älterer Herr im Hause verwahrlost, was tun......
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Gesundheit & Wellness

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2018
Ich überreiche an dieser Stelle einfach mal einen Orden für dein Verhalten und dein Engagement. Die Welt wäre um einiges besser, wenn es mehr Menschen von deiner Sorte gäbe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.02.2018
Guten Morgen zusammen,

der ältere Herr hat zwar scheinbar vier Kinder, doch ich hab diese noch nie gesehen und selber sagt er, er hätte keine Angehörigen.....dennoch werden sie jetzt wohl benachrichtigt.....
im Augenblick ist er auf Reha, kann wieder ein wenig laufen und um Zeit zu gewinnen bleibt er noch ein paar Tage in der Klinik.

Gestern war seine gesetzliche Betreuerin da, ging jetzt doch sehr flott....
Eine Dame die anpackt und konsequent, aber locker mit der Situation umgeht.....
die Wohnung wäre sehr grenzwertig, aber die Ratten würden ja noch nicht auf dem Tisch sitzen.....
Mein Blick war entsprechend geschockt.......da ich wie gesagt aber auch wegen Putzzwang und anderen Marotten in ärztlicher Behandlung bin, ist diese Wohnung für mich ein Minenfeld....

Sie macht sich jetzt ein Bild über seine finanzielle Situation, leitet die Post zu sich um und organisiert die Säuberung der Wohnung. Er kann in jedem Fall zurück in seine Wohnung und sie leitet jetzt alles in die Wege..........Pflege, Haushalt, Post, Finanzielles und all solches.....

Beim Abschied meinte sie nur, er würde sich umschauen wenn er zurückkehrt in die Wohnung, weil dort einiges entsorgt werden muss.......da wird es sicherlich noch Diskussionen geben, aber es hilft ja nichts....

Wir haben jetzt zwar noch den Zweitschlüssel für die Wohnung und besuchen ihn heute in der Klinik um ihm noch ein paar Sachen zu bringen, welche die Betreuerin zusammen gepackt hat.....

Von unserer Seite aus wurde alles getan und wir sind sehr froh, dass es mit der Betreuung so schnell geklappt hat und er auch zugestimmt hat und alles andere ist jetzt Aufgabe der entsprechenden Dame.

Zum anzählen ist niemand da, die Kinder scheinen ja keinerlei Kontakt zu haben und ich habe einmal Geld mit einer Vollmacht für ihn in der Bank abgehoben und diess Geld hat er jetzt wohl in der Klinik verwahren lassen.....Der Betreuerin habe ich von dieser Abhebung auch noch erzählt, damit sie im Bilde ist und ansonsten haben wir damit nichts mehr zu tun.

Er hatte uns zwar beiden mehrmals Geld in die Hand drücken wollen, was wir aber nicht angenommen haben, nach reichhaltiger Diskussion ;-).....
Auch auf die Gefahr hin rumzuunken, möchte ich den Selbstschutz ansprechen.

Keine Frage, Zaubersub, dein Engagement ist wirklich toll. Birgt aber auch ein Stück weit die Gefahr, dass du eventuell mal angezählt wirst. Z. B. urplötzlich tauchen Angehörige auf und unterstellen dir, etwas unterschlagen zu haben oder ähnliches. Mit Sicherheit hast du das nicht getan - keine Frage. Aber allein die Unterstellung steht dann groß im Raum.
Von daher ist es meiner Meinung nach immer sinnvoll, ganz offiziell ein zuständiges Amt mit einzubeziehen, um dich selbst abzusichern, damit du hinterher nicht in Erklärungsnot bist und dich nicht ausreichend rechtfertigen kannst, weil du "nur" eine Nachbarin bist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dich so etwas ziemlich treffen würde.

Wie gesagt, ich will niemandem etwas unterstllen! Ich habe nur schon sehr oft miterleben müssen, wie schnell Stimmungen umschlagen können und Hilfeleistungen plötzlich als Selbstbereicherung ausgelegt werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2018
danke für Eure Rückmeldungen und bezüglich des Putzens, die Wohnung ist grob versifft und in einem sehr schlechten Zustand......ich habe lediglich ein klein wenig oberflächliche Korrektur betrieben, in dem ich Sachen weggeschmissen habe, die sonst zu schimmeln, oder krabbeln anfangen....

Allein der Geruch erschlägt einen....es riecht schlimmer als auf einer Bahnhofstoilette.....unserer Ansicht nach müssen dort alle Böden und auch das Inventar komplett raus.....mit mal eben wischen und ein wenig entmüllen ist es da nicht getan....

