älterer Herr im Hause verwahrlost, was tun......
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Gesundheit & Wellness

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
@DoA
Sorry. Sozialpsychiatrischer Dienst hat doch nichts mit Stigma zu tun,rätsel.
Ehrlich gesagt kümmern sich Gerontopsychiatrische Stationen oft deutlich besser um die Nachsorge und Nachbetreuung , als die somatischen Krankenhäuser. Und die älteren Herrschaften werden dort oft gut in der Grundpflege versorgt und aufgepeppelt. In der Somatik wird gerne sehr flott entlassen.

Und wenn die nicht zuständig sein sollten, weil der Herr so "klar" im Kopf ist (was ja nicht heißt, daß er psychisch "gesund" ist ), dann regeln die ggf weitere Maßnahmen. Irgendeine "Diagnose" zu haben hilft zumindest, daß etwas finanziert wird und Hilfsansprüche bestehen.
Alt und dreckige Bude reicht da leider nicht für aus. Blöd, aber ist oft so.

Ehrlich gesagt, ist es schon sehr viel, was @Zaubersub und ihr Mann leistet. Da finde ich es einfach nur wichtig, sich alle möglichen Hilfen mit ins Boot zu holen. Je mehr,desto besser.
Dann kommt wenigstens was in die Gänge.
Wenn die Messibude schon so stinkt, daß ihr Bad mit betroffen ist, dann wird es Zeit für Maßnahmen.
Hilfe für den Herren ist toll, auch gut und lobenswert. Aber bitte nicht über die eigenen Grenzen... darf man ihm gegenüber auch formulieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
DoA....es war unter anderem mein Arbeitsfeld für eine Zeit lang ...und ja, auch jemand , der klar im Kopf ist, kann sich nicht immer selbst versorgen , vor allem in diesem Alter und bei der fehenden Einsicht...Verwahrlosung und zu wenig Selbstfürsorge sind deutliche Anzeichen für psychische und körperliche Instabilität und das ist Indikation genug...der sozialpsychiatrische Dienst gibt hilfestellung....organisiert Termine mit eben genannten Beratungsstellen und begleitet die Menschen dahin, damit diese eben auch angenommen werden kann...

Die einzige, die hier, meinem Empfinden nach, stigmatisiert , bist du....jemand mit psychischen oder sozialen Problemen( Phobien) muss man ja nicht die Zurechnungsfähigkeit absprechen....ich zumindest setze das nicht mit Unzurechnungsfähigkeit oder Entmüdigung gleich;)....

Im Übrigen ärgert es ich nicht, wenn generell meine Aussage an sich als was weiß ich dargestellt wird....jeder kann da seine Meinung haben...was mich aber ärgert ist, dass gerade durch solche Irrtümer und Irrlgauben, sich viele Menschen , zu Lasten ihere Lebensqualität und Gesundheit, ihrem psychischen Wohl eben keine Hilfe holen....durch solche Aussagen wird das nur bekräftigt.....Beratungsstellen , egal wo...Jugendamt, Arzt, Sozialamt müssen immer aus der eigenen Initiative heraus aufgesucht werden...wer soll dem Herren denn dann da unter die Arme greifen und ein wenig Anschubsen?? Manchmal muss man eben eingreifen, eigentlich immer dann, wenn eine Selbstgefährdung oder Fremdgefährdung drohen...was hier ja eindeutig der Fall ist...die Menschern dort sind in der Regel gut geschult und wissen, wie man Menschen mit psychischen und sozialen Problemen in die richtige Richtung begleitet , ohne ihnen das Gefühl zu geben, entmündigt zu werden....so...ich zieh mich wieder raus aus dem Thema, geht ja hier um den alten Herren...und dem wünsche ich sehr, dass ihm bald geholfen ...egal wie und wo ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
@Sternentänzerin...sozialpsychiatrischer Dienst? Aufgrund von welchen Gründen? Es ist sowieso schwer einem Menschen zu helfen, der sich bisher selbst versorgt hat und laut Aussage von der TE klar im Kopf ist und dann denkst du es sei eine Lösung ihn so zu stigmatisieten?

Er ist einfach alt und hat keine Kraft mehr sich selbständig zu versorgen. In jedem Sozialamt gibt es Beratungsstellen für Belange von älteren Menschen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Für soetwas ist in erster Linie der sozialpsychiatrische Dienst zuständig....die veranlassen dann auch alles andere :) So wie oben schon von Mathilda erwähnt. Du kannst auch in der nächstgelegenden Psychiatrie nachfragen, die haben die Nummer immer parat.

Alles Gute Euch und Danke fürs nicht weg sehen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Genau Zaubersub :) du triffst eine gute Grenze für dich, denn das ist auch sehr wichtig. Zu wissen, wann man Sachen abgeben muss, damit man selbst nicht dabei kaputt geht. :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
also erstmal danke für Eure Ratschläge.......

vom Kopf her ist er absolut klar und bis vor kurzem ist er auch täglich, etliche Kilometer gelaufen, aber plötzlich geht nichts mehr......augenblicklich würde man ihn nur mit Krankentransport aus der Wohnung bringen....er kann mit ach und Krach und viel Festhalten von einem Eck der Couch, ins andere Eck.

