst.
Meine Erfahrung ist, dass eher zu wenig stattfindet als dass man überfordert würde.
Die Kliniken haben mittlerweile häufig ziemlich gute Patientenberatung, die Du evtl vorher kontaktieren könntest um Deine Ängste/Vorbehalte zu besprechen.
Nur Mut!!
Und vorallem: GUTE ERHOLUNG!


P.S. Eine Kurklinik ist kein Bootcamp ;-))
Du wirst eher auf QuiGong, ThaiChi und Entspannungstechniken treffen, als auf FitnessDrill und Wasser+Brot.
Ich war vor 10 Jahren mal zwei Monate in einer Rehaklinik wegen Burnout. Dort wurde das Thema Ernährung auf meinen eigenen Wunsch hin ein bisschen mitbesprochen, aber mir wurde dort nichts aufgezwängt, sondern lediglich angeboten. Mir war das Programm dort anfangs zuviel, ich brauchte einfach noch mehr Schlaf und Ruhe. Nachdem ich das angesprochen habe, wurde hier und da was aus meinem Programm rausgenommen. Ich habe es so erlebt, dass man zu 100% auf mich eingegangen ist, mir geglaubt hat und man mich nach Kräften unterstützt hat. Für mich waren die zwei Monate eine unglaublich hilfreiche und angenehme Zeit.

Nun sind Kur und Reha ja auch noch zwei Paar Stiefel - bei der Reha geht es ja per se eher um Wiederherstellung mit Blick auf die Arbeitsfähigkeit und bei der Kur eher um Erholung. Von daher würde ich mir da keine Sorgen machen an Deiner Stelle. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man Dich in Sachen Adipositas in Ruhe lässt, wenn Du anfangs deutlich machst, dass dies kein Thema ist, an dem Du aktuell arbeiten möchtest und für Dich etwas anderes derzeit im Vordergrund steht.
(Trotzdem würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, ob es nicht auch angenehm sein könnte, in Gemeinschaft an der Thematik zu arbeiten und sei es im Sinne von Bewegung in der Gruppe. Erholung findet ja nicht nur durch Schlafen und Ruhen statt, sondern auch durch positive Erlebnisse etc. Aber das nur als Gedankenanstoß.)

Ich wünsche Dir eine wunderbare Zeit in der Reha oder Kur, wenn Deine nur halb so gut wird wie meine damals, wirst Du begeistert sein und sehr davon profitieren!
Liebe Grüße :o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2018
Hallo,

Ich pflege eine Familienangehörige und bin ganz schön ausgepowert. Ich brauche ganz dringend ERHOLUNG. Nun will mich mein Hausarzt auf Kur schicken, was ich eigentlich toll finde. ABER ich habe Angst, dass man mich in der Kurklinik auf Adipositas behandeln will und nicht auf das, weshalb ich eigentlich auf Kur gehen will/soll. Ich habe schon verzweifelt nach Kurkliniken im Netz geforscht, die vielleicht Adiposiatas/Essstörungen nicht als Behandlungsangebot auf ihrer Liste stehen haben, aber haben sie fast alle. Ich habe Angst, dass man mir den ganzen Tag Sporttherapien und Ernährungsberatung aufdrängt oder verordnet, und es gar nicht mehr darum geht, dass ich mich erholen kann, weil ich von der Pflege meiner Angehörigen erschöpft/ausgepowert bin. Wenn ich mich in der Kur aber andauernd rumärgern muss, weil man mich nicht auf das behandelt, was eigentlich der Anlass der Kur ist, dann komme ich ja noch gestresster wieder heim, als ich eh schon bin.

Hat jemand von Euch Kurerfahrungen?