Unser Engagement haben wir zurückgefahren, die entsprechenden Stellen sind informiert....Wir haben lediglich noch neue Hausschuhe und Hygieneartikel gekauft und ich werde mich hüten, nach Wäsche oder anderem zu fragen.....der Begriff verwahrlost trifft es hier leider sehr genau und ich bin eh in Punkto Bakterien leicht phobisch.....und auch ich muss lernen, meine Grenzen zu akzeptieren.....und nein zu sagen.....

Er hatte meinen Mann noch gebeten diverse Sachen zu suchen, dieser hat es aber abgelehnt und das war auch aufgrund des Zustandes der Wohnung richtig so...

Der oder die Betreuerin tritt in jedem Fall keinen einfachen Job an und ich habe Hochachtung für alle Menschen, die sich solchen Aufgaben stellen.....Ohne diese Menschen wäre unsere Gesellschaft schlecht dran.....und am Anfang habe ich Großbritannien mit ihrem zukünftigem Ministerium für Einsamkeit belächelt......aber durch die Situation im Haus würde ich einen solchen Schritt bei uns auch begrüßen.....es scheint wirklich dringend nötig zu sein......in einer überalternden Gesellschaft in der leider auch die Postbankmentalität (unterm Strich zähl ich) immer mehr um sich greift...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2018
@Zaubersub
Ich kann mich den anderen nur anschliessen. Ich finde es toll, was du gemacht hast.
Ich würde es jetzt aber langsam das Handeln zurückfahren und an andere Stellen abgeben.
Auch zuviel Aufräumen oder gar Putzen könnte kontraproduktiv sein.
Sonst heißt es hinterher, wenn wirklich jemand kommt: "So schlimm ist das doch gar nicht, die akuten Sachen sind ja offensichtlich immer gemacht worden."
@Zaubersub
Du hast meine ganze Hochachtung für Dein mutiges, sensibles und doch nachdrückliches Engagement! Ich wünsche Dir und Deinem Mann und natürlich dem alten Herrn, dass eine gute und dauerhafte Lösung der Sachlage gefunden wird, zusammen mit den amtlichen Stellen.
Man kann Eltern und Kinder eben nicht zwingen, gut miteinander auszukommen, ggf. müssen sich aber die Kinder an den Unterbringungskosten im Heim beteiligen. Die Behörden können da sehr fordernd sein. Ist aber zum Glück nicht Deine Sache.

Aber hier ein wichtiger Tipp: Bevor Du ans Saubermachen gehst, besorge Dir einen Mund-/Nasenschutz in der Apotheke für wenig Geld. Denn es dürften in der Wohnung wohl durch Essensreste einige recht ungesunde Bakterien und Schimmelsporen unterwegs sein, die Du keinesfalls einatmen solltest! Und gegen den üblen Geruch hilft eine Maske auch.
Alles Gute weiterhin!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2018
Dass es vorangeht, ist dir/euch zu verdanken! Das ist toll. Ich hoffe, der alte Herr erlaubt eine Entrümpelung der Wohnung.
Hoffentlich gefällt's ihm dort bei der 'Reha'.
Dass er 4 Kinder hat, aber keinen Kontakt, ist traurig, hat ja aber sicher auch seine Gründe, wenn er so ein Sturkopf ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2018
Guten Morgen, Zaubersub!
Danke dass Du uns nochmals berichtet hast!
Es ermutigt vielleicht auch uns, in solchen Fällen die richtigen Schritte zu gehen.

Nicht nur in den praktischen Fragen (Welche Institutionen helfen?? usw)
sondern auch darin, das richtige Mass an Anteilnahme,Engagement und Selbstfürsorge rauszufinden.

Danke für das interessante Thema.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.01.2018
Guten Morgen zusammen,

ein kleines Update.....
der ältere Herr ist noch immer im Krankenhaus und die Dame von der Betreuungsstelle beim Landratsamt hat jetzt eine Betreuung eingeleitet. Er war nicht gänzlich dagegen, was die Sache leichter macht.
Er wird wohl diese Woche noch in einen andere Klinik verlegt, ein Sanatorium in unserer Nähe, ich denke sie haben es ihm als Reha verkauft, aber eigentlich ist es eine Kurzzeitpflege, um einfach Zeit zu gewinnen.