Er hatte mir versprochen heute seinen Hausarzt zu konsultieren, da er meiner Ansicht nach wieder ins Krankenhaus muss........einen Rollator hat er jetzt bekommen, dass hilft ihm aber nicht.......
und die Wohnung ist messihaft.......an manchen Tagen hält man es in unserem Bad nicht aus, weil der Geruch so nach oben drückt......

Wie gesagt, bis zu einem gewissen Punkt ist man zur Hilfe bereit, aber mein Mann kommt sich auch ein wenig verarscht vor, wenn er im Krankenhaus anleiert, dass er eine Haushaltshilfe bekommen soll und er die Papiere einfach mitnimmt und quasi verschwinden lässt......

So oder so, unterstützen will ich die Trickserei nicht und ich denke er könnte auch in der Wohnung bleiben, mit entsprechender Unterstützung...., jedoch müßte die Wohnung erstmal grundgeputzt werden, es ist wirklich hardcore.......

Er ist halt noch dazu ein sehr schwieriger Charakter, egal wo ich war, Bank, oder Hausarzt haben mich alle gleich gewarnt, ich solle mich nicht so sehr vereinnahmen lassen, da er sehr schwierig wäre....

da ich selber krankheitsbedingt, derzeit eine ziemliche Bakterienphobie habe, ist diese Wohnung eine massive Herausforderung für mich......aber auch mein Mann, der nicht so zimperlich veranlagt ist, war schockiert.....

ich werde morgen versuchen jemanden beim Sozialamt zu erreichen, es muss in jedem Fall etwas geschehen und die Lösung kann nicht sein, dass wir ihn jetzt mitversorgen......

Angehörige hat er im übrigen keine und Nachbarn, die wir angesprochen hatten, ihn zum Teil im Krankenhaus besuchen wollten, haben sich genauso wieder zurückgezogen....am Ende des Tages ist jeder mit sich selbst beschäftigt.....

Auf der anderen Seite hätten wir vielleicht auch früher reagieren müssen, der Geruch ist schon seit Monaten penetrant, aber solange ich ihn jeden Tag hab laufen sehen hab ich mein innerliches Kreuzchen gemacht und gut war....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Dass man in jedem Fall in einer "Messi"wohnung bleiben kann, kann ich (zumindest für NRW) nicht bestätigen, da ich das erschütternderweise gerade im Bekanntenkreis erlebe.Das sind dann aber absolute Extremfälle.

Ich glaube aber auch, dass in diesem Fall erstmal ganz andere Fragestellungen im Vordergrund stehen.
Die momentane Verwahrlosung der Wohnung hängt ja vermutlich eher mit seinen gesundheitlichen Einschränkungen zusammen.
Zaubersub, ich kann Dich nur ermutigen das Sozialamt um Unterstützung zu bitten.
Mit ein bißchen Glück trifft man dort auf erfahrene und kompetente Unterstützung.
Gegen seinen erklärten Willen (bei geistiger Klarheit) ist tatsächlich fast nicht möglich zu handeln...auch von Behörden nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Er kann definitiv auch in einer Messiwohnung bleiben, aber es muss dringend gehandelt werden. Er schämt sich und wird auch wenn er Hilfe dringend braucht aus dem Grund abblocken.
Es gibt bestimmt auch in euer Stadt eine Anlaufstelle für Senioren bzw deren Belange. Bitte sie so schnell, wie möglich um Hilfe und sag es ihm auch, dass du diesen Schritt gegangen bist. Keiner kann ihn aus der Wohnung nehmen, wenn er nicht will. Da kannst du ihn ja unterstützen, sollte er so große Angst haben, dass er zB in ein Heim kommt. Die Situation jedoch so zu belassen ist für keinen gut.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Hallo. Ich finde es auch gut, dass ihr euch kümmert. Ich bin im Sozialen Bereich tätig gewesen und würde eine Betreuung in Erwägung ziehen. Da kann man einzelne Teilbereiche in die Verantwortung einer bestellten Betreuung abgeben. Sofern klar ist, dass es keine Verwandten gibt, die sich kümmern könnten. Der Antrag kann von jeder Person gestellt werden an das Betreuungsgericht. Keine Angst, da wird nicht nicht einfach entschieden. Es folgt ein längerer Prozess mit vorgeschaltetem Ärztlichen Gutachten und Besuch eines Sozialdienstes der Stadt, der auch einen Bericht verfasst. Dann gibt es noch eine Anhörung des zu Betreuenden vorm Gericht. Wenn derjenige nicht erscheinen kann, wird er auch vom Richter aufgesucht. Das wäre eine Möglichkeit. Liebe Grüße Nina
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Wenn der Verdacht besteht dass er auch kognitiv und oder psychisch beeinträchtigt ist, kann man auch den sozialpsychiatrischen Dienst mit ins Boot holen.
Wenn er tatsächlich "Messi" sein sollte wäre das sowieso die richtige Anlaufstelle.

