
Hallo,Ich habe eine Reha beantragt und würde gerne wissen wo kann ich gut hingehen bei starkem Übergewicht. Über viele Erfahrungen und Tipps freue ich mich sehr.
Lg Kristina

„Wiehl“ (Pseudonym)
Hallo Kristina , erstmal wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Reha-Antrag. Ich war mal 2012 für 6 Wochen in der AHG Klinik Berus
Orannastraße 55, 66802 Überherrn, dort hat es mir gut gefallen. Für nähere Informationen gerne per PN. Das wäre mir zu persönlich um es hier ins Forum zu schreiben. Gerne stehe ich dir auch mit Rat zur Seite, wenn es um Wunsch- und Wahlrecht oder Widerspruch, etc. geht.
Liebe Grüße Nina

„Wiehl“ (Pseudonym)
Ein paar Sachen kann ich hier schreiben. Also die Zimmer waren sehr komfortabel, vor allem die Betten für ein Schwergewicht wie ich es bin. Damals wog ich 162 kg. Mir gefielen dort das Gruppenangebot, das Sportprogramm und die Physiotherapie. Auch war das Essen lecker. Es gab viele verschiedene Gruppen zu diversen Themen. Die Klinik ist nicht nur speziell für Adipositas. Ich war damals in der Adipositas-Gruppe, wo ich viele hilfreiche Tipps und Anregungen bekam. Zudem war ich in der Trauma-Gruppe, das half mir sehr, und ich war in der Achtsamkeits-Gruppe. Dann hatte ich Einzelgespräche mit einer Therapeutin, von der ich sehr profitiert habe. Sie hat mich zB gelehrt, dass ein Gefühl nur 3 Sekunden dauern kann. Seitdem habe ich nicht mehr diese unendlich langen Heulattacken, sondern muss immer daran denken. Dann fließen kurz ein paar Tränen und dann kommt wieder ein anderes Gefühl. Das Sportangebot ist auch vielfältig. Ich war viel im Wasser. Dann gab es Nordic Walking draußen usw. Das Hallenturnen war nicht so mein Ding. Sehr genossen habe ich natürlich die Massagen und Bäder. Ich habe dort viele nette MitPatienten / innen gehabt. Der Altersdurchschnitt war in Ordnung.

„Rodgau“ (Pseudonym)
Ich war 2007 und 2011 in der Schön Klinik Berchtesgadener Land in Schönau am Königssee.
Dort gibt es eine kleine, aber dafür SEHR intensive Adipositas-Gruppe in der Psychosomatischen Abteilung. Alles Einzelzimmer und reichhaltiges Therapieangebot....und natürlich ein wundervolle Landschaft!
Wie du am Datum siehst, war ich sogar 2x dort....ich fand die Klinik (verglichen mit einigen anderen vorher) echt toll. :-)
Solltest du Fragen haben-> PN ;-)

„Oelde“ (Pseudonym)
Mir wurde letzte Woche eine bewilligt und ich soll in die Klinik Teutoburger Wald in Bad Rothenfelde. Laut Internet hat die gute Bewertungen. Allerdings habe ich Widerspruch eingelegt, da nicht alle Diagnosen berücksichtigt wurden. Wäre das nicht der Fall, würde ich auf jeden Fall dort hin gehen.

„Rodgau“ (Pseudonym)
Da war ich 2003 ...aber damals hieß die Klinik noch anders und passte überhaupt nicht zu meinen Diagnosen....habs dann als 3 Wochen Urlaub genommen :-/

In Bad Orb die Spessart-Klinik.
Ich weiß, dass die Klinik das Thema für Kinder und Erwachsene aufgegriffen hat und sich spezialisiert darum kümmert - aber nicht ausschließlich. Ich selbst war zwar noch nicht dort, habe aber schon gute Kritiken von Bekannten und Freunden gehört.
Sie bieten auch ambulante Kurse und Workshops an.

Die Klinik am Korso in Bad Oeyenhausen ist eine spezielle Klinik für Essstörungen ..
Dort sind sowohl adipöse, bulimische und anorektische Patienten. Ich war damal sehr skeptisch. Aber das Konzept geht wirklich auf.
Sofern ich nochmals eine Klinik aufsuchen müsste würde ich mich jederzeit wieder für diese Klinik entscheiden.
Viel Erfolg bei Deiner Auswahl .. ;-)

Hat jemand Erfahrungen mit der Schön Klinik in Bad Bramstedt?
Die Spessart Klinik in Bad Orb behandelt Erwachsene und Kinder, das ist richtig. Da Reha für Kinder und Erwachsene sowas wie mein tägliches Geschäft ist, würde ich allerdings sagen, dass eher Kinder in diese Einrichtung aufgenommen werden.
Die Klinik am Korso in Bad Oeynhausen hat, wie von redchilli beschrieben, ein wirklich gutes Konzept, was tatsächlich auf geht. Ich höre von den Menschen, die dort waren nur Gutes.