Die Dame von der Betreuungsstelle war sehr nett und hatte uns auch versprochen ,dass er keinesfalls in die Wohnung zurückverfrachtet wird, ohne entsprechende Betreuuung. Den Zustand der Wohnung kennen nach wie vor nur wir. Es hat sich auch rausgestellt, dass er wohl vier Kinder hat, zu denen aber wohl keinerlei Kontakt besteht. Wir haben mehrmals nachgefragt und er hat Angehörige immer verneint.

So oder so, es passiert etwas, ich bin sehr froh.......da er wohl diese Woche jetzt in die andere Klinik verlegt wird, schnappe ich mir gleich noch Handschuhe und eine Mülltüte und entferne zumindest den groben Müll. (Obstschalen, Brot und solche Sachen). Mir graust zwar ohne Ende, die Wohnung betreten zu müssen, weil allein der Geruch übel ist, aber wer weiß wie lange er jetzt in dieser Klinik bleiben muss und wann hier jemand von der Betreuung aufschlägt. Man muss es jetzt nicht gewaltsam schlimmer machen und die Anzahl der Mitbewohner vergrößern.

Schwierig bei dieser Sache ist halt leider auch, dass er ein ziemlicher Querkopf ist, hat sich wohl mit sämtlichen Ärzten angelegt, weiß alles besser und auch sonst ist er ein großer Eigenbrödler. Aber wir sind jetzt auf einem guten Weg und ich hoffe sie finden einen fähigen Betreuer, der sowohl menschlich mit ihm umgeht, aber eben auch die Grenzen aufzeigt........

Danke nochmal an alle die hier mit Rat und Tat zur Seite standen.
Ich hab hier immer still mitgelesen und finde das Engagement von Zaubersub auch sehr bemerkenswert - den anderen danke für die interessanten Beiträge zu einem sicher nicht einfachen Thema.
Heute las ich dann diesen Beitrag, der sich bei uns in Oberösterreich ereignet hat

http://ooe.orf.at/news/stories/2890549/

und ich denke, dass sich da auch die Allgemeinheit für die Zukunft was überlegen wird müssen, vor allem was die Vorgangsweise, die Betreuung etc. von älteren Menschen betrifft...
Sich in so einem Fall nur auf hoffentlich nicht blinde und hilfsbereite Nachbarn zu verlassen ist sicher zu wenig.

Sorry, wenn das jetzt ein wenig OT ist! Ich bin einfach nur froh, dass ich aufmerksame (manchmal auch zu neugierige) Nachbarn habe, denen Ungewohntes gleich auffällt und wir sonst auch einen guten Kontakt haben...
Schönes Wochenende!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.01.2018
danke Mehrmaid für Deinen sehr konstruktiven Beitrag......

der ältere Herr ist seit letzten Donnerstag im Krankenhaus, mein Mann war Dienstag nochmal bei ihm, da gab es wohl nichts neues....er kann nach wie vor nicht laufen.....

Mein Mann hat nachgefragt ob er etwas aus der Wohnung benötigt, Post hatte er für ihn dabei von der AOK, die er nicht geöffnet hat, mit den Worten, da kann nichts wichtiges kommen.....
Zwingen kann ich ihn nicht......

Unser Brief/Mail mit der Darstellung der Umstände wurde vom Ordnungsamt zur Betreuungsstelle beim Landratsamt weitergeleitet. Dort sollte sie in richtigen Händen sein und nachdem wir den ganzen Vorgang auch an den Sozialdienst des Krankenhauses geschickt haben, sollte es jetzt seinen Weg laufen....

So hoffe ich....
Wir bekommen ja mit was als nächstes passiert und sollte man ihn wirklich wieder einfach in die Wohnung zurückverfrachten und sich selbst überlassen, werde ich mir diesen Vordruck zur Anregung einer Betreuung genauer ansehen und ggf. ausfüllen.

Im Augenblick bin ich erstmal ruhig, weil er im Krankenhaus gut versorgt ist, aber eine Dauerlösung ist es natürlich nicht.....und bisher haben sie keine Ursache gefunden, wieso er nicht mehr laufen kann....