Aber vielleicht braucht er tatsächlich nur vorübergehend Unterstützung...?
Ich verstehe nur zuu gut, dass Du dich damit überfordert fühlst....
Vielleicht kann man ja noch andere Nachbarn für konkrete Hilfe ansprechen...?
Manchmal tun Menschen NICHTS aus falsch verstandener Diskretion und/oder Unsicherheit...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Puh, schwieriges Thema, Zaubersub. Ich kann Dir da leider auch keine anderen Tipps geben als das, was Du und Dein Mann bereits gemacht bzw. in Erwägung gezogen habt.
Aber ich wollte Dir wenigstens sagen, wie toll ich es von Euch finde, dass Ihr nicht die Augen davor verschließt, wie es Eure Nachbarn tun. Wirklich ein ganz großes Lob... 👍
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Erstmal finde ich es sehr schön, dass du dich kümmerst! Hut ab, manch ein Nachbar rührt sich gar nicht.
Ich denke, bisher hast du alles richtig gemacht. Wenn es keine Verwandten gibt, ist vielleicht eine Betreuung in einer Pflegeeinrichtung doch eine gute Alternative?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Guten Morgen zusammen,

da hier doch einige auch im sozialen Bereich tätig sind und ich diesbezüglich keine Ahnung habe, wende ich mich mit der Bitte um Rat an Euch....

die Situation ist wie folgt, älterer Herr (84), verwahrlost zunehmend......es riecht seit Monaten streng aus der Wohnung, wirklich reingelassen hat er niemand......uns vertraut er und nachdem er wohl eine Woche fast komplett im Bett lag, hat er uns angerufen, weil er Medikamente bräuchte, ect.

Wir sind dann zu seinem Hausarzt gefahren, haben Medikamente geholt und dort unter anderem erfahren, dass er schon lange nicht mehr in Behandlung war. Für eine Woche war er jetzt im Krankenhaus, wir waren auch in der Wohnung, um sicherzustellen, dass Insulin gekühlt wird und der Schock über den Zustand der Wohnung war heftig. Das es nicht der ordentlichste Haushalt ist, war klar......aber dort sind mit Sicherheit mittlerweile Untermieter.....das Bad haben wir nicht gesehen.....kurzum, es tendiert in Richtung Messi Haushalt und wirklich wahrhaben will er es nicht....

Wir haben ihn mehrmals im Krankenhaus besucht, Hygieneartikel gebracht, die ihm fehlten und sehr schnell war klar, dass seine Hoffnung ist, dass ich ihn quasi einkaufstechnisch und Arztfahrten mitversorge. Für mich hat Nachbarschaftshilfe eine Grenze und ich bin selber im Augenblick berentet, weil es mir gesundheitlich schlecht geht und ich mich nur sehr schwer abgrenzen kann.

Wir haben dann im Krankenhaus den Sozialdienst aufgesucht, diese hat auch das Gespräch mit ihm gesucht und er hat einen Antrag zur Haushaltshilfe unterschrieben. Soweit so gut. Jetzt ist er wieder zu Hause, ich bin gestern Geld holen gewesen für ihn, war einkaufen, er kann wieder nicht laufen und ist ein Fall fürs Krankenhaus. Mein Mann hat heute beim Sozialdienst nachgefragt, ob jetzt etwas passiert und dabei stellt sich raus, er hat zwar die Anträge unterschrieben, aber mit der Begründung, er würde jemanden bei der Krankenkasse kennen, mit nach Hause genommen. Es ist also nichts passiert.

Er trickst, wahrscheinlich ist ihm klar, aufgrund des Zustandes der Wohnung, dass es so nicht weitergeht, aber er hofft das er mit unserer Hilfe so weitermachen kann.
Ich bin völlig überfordert mit dieser Situation, schlafe deswegen im Augenblick auch kaum, weil es mich belastet und ich nicht weiß, was letztlich das Richtige ist.

Ich kann und will nicht die Verantwortung für ihn übernehmen, aber ihn unten einfach so vor sich hin vegetieren lassen, wie der Rest des Hauses, kann ich auch nicht.....

Jetzt haben wir überlegt, dass Sozialamt einzuschalten, da es dort wohl eine Stelle für Senioren außerhalb eines Pflegeheimes gibt. Nur wenn ich jetzt diesen Weg bestreite und jemand diese Wohnung sieht, sei es Medizinischer Dienst, oder eben Sozialamt, bin ich am Ende Schuld wenn er nicht mehr in der Wohnung bleiben kann und so hadere ich. Aber so geht es definitiv nicht weiter.

Vielleicht hat jemand von Euch Ratschläge und weiß entsprechende Anlaufstellen, ich möchte mich aus dieser Sache zurückziehen, aber auch wissen, dass sich um ihn gekümmert wird.

Danke.