„Neuwied“ (Pseudonym)
Hallo Finchen,
die Seepark Klinik in Bad Bodenteich ist eine Klinik die u.a. auch extrem schwergewichtige Menschen aufnimmt. Die haben vor einiger Zeit auch nochmals ihren Fitnessbereich mit Geräten ausgestattet die auch mehr als 150kg tragen.

Sowohl die Klinik in Bad Bramstedt als auch die Klinik in Bad Bodenteich kann ich nur empfehlen. War selbst in beiden Einrichtungen.

Darf ich mal OT etwas dazwischen fragen?
Wie habt Ihr es hingekriegt, dass Euch eine Reha bewilligt wurde? Habt Ihr bei der Beantragung gezielt das Übergewicht als Hauptgrund angegeben oder eher Folgeerkrankungen durch das Übergewicht?
(Ich frage, weil mein Freund vor ein paar Jahren auch eine Reha beantragt hat, jedoch komplett ausgebremst wurde von seiner Krankenkasse. Am Telefon wurde er hin- und herweitergeleitet, vertröstet, es gab nie einen schriftlichen Bescheid, gegen den man Widerspruch hätte einlegen können. Leider habe ich erst vor Kurzem gelesen, dass angeblich 4 Wochen nach Antragstellung ein Antrag bei der Krankenkasse als bewilligt gilt, wenn man kein Schreiben erhält. Letztendlich ist das Ganze dann im Sande verlaufen bzw. er wurde dann richtig krank, war 2 Monate im Krankenhaus, über ein Jahr im Pflegeheim... da wäre die Reha vermutlich preiswerter gewesen.)

„Petershagen“ (Pseudonym)
Das interessiert mich OT auch! Meine Hausärztin ist von vornherein davon ausgegangen, dass mir eine Reha wegen des Übergewichts abgelehnt wird.

„Korschenbroich“ (Pseudonym)
@ Berith
Wenn Ihr einen offiziellen schriftlichen Antrag gestellt habt müsst ihr auch eine schriftliche Ablehnung bekommen haben. Wenn alles nur telefonisch auf Beratungsebene gelaufen ist natürlich nicht. Das man auf Nachfragen abgewimmelt wird ist so normal wie die Tatsache dass die meisten Anträge erstmal abgelehnt werden, damit sortiert man schlichtweg die Leute aus die es nicht ernst meinen und/oder sich nicht auskennen und spart sich damit Geld.
Abgesehen davon hat die Krankenkasse eher wenig mit so einem Antrag zu tun, die meisten laufen über die Rentenversicherung.
Was genau der Inhalt des Antrages und damit das Ziel der Reha ist sollte immer gemeinsam mit dem behandelnden Arzt entschieden werden, denn letztlich muss dieser im Antrag genau ausführen und begründen warum, wieso, weshalb da etwas beantragt wurde und was man sich von einer Reha dazu verspricht. Nur wenn es eine fundierte Begründung gibt hat man auch die Chance auf eine Bewilligung und auch dass nur dann wenn man Nachweisen kann was man bisher alles unternommen hat um den Zustand zu verbessern. Reichen die bisherigen Anstrengungen in den Augen der RV nicht aus gibts auch keine Reha. Hier muss also der Arzt genau abwägen auf welchen Bereich er sich stützen will, wo schon am meisten gemacht wurde und was man der RV berichten kann.
Dass ein Antrag einfach so als bewilligt gilt wenn man 4 Wochen nichts hört ist nicht richtig (eine 4 Wochen Frist gilt für die Begutachtung bei Anträgen auf Pflegegeld, womöglich verwechselst du da etwas). Ein normaler Antrag auf Rehabilitationsleistungen ist höchst selten innerhalb von 4 Wochen entschieden, letztlich ist die eigentliche Bewilligung ja auch nur der Anfang, danach bekommt man noch eine Klinik zugewiesen, ebenfalls mit der Möglichkeit eines Widerspruchs usw.
Ich habe Anfang Februar beantragt (nicht auf Adipositas sondern auf 3 andere Bereiche, teilweise Folgen des Übergewichtes), die erste Ablehnung kam im März, die Bewilligung, nachdem ich Widerspruch gegen die Ablehnung eingelegt hatte, kam im Mai und aktuell warte ich immer noch auf den Termin, nachdem ich auch gegen die ursprünglich zugewiesene Klinik nochmal Widerspruch eingelegt habe. Da wir mittlerweile Juni haben zieht sich das Ganze also seit 5 Monaten.

„Neuwied“ (Pseudonym)
@XXLady
Anträge auf Reha oder Kur wegen Adipositas werden tatsächlich schon seit Jahren abgelehnt (bzw garnicht mehr gestellt) weil es keine gesetzlich anerkannte Krankheit ist bzw nicht als solche gilt. Ein Antrag muss sich also auf evtl vorliegende Komorbiditäten gründen zB. orthopädische, psychosomatische oder internistische Erkrankungen (Diabetes, Hypertonie etc.)
Ansonsten kann ich den Ausführungen von Maiblümchen nur zustimmen. Meine Erfahrungen sind ziemlich identisch!