Danke für Deine Informationen
Ich habe das leider erst heute gelesen. Grundsätzlich hast du gut und richtig gehandelt, indem die Situation jetzt an unterschiedlichen Stellen schriftlich dokumentiert (und somit ggf. schwerer zu ignorierenn) ist. Wenn er noch immer im Krankenhaus ist, ist es jetzt am dortigen Sozialdienst (auch Entlass-und Versorgungsmanagement genannt), zu handeln. Die sind ab Mitte letzten Jahres noch einmal mehr gesetzlich dazu aufgerufen, die Nachversorgung zu regeln und können z.B. auch per Eilantrag einen Pflegegrad bei der zuständigen Pflegekasse stellen. Gegen den Willen des Betroffenen Hilfen zu installieren ist zwar tatsächlich häufig schwierig und auch nicht immer durchsetzbar, aber in dem von dir geschilderten Fall klingt es tatsächlich so, als wäre zumindest ein Versuch wegen der akuten Selbstgefährdung erforderlich. Ich bin selbst Berufsbetreuerin und denke, wie unten auch schon einmal vorgeschlagen, dass es großen Sinn machen würde, eine rechtliche Betreuung für deinen Nachbarn zu beantragen, damit er Unterstützung bekommt. Wie die dann konkret aussieht, hängt vom Einzelfall ab. Ich hatte schon etliche Betreute in solchen Ausgangssituationen. Mitunter lässt sich ein Umzug ins Pflegeheim nicht mehr vermeiden, andere sind aber z.B. nur überbrückend zum Aufpäppeln in kurzfristige Pflege gekommen, während ich das Zuhause wieder bewohnbar organisiert habe und der Betreute dann im Anschluss wieder mit flankierenden Hilfen dorthin zurück kehren konnte. Nicht selten haben Betreute, die ursprünglich nur zur Kurzzeitpflege ins Heim gekommen sind währenddessen dann aber auch gemerkt, dass es eigentlich gar nicht so verkehrt ist, versorgt und unter Menschen zu sein und wollten dann von sich aus bleiben. Kurzum: schick dein Schreiben auch noch ans zuständige Amtsgericht (oder zieh dir einen Vordruck zur "Anregung einer Betreuung" aus dem Netz, kann man sogar anonym anregen), die sind dann verpflichtet, weiter zu ermitteln. Ich denke, gerade angesichts seiner "Trickserei" ist es wichtig, dass da jemand rein kommt, der die Übersicht er-und behält, der Handlungsbefugnis hat und eben auch weiss, wie und wo er welche Hilfen beantragen kann. Falls eine Betreuerbestellung dann an der Verweigerung bzw. am freien Willen deines Nachbarn scheitern sollte, dann hast du wenigstens alles versucht. Aber dabei würde ich es an deiner Stelle dann auch belassen. Man kann letztlich nur Menschen helfen, die sich auch helfen lassen wollen, des Menschen Wille ist sein Himmelreich und manchmal ist (auch für mich nach all den Jahren noch immer) das Schwierigste, genau das dann zu akzeptieren, auch wenn die eigenen Vorstellungen von einem lebenswürdigen Umfeld ganz andere sind.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2018
@Zauberstub
von mir auch meinen größten Respekt an Dich und Deinen Mann. Zumindest habt Ihr nicht weggesehen, wie es heute ja auch an der Tagesordnung ist. Nur wie hier schon erwähnt, werdet Ihr das auf Dauer nicht alleine schaffen. Von daher ist es gut, offizielle Stellen um Hilfe zu bitten. Im Krankenhaus der Sozialdienst ist aber eigentlich meiner Meinung nach schon ein guter Anlauf. Vielleicht noch bei der Stadt nachfragen, wegen der Wohnung. Achtet bitte auf Euch, denn über Grenzen gehen tut nicht gut. Ist zwar nicht miteinander vergleichbar aber habe 3 Jahre meinen Vater rund um die Uhr gepflegt. Wenn Du Dir nicht selber Deine Grenzen aufzeigst, gehst Du in die Knie. Alles Gute für Euch. LG Mollig_mit_Herz
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2018
@ Zaubersub

Ich zolle dir und deinem Mann auch meinen größten Respekt, weil ihr nicht aufgebt und dem alten Herren weiterhin helft, obwohl ihr selbst angeschlagen seid. Ich hoffe sehr, dass nun endlich Hilfe von offizieller Seite kommt, und wünsche dir und deinem Mann erst mal gute Besserung. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2018
Hast du gut gemacht @Zaubersub!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.01.2018
für jene die es interessiert...
der ältere Herr ist wieder im Krankenhaus, mir hat das vorgestern Abend keine Ruhe gelassen und ich habe meinen Mann Abends dann noch "gezwungen" mit mir runterzugehen und tatsächlich lag er wieder völlig hilflos im Bett, seit Stunden ohne Trinken/Essen und das als Diabetiker.....ich will mir gar nicht ausmalen, was gewesen wäre, sofern wir an diesem Abend nicht mehr runtergegangen wären.....und natürlich hatte er nicht seinen Hausarzt konsultiert, wie eigentlich am Mittwoch versprochen......

Also Rettungswagen gerufen und er ist jetzt wieder im Krankenhaus.
Sozialamt macht erstmal gar nichts, ehe nicht eine Pflegestufe festgestellt ist....

Um mich zu schützen und um auch wieder Abstand zu bekommen, habe ich den Rat eines Arztes befolgt und wir haben gestern ein Schreiben verfaßt, die Situation geschildert und dieses Schreiben sowohl an den Sozialdienst im Krankenhaus versendet, Hausarzt und Ordnungsamt. Einfach um Druck aufzubauen.

Erste Reaktion, Anruf des Hausarztes und der Mitteilung, er hätte jetzt eine Woche Urlaub und auf die Schnelle kann er jetzt da nichts machen, wir mögen doch bitte im Krankenhaus entsprechend Druck machen.

Ich hoffe, die Tatsache, dass wir den ganzen Schriftverlauf an die Sozialarbeiterin des Krankenhaus geschickt haben, bringt jetzt Bewegung in die Sache.
Wir waren ja Abends in der Wohnung und einen kurzen Moment in der Küche, um ihm Wasser zu bringen....da ist erstmal allesmögliche Getier entfleucht.......

Mal sehen ob die Wörter Eigengefährdung und auch der Zustand der Wohnung jetzt jemanden auf den Plan rufen.......

Mein Mann und ich müssen uns erstmal auskurieren, er Mandelentzündung und ich Mittelohrentzündung....vielleicht nicht verkehrt, weil wir so erstmal nicht ins Krankenhaus gehen können, ich will niemanden anstecken.......

der Körper will Ruhe und die bekommt er jetzt auch.....

Mal sehen was die nächste Woche bringt.....
Euch ein schönes Wochenende...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.01.2018
Guten Morgen,

also den Vermieter einzuschalten kommt gar nicht in Frage......
für mich persönlich hat das was von Denunziation und damit ist ihm auch nicht geholfen....
Eine Stiftung ist unser Vermieter und die beauftragte Immobilienfirma ordne ich nicht unbedingt als Menschenfreund ein.....

Ich werde versuchen mit dem Sozialamt weiterzukommen und diesen sozialpsychiatrischen Dienst gibt es wohl auch bei uns........
Er hatte mir versprochen gestern seinen Hausarzt zu konsultieren, zwecks Hausbesuch, oder ggf. Krankenhauseinweisung, aber ich denke er hat nichts unternommen.....

Da fehlt einfach die Kraft und auch die Einsicht und sicherlich auch Scham, zwecks Zustandes der Wohnung. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die Papiere für eine Haushaltshilfe verschwunden sind.....

Auf ein neues,

danke erst einmal an alle und einen schönen Tag für Euch
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Den Vermieter einzuschalten finde ich auch die denkbar ungünstigste Alternative. Damit hilft man ihm vermutlich nicht, sondern erhöht den Druck.

Auch wenn der ältere Herr nicht psychisch krank ist, würde ich vom Gefühl her den sozialpsychiartrischen Dienst für angebracht halten. Ob man ihm das mit diesem Namen so vermittelt - da wäre ich auch vorsichtig. Als psychisch krank würde ich ihn auch nicht einschätzen, das wäre vielleicht im Vorfeld mit dem sozialpsychiartischen Dienst zu klären, ob sie da überhaupt zuständig sind.

Hier in Köln ist bei ihren Aufgaben auch folgendes zu lesen:

-Unterstützung nach einem Klinikaufenthalt
-Vermittlung von weitergehenden therapeutischen, pflegerischen, begleitenden und sozialrechtlichen Hilfen
-Beratungsgespräche und Hausbesuche, im Notfall auch kurzfristig