„Oelde“ (Pseudonym)
Also ich habe die Unterlagen bei der Rentenversicherung beantragt. Mein Hausarzt meinte, dass die Rentenversicherung schließlich ein großes Interesse daran hat, dass ich so lange wie möglich arbeite und nicht früher in Rente muss.
Habe dann alle Formulare ausgefüllt und nach 3 Monaten die Bewilligung bekommen.

Genau @sajo...eine Reha ist immer beim Rentenversicherungsträger zu beantragen. Die Reha dient ja der Erhaltung der Arbeitskraft.
Einzige Ausnahme sind Rehas wegen Arbeits-, Wegeunfall oder einer Berufskrankheit. Eine solche Reha trägt die zuständige Berufsgenossenschaft.

Vielen Dank für die Infos zu meiner OT-Frage. Mein Freund hat nie in die Rentenversicherung eingezahlt, deswegen kann er eine Reha nur bei der Krankenkasse beantragen, da ist die Zuständigkeit der DRV einfach nicht gegeben. Er hat damals den Antrag schon schriftlich gestellt, telefonisch lief nur das Nachhaken. Irgendwann hat er halt entnervt aufgegeben und nicht weiter gekämpft. Es gibt ja vermutlich irgendeine Stelle, an die man sich wenden kann, wenn die Krankenkasse nach gestelltem Antrag einfach keinen Bescheid schickt.

„Korschenbroich“ (Pseudonym)
@ Berith
Das finde ich gelinde gesagt dennoch sehr merkwürdig. Hat er denn offizielle Antragsformulare dazu verwendet, die auch vom Arzt ausgefüllt und unterzeichnet wurden oder hat er nur ein formloses Schreiben geschickt? Dass Letzteres untergeht und nicht weiter verfolgt wird kann ich mir durchaus vorstellen. Aber ein offizieller Antrag, in Formularform mit ärztlichem Bericht, verschwindet ja nicht einfach, das wird in der Akte vermerkt, darauf muss die Kasse in irgend einer Form reagieren. Die Chancen ohne RV nur von der Kasse etwas bewilligt zu bekommen sind sicher gering, aber dennoch hätte eine offizielle Ablehnung geschickt werden müssen.

Er hat das alles ganz ordentlich mit Formular etc. gemacht. Nachdem er ewig nichts gehört hat, hat er immer wieder bei der Krankenkasse angerufen und man hat ihn immer zu weiteren Sachbearbeitern, Chefs etc. weitergeleitet bzw. einen Rückruf zugesichert, der natürlich nie erfolgte. Ich habe sowas auch noch nie erlebt, es kam einfach nie ein Bescheid, egal wie oft er den eingefordert hat. Da er sich aber immer mehr über das Verhalten der Krankenkasse aufgeregt hat, hat er das Ganze irgendwann halt leider abgeschrieben. Zu dem Zeitpunkt konnte er die Wohnung schon nicht mehr verlassen, sonst hätte er vielleicht mal hinfahren können. Seine Hausärztin hat sich da leider auch kein Bein ausgerissen, man steht da wirklich alleine da.

Nachtrag: den Antrag hat auch die Hausärztin mit ausgefüllt, also nicht nur er alleine. Aber sie hatte dann halt scheinbar auch keine Lust zu kämpfen und weitere Arbeit auf sich zu nehmen.

„Korschenbroich“ (Pseudonym)
@ Berith
Wirklich krass...

„Villingen-Schwenningen“ (Pseudonym)
Bei SOWAS müßten sich Dicke mehr einig sein und für sowas müßte es auch Interessensverbände geben.

Jo, das sehe ich auch so! Ich könnte wirklich Geschichten erzählen... Es ist teilweise so absurd, dass man lachen könnte, wenn es nicht so traurig und man nicht so schrecklich hilflos wäre!

„Neuwied“ (Pseudonym)
Hallo Berith,
ich habe ja schon einiges dazu hinter den Kulissen geschrieben.
Aber hier nochmal als Anregung/Denkanstoss:
- Als Erstes mal die Kasse wechseln. Wer mich so behandelt,
verliert mich als Kunden.
- Es ist durchaus möglich einen hilfreichen Klinikaufenthalt
AUCH über die Krankenkasse zu bekommen (muss nicht die RV sein)
- Als Unterstützung/Gutachten besser einen Facharzt
keinen Allgemeinmediziner (oder allenfalls zusätzlich)
- Traut Euch eine persönliche Stellungnahme mit zuschicken.
Mit euren eigenen Sorgen, Ängsten Einschränkungen UND
mit der Formulierung der praktischen Ziele die Ihr dort möglichst anstrebt.
Also nicht: Ich will da dünner werden weil alle das sagen....
sondern der Wunsch nach mehr Alltagsmobilität,
das Verhindern von Rollstuhl-Notwendigkeit,
das Verhindern von Pflegebedürtigkeit o.ä.
- Ruft dort 1x die Woche höflich aber bestimmt an und fragt nach.
- Helft euch gegenseitig dabei! Weil gerade der/die Betroffene
hat aufgrund der Situation oft nicht die nervlichen Ressourcen dafür
Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr beim nächsten Versuch
mehr Kraft und Unterstützung und Glück erfahrt!