Das würde ich als durchaus passend empfinden, aber mir fehlt zugegebenermaßen die Erfahrung in dem Bereich. Ich als Laie würde an Deiner Stelle (Zaubersub) aber mal dort einen Termin ausmachen und es mit ihnen besprechen. Einfach um die Möglichkeiten kennenzulernen, vielleicht hat man dort ja auch ganz andere Ideen dazu.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
@AngieDU
Das ist dann aber quasi die Garantie dafür, dass er die Wohnung verliert.
Außer es handelt sich um eine der großen Gesellschaften, die extrem träge reagieren.
Ich würde ein letztes Mal versuchen, ein klärendes Gespräch mit dem betroffenen Herrn persönlich zu führen, ihm alles zu erklären, auch, dass du gesundheitlich an deine Grenzen gehst und welche Möglichkeiten es für ihn gibt...sollte er darauf nicht eingehen, würde ich selber an deiner Stelle den Vermieter anrufen, dann musst du auch keine Bedenken haben, je nachdem was passiert, dass du daran Schuld bist. Dennoch auch von mir Daumen hoch, dass du trotz deines gesundheitlichen Zustandes nicht wegsiehst. Alles Gute.
Einem amb. Pflegedienst wird er wahrscheinlich viel eher zustimmen als einem sozialpsychiartrischem Dienst, da besonders bei älteren Leuten alles was ,,psychiartrisch,, ist einen unangenehmen Beigeschmack hat und er sich abgestempelt fühlt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Ich finde es toll, dass ihr nicht wegschaut. Wie ihr aber ihr schon erkannt habt, sollte man versuchen sich abzugrenzen und das Ganze zu delegieren.
Einem Pflegedienst wird er sehr wahrscheinlich nicht zustimmen.
Ich würde einfach mal beim sozialpsychiatrischen Dienst anrufen und mich dort beraten lassen.
Man kann ja direkt dazu sagen, dass er nicht "gaga" ist und solange man weder Namen und Adresse nennt, ist noch niemand auf den Plan gerufen.
Wenn es nicht die richtige Stelle ist, werden sie das schon sagen und ggf. an eine andere verweisen.
Ich denke ein amb. Pflegedienst wäre für den alten Herrn das richtige. Sein Hausarzt kann eine Verordnung ausstellen , vielleicht erst einmal um die regelmäßige Einnahme seiner Medikamente zu gewährleisten , das wird auch von seiner Krankenkasse akzeptiert und bezahlt . Wenn der alte Herr dann die Vorzüge des täglichen Besuchs durch die Pflegekraft erfahren hat , und dem nicht mehr ablehnend gegenüber steht , kann die Pflege und Betreuung erweitert werden , z.B , " mal wöchendlich duschen , Haushaltshilfe und was sonst noch erforderlich ist .
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Ich lese es nicht so, dass der ältere Herr stigmatisiert werden soll, sondern man möchte Ihm auf die schnellstmögliche Weise Hilfe zukommen lassen. Sicherlich wäre für Zaubersub und Ihren Mann wichtig zu wissen, wohin sie sich wenden müssen um eine Kaskade der Hilfe für diesen Mann anlaufen zu lassen, sodass sie sich aus der Betreuung wieder herausnehmen können und es den "Fachleuten" überlassen. Man will sich ja auch sicher sein, dass alles funktioniert. Hier auf dem Land, gibt es leider im Rathaus keine explizit ausgewiesene Seniorenstelle und ich wüsste auch nicht sofort an wen ich mich wende, wenn ich nicht schon in dem Bereich arbeiten würde. Sozialpsychatrischer Dienst ist aber zumindest eine Anlaufstelle, die mir weiterhilft und eventuell an weitere Stellen weiterempfiehlt. Mir würde bei uns als allererstes der Hausarzt einfallen, den ich frage wohin ich mich wenden kann.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
10.01.2018
Ich arbeite seit 24 Jahren in dem Bereich und kann sagen, dass es immer, ohne Ausnahme als ein Stigma empfunden wurde.
Wenn ich helfen möchte, dann schaue ich, wie ich am besten die Person erreichen kann, von der ich annehme, dass sie Hilfe braucht.
Den Ausführungen der TE folgend, er ist klar im Kopf, aber er ist körperlich nicht in der Lage sich selbst zu versorgen sind für mich maßgeblich.
Seine Wohnung ist nicht mehr sauber, er wohl auch nicht mehr...da ist das Schamgefühl groß und schnell ist da eine Sperre sich in der Art und Weise anderen zu zeigen.
Hilfe im Haushalt und Hilfe in der Pflege sind da notwendig, aber auch nur, wenn er es zulässt. Sind das die Aufgaben eines sozialpsychiatrischen Dienstes?
In Frankfurt nicht ... Und zurecht, denn wir haben andere Stellen, die dafür zuständig sind, zB. Rathaus für Senioren.
Ich finde es auch anmaßend ältere Menschen, die nicht mehr können von vorneherein in eine bestimmte Ecke zu drängen, übertrieben gesagt...der Alte ist gaga und ich als, Sozialpädagogin etc weiß was gut für ihn ist. Und dann wundern sie sich, dass keine Kooperation da ist.